Asche der Welten
Solaren Marine aus hohen Umlaufbahnen herab. So beeindruckend die Streitmacht auch sein mochte, Tasia bezweifelte, dass die Ildiraner schon für den Kampf gegen die Faeros bereit waren. Sie öffnete einen Kom-Kanal. »An die Schiffe der Solaren Marine: Wahren Sie Abstand. Wir probieren die neuen Projektile aus.«
Tal Ala'nhs schroffe Stimme ertönte aus dem Lautsprecher. »Wir haben zwar noch nicht die neuen Waffen, aber wir werden trotzdem kämpfen und uns nicht hinter Ihnen verstecken.«
»Wenn ihr glaubt, dass es etwas nützt... « , murmelte Tasia. Als drei Kriegsschiffe plötzlich beschleunigten und sich regelrecht auf die Faeros stürzen wollten, wandte sie sich erneut an die Solare Marine. »Shizz, vergeuden Sie Ihre Schiffe nicht! Ihnen droht die sofortige Zerstörung.«
Die Feuerbälle leuchteten heller und stellten sich den verzierten ildiranischen Kriegsschiffen entgegen. Tasia setzte sich mit Adar Zan'nh in Verbindung, der sie überraschte, indem er seinen Schiffen nicht befahl, sich zurückzuziehen. Das Gesicht des Kommandeurs der Solaren Marine erschien hohlwangig und verhärmt auf dem kleinen Schirm in Tasias Cockpit. »Sie glauben, den Weisen Imperator mit solchen Angriffen schützen zu können«, teilte er ihr mit.
Kurz darauf sah Tasia ihre Befürchtungen bestätigt. Die drei Schiffe feuerten mit ihren Waffen, konnten damit aber nichts gegen die Faeros ausrichten. Die Faeros schlugen zurück, und als die Kriegsschiffe explodierten, kam es zu einem Feuersturm, der die strukturelle Integrität der Faeros kaum zu beeinträchtigen schien. Soweit Tasia es feststellen konnte, hatten die Ildiraner mit ihrer Selbstaufopferung nichts bewirkt. »Jetzt sind wir an der Reihe«, sagte Orli.
Tasia richtete die Zielerfassung aus und steuerte den Frachter zum nächsten Feuerball. Flammen umhüllten die immer heißer und heller werdenden Faeros. »Wir haben eine kleine Überraschung für euch.« Tasia startete ein Eisprojektil und hielt unwillkürlich den Atem an.
Der spitz zulaufende Zylinder raste einem großen Feuerball entgegen und verschwand darin. Die Flammen flackerten kurz und verschlangen das Projektil; sonst geschah nichts.
Kotto lächelte verlegen. »Ich, äh, habe etwas ... Dramatischeres erwartet.« Plötzlich kam weißer Dampf aus dem Faero, und eine Explosion zerriss den Kern des Feuerballs. Eine kalte, feuchte Wolke bildete sich, die die Flammen erstickte. Als das Gleißen der Detonation verschwand, blieb nichts übrig: kein Faero und kein Wental, nur ein Bereich superheißer Luft. »Wir haben noch neun Projektile übrig«, sagte Steinman. »Und dort draußen gibt es etwa eine Million Faeros.«
»Wir dürfen keine Zeit verlieren«, drängte Orli. »Fliegen wir zum nächsten.«
Erleichtert und erfreut übernahm Kotto die Kommunikationskontrollen und forderte die anderen achtzehn Roamer-Schiffe auf, ebenfalls die Eisprojektile einzusetzen. »Die neue Waffe funktioniert. Machen Sie Gebrauch davon!«
Tasia steuerte ihr Schiff zum nächsten Faero und feuerte eine weitere Wental- Granate ab, die die gleiche Wirkung erzielte wie die erste. Ein zweiter Gegner vernichtet. Zusammen hatten die Clan-Schiffe von Golgen fast zweihundert Granaten. Vielleicht genügte das, um die Faeros zu beeindrucken und zum Rückzug zu bewegen. Wenn nicht . .. Es gab praktisch keine anderen Waffen, mit denen sich etwas gegen sie ausrichten ließ.
Das dritte Eisprojektil bedeutete das Ende für einen weiteren Faero. »Langsam finde ich Gefallen daran. Ihre Artillerie ist ein voller Erfolg, Kotto. Wenn wir nur genug Projektile hätten.«
Mehr Roamer-Schiffe flogen in das Chaos aus Feuerbällen und setzten ihre Wental-Granaten ein. Immer wieder blitzten Explosionen, und Faeros lösten sich in kalten Wolken auf.
Tief unten sah Tasia das Wasserschiff, mit dem ihr Bruder und Cesca unterwegs waren. Es sammelte Wentals und zog dann das komprimierte lebende Wasser direkt in die Atmosphäre. Tasia feuerte das vierte Projektil ab, und Orli und Steinman jubelten.
Doch als ihnen Dutzende von Feuerbällen entgegenrasten, bestand kein Zweifel daran, dass sie nicht genug Munition hatten.
117 OSIRA'H
Osira'h stand zusammen mit den anderen auf dem offenen Hangardeck, sah zum weiten Himmel hoch und beobachtete, wie mehrere ildiranische Kriegsschiffe bei dem Versuch vernichtet wurden, die Angreifer abzuwehren. Tollkühne Roamer griffen in dem Durcheinander die Faeros an, und ihre Eisprojektile lichteten die Reihen des Gegners ein
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