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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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- er schien zu wissen, dass der Vorsitzende irgendeine Art von Spiel trieb - , drehte sich dann um und ging.
    Sullivan blieb steif vor dem Schreibtisch stehen und suchte nach Worten. »Meine Familie ist verhaftet worden. Ich weiß nicht, warum das geschehen ist und wohin man sie gebracht hat. Ich ... hatte gehofft, dass Sie mir helfen können, Sir.« Er atmete tief durch. »Bitte.«
    »Ich bin sicher, dass es einen Grund für Ihre Probleme gibt.«
    Sullivan beschloss, zur Sache zu kommen. »Na schön, verdammt. Wenn Sie darauf bestehen, dass ich die Leitung der Roamer-Himmelsminen von Golgen übernehme ... Einverstanden. Wenn Sie mir militärische Hilfe mitgeben, kann ich vermutlich mit einer feindlich gesinnten Arbeiterschaft fertig werden. Aber bitte: Lassen Sie meine Familie in Ruhe. Sorgen Sie dafür, dass ihr nichts geschieht.«
    »Dies sind gefährliche und unsichere Zeiten, Mr. Gold. Wer kann schon jedem Sicherheit garantieren?«
    Sullivan trat noch einen Schritt näher. »Sie können das, Vorsitzender.«
    Der Mann hinter dem Schreibtisch lächelte. »Davon bin ich bisher ausgegangen, aber in letzter Zeit musste ich Maßnahmen ergreifen, die mir nicht besonders gefallen. Ich tröste mich mit dem Wissen, dass die Geschichte langfristig die Klugheit meiner Entscheidungen zeigen wird.«
    »Ich würde mehr von Ihrer Klugheit erkennen, wenn Sie meine Familie freilassen«, sagte Sullivan. »Meine Frau und die anderen haben niemandem geschadet und wollen das auch nicht.«
    Wenzeslas klopfte mit den Fingern auf den Monitortisch, wo er bereits zahlreiche Fingerabdrücke hinterlassen hatte. »Die TVF-Basis auf dem Mond .. . Das wäre ein sicherer Platz für Ihre Familie, finden Sie nicht auch? Wir können ihr dort ein Quartier zur Verfügung stellen, in der sie nichts zu befürchten hat. Commander Tilton wird ein guter Gastgeber sein. Solange Sie bei den Himmelsminen über Golgen gute Dienste leisten, wird Ihren Lieben nichts geschehen.«
    Sullivan fühlte kalte Schweißtropfen am Rücken. Er konnte kaum glauben, dass der Vorsitzende Wenzeslas so offen über Geiselnahme sprach. Die scharfe Klinge von Basil Wenzeslas' politischem Geschick war durch zu hartes Durchgreifen stumpf geworden. »Ich schätze, mehr kann ich unter den gegebenen Umständen nicht erwarten, Vorsitzender.«
    »Gut. Bei den Himmelsminen über Golgen sollten Sie auf keine nennenswerten Schwierigkeiten treffen. Ich gebe Ihnen eine TVF-Staffel mit, die Ihnen dabei helfen wird, Ihre Autorität zu sichern.«
    Sullivan verfügte kaum über Verhandlungsstärke, aber er versuchte es trotzdem. »Bitte veranlassen Sie den Transfer meiner Familie so schnell wie möglich. Holen Sie sie aus dem Gefängnis, oder wo auch immer sie ist. Vor meiner Abreise möchte ich mich vergewissern, dass sie gut auf dem Mond untergebracht ist. Bei der Gelegenheit kann ich sie beruhigen und mich von allen verabschieden. Sie verstehen schon.«
    Wenzeslas verstand offenbar nicht, erhob aber keine Einwände.
    Sullivan wagte es, seinem Standpunkt noch etwas mehr Nachdruck zu verleihen. »Wenn ich mich davon überzeugt habe, dass mit meiner Familie alles in Ordnung ist, mache ich mich auf den Weg.«
    Der Vorsitzende betätigte die Kontrollen des Monitortischs und rief Dokumente ab. Allem Anschein nach hatte er die nötigen Anweisungen schon vorbereitet. »Wie Sie wollen.«

91 PATRICK FITZPATRICK III.
    Nach der Ermordung seiner Großmutter kehrte Patrick mit Zhett nach Golgen zurück, doch Schock und Zorn wollten nicht nachlassen.
    Maureen Fitzpatrick war nie eine besonders herzliche Person gewesen, aber sie hatte ihn dazu erzogen, stark zu sein. Patrick respektierte sie, und jetzt wurde ihm klar, wie viel er ihr verdankte ... und wie sehr er den Vorsitzenden Wenzeslas hasste.
    Zhett und er saßen in ihrem hellen, luftigen Quartier an Bord der größten Himmelsmine über Golgen. Die unverwüstlichen Roamer hatten unterdessen wieder mit der Ekti-Produktion begonnen. Sie arbeiteten in Schichten rund um die Uhr, und allmählich füllten sich die leeren Tanks wieder. Patrick glaubte nicht, dass der General so dumm war, schon bald nach Golgen zurückzukehren. Andererseits musste man beim terranischen Militär inzwischen mit allem rechnen. Del Kellum schwor, die Tanks eher abzusprengen, damit sie in die Tiefen von Golgen stürzten, anstatt sie den Tivvi-Dieben zu überlassen.
    König Peter hatte versprochen, wenigstens einen von Admiral Willis' Kreuzern nach Golgen zu schicken, sobald sie

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