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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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war.

106 WEISER IMPERATOR JORA'H
    Jora'h ließ Adar Zan'nh und die Mehrheit der Soldaten der Solaren Marine an Bord der Kriegsschiffe zurück, um ein zu martialisches Auftreten zu vermeiden, als er sich auf den Weg zur größten Himmelsmine von Golgen machte.
    Über ihm flogen Hunderte von Kriegsschiffen in beeindruckenden Formationen über den Himmel. Beim Eintreffen dieser gewaltigen Streitmacht waren die Chefs der Himmelsminen sehr besorgt gewesen, obwohl der Weise Imperator betont hatte, dass er in Frieden kam. Kellum versammelte die anderen Verwalter, damit Jora'h zu ihnen allen sprechen und die Situation erklären konnte.
    Nira und Osira'h begleiteten den Weisen Imperator, und nach gründlichem Nachdenken beschloss er, auch Sullivan Gold mitzunehmen, dessen Berichte für die Roamer sicher sehr interessant waren. Sullivan wirkte sehr betroffen, als er schilderte, wie der Vorsitzende Wenzeslas ihn dazu hatte bringen wollen, die Himmelsminen von Golgen zu übernehmen und für die Hanse zu verwalten. Kellum schnappte nach Luft. »Verdammt, der Mann hat Nerven!«
    Bin Palmer, Chef einer anderen Himmelsmine, schnaubte laut. »Ich wünsche mir fast, dass die Tivvis noch einmal hierherkommen, während die Solare Marine hier ist. Was gäbe ich dafür, zu sehen, wie sie mit eingezogenem Schwanz nach Hause laufen.«
    Ein Minenverwalter namens Boris Goff hatte seinen grünen Priester mitgebracht, der Nira mit einem für sie bestimmten Schössling überraschte. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen und zitternden Fingern berührte Nira die zarten Blattwendel und schickte ihre Gedanken in den Telkontakt. Sie berichtete von den jüngsten schrecklichen Ereignissen, vor allem von der Zerstörung des Mondes durch die Faeros. Zwar erzählte sie die Geschichte selbst, aber sie konnte den eigenen Schilderungen kaum glauben. Die anderen grünen Priester gaben die Informationen an König Peter weiter.
    Kellum stützte die Ellenbogen auf den Tisch, beugte sich vor und musterte das Oberhaupt des ildiranischen Volkes. »Was genau hat Sie hierher geführt, Weiser Imperator? Ich nehme Sie beim Wort, wenn Sie sagen, dass die Solare Marine keine Bedrohung für uns ist. Wie können wir dem Ildiranischen Reich helfen?«
    »Ich bin ebenso empört wie Sie von dem, was der Vorsitzende Wenzeslas getan hat«, sagte Jora'h. »Aber unsere mächtigsten Feinde sind die Faeros. Die Solare Marine kann es kaum abwarten, gegen sie in den Kampf zu ziehen, aber Adar Zan'nh muss Reparaturen vornehmen lassen, unser Waffenpotenzial erneuern und zusätzliche Schiffe zusammenziehen, bevor wir nach Mijistra zurückkehren.
    Darüber hinaus müssen wir bessere Möglichkeiten finden, gegen die Faeros zu kämpfen. Wir brauchen einen Schlachtplan, der Aussicht auf Erfolg verspricht.« Kellum lächelte. »Zufälligerweise haben wir hier einen Wissenschaftler der Roamer, der Ihnen bei der Entwicklung neuer Waffen helfen könnte.«
    Der Sonnenuntergang ließ die Wolken des Gasriesen in allen Regenbogenfarben leuchten, als Jora'h zu Osira'h auf das offene Deck vor dem Hangar trat. Sie stand ganz nah am Rand und blickte in den vielfach geschichteten atmosphärischen Ozean, dessen ständige Veränderungen fast hypnotisch wirkten.
    Nicht weit entfernt stand das kleine Kugelschiff der Hydroger, leer und unheilvoll. Kotto Okiah hatte es aus seinem Laboratorium entfernt, vielleicht mit der Absicht, das Schiff zu testen. Osira'h beachtete es gar nicht und blickte hinaus ins Wolkenmeer.
    Jora'h blieb hinter seiner Tochter stehen, sah sie stumm an und dachte daran, was Osira'h geleistet hatte, obwohl sie nur ein Kind war. Die Umstände hatten sie gezwungen, bei der Begegnung mit den Hydrogern viel mehr zu werden als ein normales Kind. »Die Wolken sehen so friedlich aus«, sagte sie, ohne sich umzudrehen. »Aber ich weiß, was sie verbergen.«
    Vater und Tochter blickten in die wogende, wattige Leere. Jora'h wusste nicht genau, was Osira'h hatte ertragen müssen, als sie mit der Druckkapsel in die Tiefen des Gasriesen hinab zu den Hydrogern gesunken war. So mächtig jene Wesen auch waren - mächtig, arrogant und destruktiv - , Osira'h hatte sie ihrem Willen unterworfen.
    Das Mädchen wirkte sehr nachdenklich und auch beunruhigt. »Sie sind dort unten, weißt du. Die Hydroger zeigen sich nicht mehr, aber ich weiß, dass sie dort unten sind.«

107 KONIG PETER
    Als König Peter von der Zerstörung des Mondes der Erde erfuhr, entschied er sofort, die Hilfe der Konföderation

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