Arztromane
liebevoll meinen Schenkel streichelt.
Ich nicke, atemlos vor Hoffnung, mit einem Felsbrocken im Magen, aus dem Schmetterlinge ausbrechen wollen, sich aber noch nicht trauen. Bert zieht sich zurück, wirft das Kondom in den Mülleimer und hilft mir die Beine aus den Schalen zu heben. Leicht benommen komme ich hoch, sitze da und gucke ihn an.
„Ist dir immer noch nach Motorrad fahren?“, fragt er leise, schelmisch grinsend.
„Ehrlich gesagt…“, erwidere ich, stocke, fasse mir ein Herz und spreche es dann aus: „Eh r lich gesagt würde ich das hier gerne wiederholen. Aber auf einer weichen Unterlage und mit Küssen und mit … mehr Gefühl.“
Mein Doktor gluckst, tritt ganz nah an mich heran und streicht mir über die Wange.
„Wenn ich eher gewusst hätte, dass du unten liegst, hätte ich mir eine Menge Kummer e r spart.“
„Kummer?“ Vor Aufregung klingt meine Stimme schon piepsig, weil es mir gerade den Hals abschnürt.
„Du hast mir gleich gefallen“, erklärt Bert, beugt sich vor und gibt mir einen zärtlichen Kuss.
In diesem Moment bricht der Fels auf, ein wildes Flattern beginnt und ich kann ein Schluc h zen nicht unterdrücken. Arme umschlingen mich, ich werde hochgezogen und an eine breite Brust gedrückt. Lange hält Bert mich so fest, tauscht Küsse mit mir und streichelt meinen Rücken. Wir sind beide gerade etwas überwältigt.
„Komm mit zu mir“, bittet Bert, während wir in unsere Klamotten steigen. „Ich hab‘ ein breites Bett, eine volle Tiefkühltruhe und gekühltes Bier.“
„Klingt gut.“ Ich schließe die Jeans, lächle ihn an und kann mein Glück immer noch nicht fa s sen.
Dieser tolle Kerl gibt mir eine Chance. Gut, hässlich bin ich nicht, aber nur ein einfacher Gärtner, während er studiert hat. Mein Herz ist ganz weit vor Freude und hüpft aufgeregt herum.
Berts Wohnung in einem gediegenen Neubau ist riesig. Er führt mich durch die Räume, bis wir im Schlafzimmer landen. Es ist eine stille Übereinkunft, dass wir gleich dort bleiben und uns unter unzähligen Küssen gegenseitig der Kleider berauben. Bert verwöhnt und streichelt mich, zieht mich schließlich zum Bett und lässt sich mit mir darauf fallen. Es ist himmlisch Haut an Haut mit ihm zu liegen.
„Ich finde das unglaublich mutig von dir, was du da eben in der Praxis abgezogen hast“, raunt er in mein Ohr.
„Ich hab mir vor Angst auch fast in die Hosen gemacht“, gebe ich grinsend zu.
„Das kam aber ganz cool rüber“, tröstet Bert.
„Dann habe ich mein Gesicht ja nicht verloren“, flüstere ich und streiche versonnen über se i nen Rücken.
„Oh nein. Du hast meine Hochachtung und wenn du mal wieder in der Praxis bist, würde ich die Sache auf dem Stuhl gern‘ wiederholen.“
„Stimmt, das war ziemlich geil.“ Ich lache leise und die Zuversicht, dass ich in ihm einen ec h ten Partner gefunden habe, wächst.
Seitdem haben wir noch oft Spielchen in seinem Behandlungszimmer gemacht, aber nicht nur das. Wir gehen angeln, reisen gemeinsam, fahren Motorrad und demnächst werden wir heiraten. Bert will meinen Namen annehmen, keine Ahnung, ob das geht. Mir ist das egal, ich liebe ihn so wie er ist.
ENDE
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