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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Tür hinter ihm. Jora'h stellte nicht fest, ob sie verriegelt war. Er kannte die Antwort bereits.
    Der Vorsitzende Wenzeslas hatte ihn nicht verabschiedet, aber zweifellos wurde jeder einzelne Moment für ihn aufgezeichnet. Wahrscheinlich war er wegen dieser neuen Strategie sehr zufrieden mit sich selbst.
    Derzeit befand sich das Kriegsschiff noch über der Mondbasis, und Jora'h fühlte das Thism durch die Nähe der ildiranischen Gefangenen. Später aber, als das Schiff Fahrt aufnahm, wurde die Verbindung immer dünner, als die Ildiraner und mit ihnen das Thism hinter ihm zurückblieben.
    Jora'h saß allein in seinem hell erleuchteten Quartier, ballte die Fäuste und konzentrierte sich. Er war der Weise Imperator. Er musste seiner Furcht Herr werden. Zwar wurde die Verbindung mit jeder verstreichenden Sekunde fragiler, aber er durfte nicht zulassen, dass die anderen Ildiraner seine wachsende Unruhe im Thism bemerkten. Sie mussten jetzt stark sein, stärker als jemals zuvor.
    Als Admiral Diente den Sternenantrieb aktivierte und das Kriegsschiff mit vielfacher Überlichtgeschwindigkeit durchs All sprang, spürte Jora'h, wie die letzten dünnen Verbindungsstränge rissen, und plötzlich herrschte dort Leere, wo er immer, von Geburt an, die Präsenz seines Volkes gefühlt hatte.
    Er sank aufs Bett, auf dem er seine Gedanken und Hoffnung mit Nira geteilt hatte, auf dem sie in Frieden und Harmonie geruht hatten. Plötzlich fehlte ihm die Luft zum Atmen -sie schien von einem Moment zum anderen ins Vakuum des Weltraums entwichen zu sein. Nie zuvor hatte er eine solche Leere gespürt.
    Jora'h schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Er breitete die Arme aus, konzentrierte sich erneut und warf seine Gedanken ins All, ließ sie dort nach Kontakten suchen, berührte aber nur kaltes Nichts.
    »Ich bin der Weise Imperator!«, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Seine Suche nach anderen, freundlichen Gedanken lenkte ihn ein wenig ab, doch das Universum war ein kalter, leerer Ort.
    Entsetzt musste Jora'h feststellen, dass erst einige wenige Sekunden vergangen waren.

22 SIRIX
    In den Ruinen des Roamer-Stützpunkts von Forreys Torheit stapften Sirix und seine schwarzen Roboter durch steinerne Tunnel und drangen tiefer in den Festungsasteroiden vor. Die schwachen menschlichen Bewohner waren tot, und überall lagen Leichen.
    Eine schützende Wolke aus Felsen umgab den von Tunneln durchzogenen Asteroiden, aber Sirix' Robotern war es leichtgefallen, den Angriff zu planen und durchzuführen. Bei einem raschen Vorstoß hatten sie die unter Druck stehenden Kuppeln zerstört, Luken der Leere des Alls geöffnet und die Schotten von Hangars gesprengt. Einige Roamer hatten versucht zu fliehen; andere waren bemüht gewesen, ihre Basis zu verteidigen. Sie alle hatten den Tod gefunden. Sirix' Anweisungen sahen vor, dass es keine Überlebenden geben durfte.
    Seine beiden Kompi-Proteges PD und QT folgten ihm mit forschen Schritten. An einem Port des Zentralcomputers versuchte QT, eine Verbindung mit den Stationssystemen herzustellen. »Roamer schützen ihre Computer mit besonderen Sicherheitsmaßnahmen. Wir müssen vorsichtig sein.« Er zögerte. »Hier sind Programme installiert, die im Fall einer Sicherheitsverletzung eine elektrische Überladung auslösen und alle gespeicherten Daten löschen sollen.«
    Sirix drehte seine flache Kopfplatte. »Kannst du diese Programme deaktivieren, damit wir Zugriff auf die Datenbanken haben?«
    »Ja.« Die beiden Kompis schienen gern zu Diensten zu sein. »Dann los.«
    PD und QT kannten die Roamer-Systeme von früheren Eroberungen, arbeiteten zusammen und machten die Sicherheitssysteme unschädlich. »Wir haben jetzt Zugang zu den Daten, und dazu gehören auch Listen aller bekannten Stützpunkte.«
    Während Robotergruppen die Tunnel des Asteroiden erforschten, die letzten Überlebenden fanden und sie töteten, wechselten sich die beiden Kompis damit ab, Sirix statistische Informationen zu übermitteln: wie viele Schiffe die Asteroidenbasis anflogen, wie viele Tonnen Erz pro Jahr verschifft worden waren und wie viel Rohmetall die Anlagen produziert hatten.
    »Ist dieser Ort akzeptabel, Sirix?«, fragte PD munter.
    »Nein, das ist er nicht.« Sirix war sehr enttäuscht. Seine scharlachroten optischen Sensoren glühten rubinrot im hellroten Licht der Notbeleuchtung. »Die hiesigen Produktionsanlagen stellen nur Rohmaterialien her, die an anderen Orten weiterverarbeitet werden. Hier gibt

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