Asche der Welten
Die Hydroger kämpfen nicht für uns oder die Menschheit, sondern für sich selbst. Ihnen geht es nur darum, die Faeros zu zerstören, das ist alles. »Ich habe sie meinem Willen unterworfen, wie schon einmal«, sagte Osira'h.
Die Wentals werden sie unter Kontrolle halten.
Die Zuversicht der Wentals beruhigte Jess ein wenig. Osira'h hatte unabhängig von ihnen allen gehandelt, und die Wasser-Entitäten glaubten, dass es unter den gegebenen Umständen von Vorteil war, die Hydroger zu rufen.
Die quecksilberartigen Geschöpfe hatten in Golgens Tiefe viel zu lange im eigenen Saft geschmort. Jetzt streiften sie ihre Fesseln ab, und zahlreiche Kugelschiffe stiegen auf. Ihr alter Zorn und Hass auf die feurigen Elementarwesen gingen weit über die neue Feindseligkeit den Menschen gegenüber hinaus. Sie wählten ihre Ziele und griffen dann gnadenlos an.
Wie Kristall schimmernde Kugeln jagten den Feuerbällen entgegen, und blaue Blitze zuckten über den Himmel. Die Faeros pulsierten und versuchten, sich zur Wehr zu setzen. Einige der schwächeren erloschen wie vom Wind ausgeblasene Kerzen.
Und als sich die Hydroger in den Kampf stürzten, waren sie wie in einer sonderbaren Symbiose von Ranken aus Wental-Dampf umschlungen. Die Kugelschiffe näherten sich einer Gruppe von Feuerbällen, und der lebende Dunst breitete sich aus, um den Feind von allen Seiten zu attackieren.
Die Hydroger setzten ihre Kältewaffen ein, um die Faeros zu schwächen und ihr Feuer zu ersticken. Mit den gleichen Waffen hatten die Kugelschiffe Kältewellen auf den Weltwald von Theroc losgelassen, und in Jess krampfte sich etwas zusammen, als er das Geschehen jetzt beobachtete. Den Hydrogern ging es bestimmt nicht darum, das wiedergutzumachen, was sie bei den Menschen angerichtet hatten.
Aber eins stand fest: Sie versetzten den Faeros einen harten Schlag. Doch die Feuerwesen setzten sich mit Erfolg zur Wehr. Ein Kugelschiff explodierte, und kristallene Trümmer regneten von Golgens Himmel. Weitere Kugeln wurden vernichtet, doch es kamen immer mehr aus den Tiefen des Gasriesen. »Wir müssen die Faero-Inkamation erreichen, Jess«, sagte Cesca.
Er schüttelte seinen Zorn ab. »Du hast recht. Behalten wir das Ziel im Auge.«
Jess steuerte ihr Wasserschiff nach oben, Rusa'hs großem Feuerball entgegen. Deutlich fühlte er die Betroffenheit des anderen Avatars darüber, dass die Hydroger in den Kampf eingriffen, aber er dachte nicht an Rückzug. Er setzte seinen Tanz zwischen den Schiffen der Solaren Marine auf der Suche nach dem Weisen Imperator fort. Und er zerstörte alle ildiranischen Schiffe, die sich ihm in den Weg stellten.
Jess und Cesca zogen die atmosphärischen Wentals mit sich, in einer langen, dunstigen Spirale, die sich in einen Tornado verwandelte, als Wind aufkam. Jess wollte nicht zulassen, dass die Faero-Inkarnation dem Weisen Imperator ein Leid zufügte.
Der neblige Zyklon wickelte sich wie eine Zwangsjacke um Rusa'hs Feuerball, und im mentalen Äther fühlte Jess die Überraschung der Faero-Inkarnation. Der andere Avatar konnte sie ebenfalls spüren, und ihre Präsenz verblüffte ihn, denn bisher war er noch niemandem begegnet, der sich mit ihm selbst vergleichen ließ. Jess und Cesca nutzten seine Desorientierung und schleuderten lebendes Wasser gegen seinen Flammenschild.
Rusa'hs Angriff auf die Solare Marine geriet ins Stocken, als er gegen den Wassersturm ankämpfen musste. Jess lenkte sein Wental-Schiff in Kreisen, setzte die Faero-Inkarnation von allen Seiten unter Druck und kam immer näher. Die Flammen wurden kleiner und verschwanden, obwohl Rusa'h weiterhin versuchte, sich zur Wehr zu setzen. Mit einem geistigen Ruf forderten Jess und Cesca die Wentals - und auch die Hydroger - auf, ihren Angriff auf diese Stelle zu konzentrieren.
Das Blatt wendete sich schnell. Viele stachelige Kugeln kämpften an der Seite der Roamer-Schiffe, die alle ihre Eisprojektile eingesetzt hatten. Überall flogen Funken, und Asche fiel vom endlosen Himmel.
Als noch mehr Wentals und Hydroger auf die Faero-Inkarnation einstürmten, umgab sich Rusa'h mit einer Barrikade aus Dutzenden von Feuerbällen. Schließlich gelang es dem brennenden Mann, sich aus dem nebligen Tornado zu befreien. Ganz offensichtlich geschwächt, stieg er langsam am Himmel auf und wies seine Streitmacht an, sich von Golgen zurückzuziehen. Eine weitere Welle aus Kugelschiffen kam aus den Tiefen, woraufhin sich die Faeros sammelten und fortstoben. Jess und Cesca folgten
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