Asche der Welten
verfolgen, die ihn kritisierten. Und natürlich hegte er einen besonderen Groll gegen jeden, der von sich behauptete, das Schwert der Freiheit zu repräsentieren. Es konnte also kein Zweifel daran bestehen, dass er Patrick im Visier hatte.
Die weltweite Angst vor weiteren Meteoren hatte fast so etwas wie Anarchie geschaffen, und überall wurden Stimmen gegen den Vorsitzenden laut. König Rory hielt viele leidenschaftliche Reden, aber seit der Zerstörung des Mondes und dem schrecklichen Meteorregen hörte ihm kaum mehr jemand zu.
Mit der Ankunft von König Peter und den Helfern von der Konföderation konnte es keinen besseren Zeitpunkt für einen Regierungswechsel geben. Patrick glaubte, echte Fortschritte zu erzielen, doch Proteste allein konnten nur begrenzte Wirkung erzielen. Trotzdem machten Zhett und er weiter. Dank der Beziehungen und Finanzen seiner Großmutter verfügte er über eine gute Ausgangsbasis, wenn auch nur für eine Weile. Er gefiel sich in der Rolle eines Volkshelden, wusste aber, dass seine Zeit immer knapper wurde.
Er hatte externe Sensoren darauf programmiert, automatisch Alarm zu geben, damit er sich beim ersten Anzeichen von Gefahr auf und davon machen konnte, und vielleicht hatte er sich deshalb zu sicher gefühlt.
Nur Zhett und er befanden sich in der Villa, und deshalb erstaunte ihn die Größe der Streitmacht, die der Vorsitzende gegen sie ins Feld führte: vierhundert Soldaten, vierzehn Kampfgleiter und sechs gepanzerte Angriffs wagen. Er hatte gehofft, durch die Sensoren zumindest einige Minuten Vorwarnzeit zu haben, aber die Angreifer kamen wie bei einem Blitzkrieg. Ein explosives Geschoss vernichtete die Gypsy draußen auf dem Landefeld. Weitere Explosionen zerstörten den Hangar und die Garagen mit Maureens Bodenfahrzeugen. Die Raumjacht war für den Start bereit gewesen, doch das Geschoss ließ nicht mehr von ihr übrig als einen glühenden Trümmerhaufen. Zhett und er hatten gehofft, mit dem von Roamer-Technikern modifizierten Triebwerk entkommen zu können, und jetzt musste er zur Kenntnis nehmen, dass nicht nur Plan A vereitelt war, sondern auch die Pläne B, C und D. Die Schergen des Vorsitzenden gingen mit großer Gründlichkeit vor. »Es tut mir leid, dass ich dich in diese Sache verwickelt habe«, sagte Patrick zu Zhett, als die Soldaten die Villa stürmten, Fenster einschlugen und ins Innere der Gebäude vordrangen. Sie schössen mit Projektilwaffen, offenbar mit der Absicht, die in der Villa vermuteten Leute einzuschüchtern.
Zhett gab sich unbeeindruckt. »Wenn du mich zurückgelassen hättest, wärst du in weitaus größere Schwierigkeiten geraten.«
Die Soldaten fanden sie im Medienzimmer, hinter der verbarrikadierten Tür. Als Patrick klar geworden war, dass er der Verhaftung nicht entgehen konnte, hatte er beschlossen, alles live zu übertragen, damit die Öffentlichkeit einen direkten Eindruck von der Vorgehensweise des Sonderkommandos bekam. Noch mehr Futter für die Protestbewegung. Außerdem hoffte Patrick, dass die Hanse-Soldaten etwas mehr Zurückhaltung übten, wenn sie wussten, dass ihre Aktion überall auf der Welt an den Bildschirmen verfolgt werden konnte. Den Vorsitzenden Wenzeslas scherte es längst nicht mehr, was die Öffentlichkeit von ihm dachte. So laut die Bürger der Erde auch protestierten, er machte so weiter, wie es ihm gefiel.
Als die in dunkle Uniformen gekleideten Soldaten die Tür aufbrachen und hereinkamen, stellte Patrick überrascht fest, wer das Sonderkommando leitete: die eifrige Shelia Andez, jetzt im Rang eines Colonels. Sie schien versucht zu sein, ihm ins Gesicht zu spucken. »Du hast deinen Diensteid verraten und bist eine Schande für deine Regierung und dein Volk.«
»Komisch, Ähnliches könnte ich von dir sagen«, wandte sich Patrick an seine frühere Kameradin. »Wenn dir klar wäre, was die Hanse macht, würdest du dich nicht auf diese Sache einlassen. Öffne die Augen.«
Zhett lachte bitter. »Sie weiß verdammt gut, was vor sich geht, Fitzie. Sie selbst ist für einen großen Teil davon verantwortlich!«
Die Soldaten zerschlugen die Einrichtung des Zimmers, 458 und irgendwann fielen ihnen auch die Imager zum Opfer, die alles übertrugen. Das plötzliche Ende der Sendung würde bei den anderen Mitgliedern des Schwerts der Freiheit wahrscheinlich noch mehr Betroffenheit wecken. Patrick bezweifelte, dass die Soldaten wirklich wussten, was sie anrichteten.
Shelia wandte sich arrogant an ihn und Zhett. »Wenn ihr euch
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