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Arztromane

Arztromane

Titel: Arztromane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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eng, seine Lippen heiß und unser Gestöhne wirklich nahe an der Grenze des lautstärkemäßig Erlaubten. Wie gut, dass die Wände schallgedämmt sind, dank einiger hysterischer Patienten. Ich bin vollkommen betört von Charlys Duft, seinen Küssen und der harten Massage. Mein Herz und mein Atem fliegen, jeder einzelne Muskel meines Körpers spannt sich an, selbst die Zehen sind gestreckt, als sich mein Orgasmus ankündigt.
    „Ich komme“, ächze ich und im nächsten Moment pumpt warme Lust aus mir raus.
    Charly wimmert, macht weiter und kommt Sekunden nach mir, keucht und zuckt, während zwischen uns eine Lache aus wichtigem Genmaterial entsteht. Minutenlang ist nur unser schwerer Atem zu hören.
    „Lothar?“, flüstert Charly atemlos und seine Stimme klingt traurig. „Muss ich jetzt gehen?“
    „Wie kommst du denn darauf?“
    Ich hebe den Kopf und schaue in seine wunderschönen grünen Augen, die ängstlich auf mich gerichtet sind.
    „Du hast doch jetzt ... also, ist das nicht so bei Schwulen, dass die nur Sex wollen?“
    „Mein wundervoll naiver und dummer Schatz. Ich will mehr als Sex von dir, ich will dich. Es war nur so dringend, verstehst du?“, antworte ich leise und streiche ihm sanft über die Wa n ge.  
    „Ach so“, wispert Charly und beginnt zu strahlen, wie ein Kind vor dem Weihnachtsbaum. „Ach, so ist das.“
    „Genau. Und jetzt ziehen wir uns notdürftig an und gehen rüber in meine Wohnung. Dort gibt es ein breites Bett, gedämpftes Licht, leise Musik und ein gutes Glas Wein, bevor ich dich noch einmal vernasche“, verspreche ich und gebe ihm einen zarten Kuss, bevor ich mich vorsichtig von ihm runterwälze.
    „Klingt gut“, murmelt Charly verträumt.
     
    Das klingt nicht nur gut, das ist es auch. Wir liegen auf dem Bett und schlürfen teuren Ro t wein, verschlingen uns mit Blicken, während Pavarotti leise eine Oper schmettert. Im Ofen backt eine Pizza, damit wir bei Kräften bleiben. Ich habe noch viel mit Charly vor heute Nacht und seinem Augenausdruck nach zu urteilen, schmiedet auch er Pläne. Geile Pläne.  
    „Was hättest du getan, wenn ich nicht auf deine Behauptung eingegangen wäre, dass du nicht selbst kannst?“, frage ich neugierig.
    Charly seufzt und lächelt schief.
    „Vielleicht hätte ich mich irgendwann vor dir auf die Knie geworfen“, erwidert er leise und senkt den Blick.
    „Das hätte ich auch schön gefunden.“ Aufmunternd streiche ich über sein Bein und proste ihm zu.
    ENDE

Ein merkwürdiger Zahnarzt
    Zahnschmerzen am Wochenende, ein Desaster. Zum Glück kennt ein Freund einen Arzt, der auch am Wochenende praktiziert. Dr. Schröder ist ein komischer Vogel, dabei sehr attraktiv und seine Narkosen haben es in sich.
     
    Wer Murphys Law kennt, wird sich nicht wundern, dass Zahnschmerzen stets an einem Fre i tagnachmittag oder an einem Wochenende auftreten. Ich erlaube mir trotzdem eine leichte Verärgerung und ignoriere den bohrenden Schmerz, bis meine Wange anschwil lt und mir sogar das Schlucken schwer fällt.  
    Es ist Samstagmittag und gestern hat es begonnen. Hätte ich  nur gleich nach einer Notfal l praxis gesucht. Da bekanntermaßen die zahnärztliche Notambulanz in der örtlichen Klinik stets überlaufen ist, telefoniere ich erst einmal mit ein paar Freunden, ob ihnen vielleicht eine bessere Lösung für mich einfällt. Bei Hannes habe ich Glück, denn er gibt mir die Telefo n nummer seines Zahnarztes, der auch an Wochenenden bereit ist, Erste Hilfe zu leisten.  
     
    Dr. Schröder lauscht meinen Ausführungen und bestellt mich sogleich in seine Praxis, die gar nicht weit entfernt liegt, sodass ich den Weg zu Fuß bestreiten kann. Der Schmerz ist inzwischen so heftig, dass meine Konzentration fürs Autofahren nicht mehr reichen würde.
     
    Der Zahnarzt entpuppt sich als attraktiver  Mann , mit blonden Locken und blauen Augen. Er könnte auch als Engel durchgehen, für mich ist er in jedem Fall einer, denn ich könnte lan g sam  die Wände hochgehen, so stark  schmerzt es.  
    „Setzen Sie sich, Herr Kochstein“, singt der Engel und schenkt mir ein Lächeln.
    Ich rutsche auf den Behandlungsstuhl und er bindet mir eine Art Schürze um, die fast bis zu den Knien reicht.
    „Damit ich  I hre Sachen nicht mit Blut besudle“, erklärt er und löst damit bei mir eine Panika t tacke aus, die sich wohl in meinen aufgerissenen Augen widerspiegelt, denn er lacht laut auf und  meint beruhigend : „Ein Scherz. Entschuldigen Sie, das

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