Asche der Welten
Kugel, und dann Dutzende mehr, wie ein Funkenschwarm.
Jora'h begriff sofort, was er sah. Sein Zopf zuckte wie ein eigenständiges Wesen. »Rusa'h hat mich also doch noch gefunden.«
Nira riss die Augen auf. »Hat er eins der Kriegsschiffe verfolgt? Oder hat er dich irgendwie durchs Thism lokalisiert?«
Zwei weitere Feuerbälle loderten über den Himmel, gefolgt von noch einem Dutzend. Es flackerte in den oberen Schichten von Golgens Atmosphäre. »Das Wie spielt keine Rolle«, sagte Kellum. »Die Faeros sind hier.«
Die Schiffe der Solaren Marine gaben ihre komplexen Übungen auf und sammelten sich zu echten Kampfformationen. Alarmsirenen heulten. Stimmen ertönten aus den Interkom-Lautsprechern der Himmelsminen. Kellum lief zu einem Kom-Anschluss und drückte die Sendetaste. »Ich bin unterwegs. Sagt Kotto, dass er jetzt Gelegenheit bekommt, seine Wental-Eiszapfen auszuprobieren.« Seine Wangen glühten, als er sich zu Jora'h umdrehte. »Die Faeros haben den Mond der Erde zerstört, um Sie zu erwischen, Weiser Imperator. Ich bezweifle, dass sie hier mehr Zurückhaltung üben.«
Jora'h wusste, dass er recht hatte. »Sie werden versuchen, alles zu zerstören.«
116 TASIA TAMBLYN
Die Vorhut der Faeros hinterließ einen Schweif aus superheißen Gasen, und Hitzewellen breiteten sich am Himmel von Golgen aus. Einige Himmelsminen hatten bereits mit der Evakuierung begonnen. Die feurigen Elementarwesen griffen alles an, was sich bewegte.
In Kellums Himmelsmine rutschte Tasia Leitern hinunter und wich Kisten und Geräteblöcken aus, als sie zum unteren Hangardeck stürmte, wo sie ihren kleinen Frachter zurückgelassen hatte. Sie ärgerte sich bereits darüber, kein militärisches Schiff mitgebracht zu haben, aber irgendwie würde sie schon zurechtkommen. Wenigstens war das Schiff mit den neuen Standardwaffen ausgerüstet und von der Konföderation mit einer zusätzlichen Rumpfpanzerung ausgestattet worden.
Es heulten noch immer die Alarmsirenen, als Kotto Okiah das Hangardeck erreichte. Er war rot im Gesicht und außer Atem, aber er lächelte! »Wenigstens bekommen wir jetzt Gelegenheit, die neuen Wental-Waffen zu testen.«
Tasia winkte ihn an Bord, kaum hatte sie die Rampe ausgefahren. »Hoffentlich funktionieren sie. Start in zwei Minuten. Wir dürfen keine Zeit vergeuden.«
Orli Covitz und Hud Steinman waren Kotto aus der Werkstatt gefolgt, wo sie an der Klikiss-Sirene gearbeitet hatten. Tasia wollte auch jenes Gerät testen, aber shizz, an diesem Tag würde sich bestimmt keine Gelegenheit dazu ergeben. »Evakuieren wir die Himmelsmine?«, fragte Steinman.
Tasia drehte sich um. »Von wegen. Wir kämpfen gegen die verdammten Faeros, mit Kottos Waffen.«
»Du solltest hierbleiben, Orli«, sagte der alte Mann und klang ein wenig zu väterlich. »Hier bist du sicherer.«
Das Mädchen rollte mit den Augen. »Was ist sicher an Bord einer Himmelsmine, die angegriffen wird?«
»Guter Hinweis.«
Kotto schaute in den Hangar zurück. »Kommen die Kompis mit?«
»Sie können nicht besonders schnell laufen«, sagte Orli. »Aber bestimmt sind sie gleich hier.«
»Wir können nicht warten!«, rief Tasia, um das Donnern des warm laufenden Triebwerks zu übertönen. »Steigt ein oder bleibt hier. Dieses Schiff fliegt jetzt los.«
Sie entschieden alle, schnell an Bord zu gehen.
Als sich die Luke geschlossen hatte, stieg der Frachter auf und fand sich fast sofort inmitten eines Faero-Schwarms wieder. Steinman und Orli schnappten erschrocken nach Luft, und Tasia ließ das Schiff korkenzieherartig aufsteigen, um den Feinden auszuweichen. Kotto war so sehr damit beschäftigt, den Status der Eisprojektil werf er zu überprüfen, dass er von all dem gar nichts zu bemerken schien. »Die Wental-Geschosse sind bereit«, verkündete er. »Ich habe ein gekühltes Magazin vorbereitet und nicht nur dieses Schiff mit Granaten ausgestattet, sondern noch achtzehn andere. Jedes verfügt über zehn Projektile. Gleich werden wir feststellen, was sich damit gegen die Faeros ausrichten lässt.«
»Nur jeweils zehn Projektile?« Tasia deutete auf die vielen Feuerbälle. »Glauben Sie nicht, Sie unterschätzen den Gegner ein wenig?«
Kotto errötete. »Eigentlich waren sie zur Verteidigung gedacht, und normalerweise greifen die Faeros nur mit wenigen Feuerkugeln an. Es schien eine vernünftige Annahme zu sein, als Sprecherin Peroni mit diesem Anliegen an mich herantrat.«
Angeführt von Tal Ala'nh kamen Hunderte von Kriegsschiffen der
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