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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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anzubieten. Nicht lange nachdem Nira die Nachrichten durch den Telkontakt geschickt hatte, trafen Händler auf Theroc ein und brachten Augenzeugenberichte von der Katastrophe.
    Zusammen mit Estarra sah sich Peter Bilder von den vielen lunaren Trümmern an, die der Erde entgegenfielen, und er begriff: Die eigentliche Katastrophe stand erst noch bevor. Wenn ein besonders großer Brocken auf die Erde stürzte, konnte er das gesamte Leben auf dem Planeten auslöschen.
    Hinzu kamen weitere unheilvolle Konsequenzen der Zerstörung des Mondes. Nach ersten wissenschaftlichen Untersuchungen standen der Erde erhebliche klimatische Veränderungen bevor. Das Ende des Wechsels von Ebbe und Flut würde die Wetterbedingungen und sogar die Jahreszeiten drastisch verändern - es hing davon ab, wie sich die Masse des Mondes in der Umlaufbahn verteilte.
    Meeresströmungen, die neue Wege nahmen, überflutete Küsten, verheerende Stürme ... Und das war erst der Anfang. »Zum Glück lebt die Menschheit nicht mehr nur auf einem Planeten«, sagte Estarra und dachte wie eine wahre Theronin. »Die Konföderation wird überleben.«
    Aber Peter war auf der Erde geboren und dort aufgewachsen. »Ich verachte Basil Wenzeslas, aber ich werde den Rest der irdischen Bevölkerung in der Stunde der Not nicht im Stich lassen.«
    Nicht alle waren begeistert von der Idee, der Erde zu helfen, und das galt insbesondere für die Bewohner früherer Hanse-Kolonien und Roamer, die unliebsame Bekanntschaft mit der TVF gemacht hatten. Aber Peter ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen, und Königin Estarra unterstützte ihn. Grüne Priester schickten die Botschaft des Königs durch den Spiralarm. »Es spielt keine Rolle, dass die Hanse Theroc und allen Kolonien den Rücken gekehrt hat. Es spielt keine Rolle, dass die fehlgeleitete TVF Roamer-Stützpunkte angegriffen hat. Die derzeitige Tragödie lässt all das in den Hintergrund treten.« Peter deutete auf die zahlreichen von Computern dargestellten Umlaufbahnen. »Sehen Sie sich die Berechnungen an!«
    »Was auch immer andere entscheiden: Wir in der Konföderation müssen tun, was richtig ist«, fügte Estarra hinzu.
    Als sie überzeugt waren, gingen die Roamer das Problem mit dem für sie typischen Nachdruck an, so wie Peter es von ihnen erwartet hatte. Sein Ruf richtete sich an alle, die Erfahrungen mit Weltraumkonstruktionen, Asteroidenanalyse und komplexen Vielkörper-Orbitalprojektionen hatten. Peter hatte bereits Admiral Willis' Jupiter und ihre zehn Mantas nach Theroc gerufen. Er wollte die Abordnung selbst anführen. Nachdem sich General Lanyan bei Pym gegen sie gewendet hatte, war Willis auf alles gefasst und sagte: »Ich rate Ihnen bei dieser Rettungsmission zu größter Vorsicht, Sire.«
    »Wir werden vorsichtig sein, aber den Bewohnern der Erde auch zeigen, wer wir wirklich sind. Basil hat uns lange genug als Ungeheuer und Schurken dargestellt. Wenn wir der Erde helfen, sprechen unsere Taten deutlicher als seine Worte.« Trotzdem: Peter hatte nicht die Absicht, sich ohne jede Menge Feuerkraft in die Nähe von Basil Wenzeslas zu wagen. Eine erste Gruppe aus Roamer-Technikern hatte er schon zur Erde geschickt, damit sie dort ihre Dienste anboten. Er war davon überzeugt, dass keine vernünftige Person ein solches Angebot ablehnen würde.
    Keine vernünftige Person.

108 ANTON CÓLICOS
    Anton wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis vao'sh dem Wahnsinn der Isolation zum Opfer fiel. Er versuchte verzweifelt, ihn zu retten, und hoffte, er konnte mit Wärme und Trost dazu beitragen, dass Vao'sh noch etwas länger durchhielt. Der alte Erinnerer brauchte ihn, und Anton wollte nicht von seiner Seite weichen. Er wünschte sich, ihn allein mit seiner Willenskraft davor bewahren zu können, den Verstand zu verlieren.
    Irgendwie musste er ihm helfen. Irgendwie! Anton ließ seine Beziehungen spielen, rief gewisse Personen an, die in seiner Schuld standen, und bat sie um Unterstützung.
    Er platzte ins Büro des Dekans der Fakultät für ildiranische Studien, aber der Mann wollte von dieser Sache nichts wissen und griff auf eine weit verbreitete antiildiranische Stimmung zurück, die davon ausging, dass die Solare Marine die Faeros zum Mond gebracht hatte; dass man den Weisen Imperator und zahlreiche Ildiraner dort als Geiseln gehalten hatten, vergaßen viele Leute. Anschließend wandte sich Anton an den Rektor der Universität, doch nach der Zerstörung von zahlreichen großen Städten war der Mann

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