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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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ihnen, doch die Feuerbälle verschwanden zu schnell.
    Zwar war die Faero-Inkarnation entkommen, aber Jess freute sich trotzdem über den Sieg, als er sah, wie der Feind floh. Jubelnde Stimmen ertönten aus den Kommunikationskanälen, und viele Roamer schickten den Faeros Flüche hinterher.
    Die Hydroger hatten hohe Verluste erlitten, aber es schwebten noch immer zahlreiche Kugelschiffe am Himmel, und sie schienen es zu bedauern, den Kampf gegen die Faeros nicht fortsetzen zu können. Sie wollten ihnen ins All folgen, Golgen verlassen und wieder frei sein, doch das ließ Jess nicht zu. In Hinsicht auf die Hydroger fühlte er noch immer eine Mischung aus Sorge und Zorn, und dabei spielte es keine Rolle, wie viele Faeros sie vernichtet hatten.
    Jess bereitete sich darauf vor, einen weiteren Kampf führen zu müssen, um sie zurückzuhalten. Aber die Wentals umgaben die Kugelschiffe mit Nebelsträngen, legten ihnen damit neue Fesseln an.
    Aus der kleinen Kugel sendete Osira'h: »Sie werden nicht an der Schlacht um Ildira teilnehmen, sondern hierbleiben.«
    Wir erlauben nicht, dass sie diesen Planeten verlassen, erklang die Stimme der Wentals. »Gut«, sagte Jess. »Das Risiko wäre zu groß.«
    Langsam wichen die Hydroger in die Tiefen des Gasriesen zurück, dorthin, wo sie zu Hause und auch gefangen waren. Sie trugen erneut Ketten, aber Jess fragte sich, ob der gerade errungene Sieg über den alten Feind sie mit Zufriedenheit erfüllte. Er war froh über ihre Hilfe, mehr nicht.
    Dann bemerkte er Osira'hs kleine Kugel unter den viel größeren Schiffen und beobachtete, dass auch sie in die Tiefe sank. Cesca sah es ebenfalls und steuerte das Wental-Schiff nach unten, in die Wolken von Golgen, der kleinen Kugel entgegen. Sie erreichten das kleine Schiff, umfassten es mit Nebelarmen aus lebendem Wasser und zogen es nach oben, zu den beschädigten Himmelsminen und Kriegsschiffen der Solaren Marine.
    Das Halbblut-Mädchen sendete eine weitere Nachricht. »Habt ihr Rusa'hs mentale Befehle gehört?« Osira'h wartete keine Antwort ab. »Er bringt alle Faeros nach Ildira.«

122 KÖNIG PETER
    Peter glaubte, bereit zu sein, aber trotzdem zögerte er, als das vergoldete Portal vor ihm aufschwang. Am Ende des langen Banketttischs saß Rory und blickte ihn an.
    Estarras Hand schloss sich fester um Peters Arm, doch er wandte den Blick nicht vom Gesicht des jungen Mannes ab. Er hielt darin nach verräterischen Hinweisen Ausschau, aber Rory (oder wer auch immer er war) ließ sich nichts anmerken. Peter suchte in seinen alten Erinnerungen nach Bildern seines kleinen Bruders und verglich jene Fragmente der Vergangenheit mit der Gegenwart.
    Ja, es war möglich. Es konnte tatsächlich Rory sein ...
    Nach einem Moment der Verlegenheit stand Rory auf. »Ich grüße Sie, Peter und Estarra. Es freut mich, dass Sie in meinen Flüsterpalast gekommen sind.«
    Sie?, dachte Peter. Und mein Flüsterpalast? War das beabsichtigter Spott? »Es heißt König Peter und Königin Estarra«, erwiderte Estarra.
    Bevor der junge Mann antworten konnte, kam Basil Wenzeslas durch einen Nebeneingang, in einen seiner makellosen Anzüge gekleidet. Er trug einen kühlen Gesichtsausdruck zur Schau, doch es gelang ihm, sich für die Imager ein Lächeln abzuringen. »Lassen Sie uns diese Begegnung nicht mit einem kleinlichen Streit um Titel und dergleichen beginnen. Das wäre nicht der richtige Ton.«
    Peter hielt die Anerkennung ihrer Titel keineswegs für eine kleinliche Frage, und der Vorsitzende sicher ebenso wenig, aber er beschloss, nicht darauf zu beharren. »Wir möchten die Freude über dieses Treffen nicht trüben«, sagte er. »Danke dafür, dass Sie uns zum Essen eingeladen haben, Rory.« Er ließ den Titel ganz bewusst weg und benutzte ebenfalls das unpersönliche Sie.
    Der Lehrer-Kompi neben ihm nickte knapp. OX hatte Peter vor Jahren gelehrt, dass die lokale Etikette den Ausschlag gab, und König Rory hatte mit seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass man an diesem Abend auf Titel verzichten konnte. Basil Wenzeslas kniff andeutungsweise die Augen zusammen - offenbar gefiel ihm nicht, dass auch Peter das Wort »König« vergaß.
    Die Gruppe der Konföderation betrat den Saal und mischte sich unter die Repräsentanten der Hanse. Sarein saß am anderen Ende des Tisches, umgeben - abgeschirmt? - von mehreren Ministem und Beamten. Estarra begrüßte ihre Schwester mit einem Lächeln, doch Sarein blieb steif und distanziert, als hätte der Vorsitzende ihr

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