Asche der Welten
wenig, aber es waren einfach zu viele Feuerbälle. Immer mehr näherten sich.
Adar Zan'nhs Stimme drang aus dem kleinen Kommunikator des Weisen Imperators. »Bleibst du an Bord der Himmelsmine, oder möchtest du zum Flaggschiff gebracht werden, Herr? Ich weiß nicht, wo du sicherer bist.«
»Sicherheit gibt es nirgends.« Jora'h richtete einen kurzen Blick auf Kellum und antwortete: »Aber die Roamer haben eine bessere Chance, wenn ich nicht bei ihnen bleibe. Rusa'h will mich. Schick ein Kampfboot zu uns.« Mit einer knappen Geste gab er Nira und ihrer Tochter zu verstehen, dass sie ihn begleiten sollten. Doch Osira'h wandte sich dem kleinen Kugelschiff der Hydroger zu. »Es gibt noch eine andere Möglichkeit.« Das wusste sie tief in ihrem Herzen, auch wenn die anderen nicht bereit waren, dies in Erwägung zu ziehen. »Und die Lage ist so ernst, dass wir sie wahrnehmen müssen.«
Die Hydroger hatten Schreckliches auf vielen Welten angerichtet, auch auf Planeten des Ildiranischen Reichs, aber Osira'h war mit ihnen verbunden gewesen. Sie hatte eine geistige Brücke gebaut, die Hydroger mit ihrem Bewusstsein und durch ihre Verbindungen in Telkontakt und Thism gezwungen, ihr zuzuhören. Sie hatte ihre Gedanken berührt und wusste daher, wie sehr sie die Faeros hassten.
Nira riss die Augen auf. »Es ist zu gefährlich.«
Aber Osira'h lief bereits zu dem kleinen Kugelschiff. Es würde von ganz allein in die Tiefen des Gasriesen stürzen, aber zuerst musste sie damit die Himmelsmine verlassen. Ein kleiner Stoß genügte, um es über den Rand der Plattform fallen zu lassen.
Jora'hs verzierter Umhang wehte im Wind, der über die Plattform strich. »Nein, Osira'h!«, rief er. »Ich kann dich nicht bitten, dies noch einmal zu tun.«
Osira'h kletterte durch die Luke und verharrte gerade lange genug, um ihrem Vater zu antworten: »Du bittest mich nicht. Es ist meine eigene Entscheidung.« Jora'h und Nira folgten ihr, und Del Kellum rief: »Was denkt sich das Mädchen nur?«
Osira'h schloss die transparente Luke in dem Moment, als ihre Mutter das kleine Schiff erreichte. Sie schaute Nira nicht an, eilte stattdessen zu den kristallenen Kontrollen. Wie man die Kugel flog, wusste sie nicht - in dieser Hinsicht hatte sie nur einige verschwommene Bilder in den Gedanken der Hydroger gesehen. Aber sie musste nur das Triebwerk aktivieren und dem Schiff einen Schubs geben. Anschließend brauchte sie es gar nicht zu steuern - die Schwerkraft würde den Rest erledigen.
Eine Explosion donnerte am Himmel. Jora'h und Nira standen dicht vor der durchsichtigen Außenhülle und richteten Worte an Osira'h, die sie nicht hörte. Ihre kleinen Hände tasteten über die Kontrollen und suchten nach Hinweisen. Eine Stelle leuchtete auf, und sie spürte eine leichte Vibration, auch wenn um sie herum alles still blieb. Osira'h versuchte es mit ähnlichen Kontrollen, und schließlich erwachte das fremde Triebwerk zum Leben und gab kurz Schub.
Die transparente Kugel geriet in Bewegung und begann zu rollen, als hätte ihr jemand einen Stoß gegeben. Jora'h und Nira konnten sie nicht aufhalten. Oben rasten Faeros und Roamer-Schiffe über den Himmel.
Osira'h nahm ihre ganze Kraft zusammen, als sie den Feuersturm am Firmament beobachtete. Es war noch nicht so lange her, dass sie Kontakt mit den Hydrogern aufgenommen und sie mit der Macht der Verdani ihrem Willen unterworfen hatte. Sie glaubte sich imstande, das noch einmal zu schaffen. Durch das Thism würde der Weise Imperator wissen, ob sie am Leben blieb.
Und dann erreichte die Kugel den Rand der Plattform und rollte darüber hinweg. Wie ein Stein fiel sie in die Tiefe, fort von der Stadt am Himmel. Osira'h blickte durch die transparente Decke und sah, dass Nira und Jora'h noch immer nach ihr riefen.
Die riesige Himmelsmine und der über ihr stattfindende Kampf verschwanden in der Ferne. Wolkenschlieren umgaben das in die Tiefe stürzende Kugelschiff, und Osira'h fühlte sich plötzlich sehr allein.
118 PATRICK FITZPATRICK III.
Es gelangen Patrick vier weitere subversive Sendungen, bevor Hanse-Soldaten die Villa stürmten. Er hatte versucht, mit Relais-Verbindungen über den Ursprung der Sendungen hinwegzutäuschen. Patrick war davon überzeugt gewesen, clever zu sein und seine Spuren so gut verwischt zu haben, dass ihm keine Gefahr drohte. Das war ein Irrtum gewesen.
Zweifellos gab es drängendere Probleme für Wenzeslas, aber er ließ es sich trotzdem nicht nehmen, all jene erbarmungslos zu
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