Asche der Welten
und die anderen Baumschiffe.
Während es um sie herum in Strömen regnete, begannen die Baumschiffe mit ihrer Arbeit. Im Waldbewusstsein hörte Beneto Celli weinen. Er versuchte, sie zu trösten, aber es gab kaum Worte, die er an sie richten konnte.
Die Baumschiffe ergriffen die brennenden Stämme mit dornigen Zweigen und stiegen dann auf, bis sich die Wurzeln ganz aus dem Boden gelöst hatten. Im Verdani-Holz gleißten die neugeborenen Faeros und setzten sich zur Wehr, wussten aber, dass sie nicht gewinnen und nicht entkommen konnten. Beneto und die anderen Verdani-Schlachtschiffe stiegen weit übers Blätterdach des Weltwalds und zogen die geopferten Bäume in die dünneren Schichten der Atmosphäre. Auf dem Weg nach oben flogen sie durch eine Wental-Regenwolke. Beneto trug die sterbenden Bäume noch höher, in den Himmel weit über Theroc. Nach dem Sieg über die Hydroger hatten die Baumschiffe der Verdani Theroc verlassen, um mit einer langen Saatmission zu beginnen. Beneto und seine Gefährten waren zurückgerufen worden, um dem Weltwald zu helfen, aber sie erinnerten sich daran, was sie unterwegs gesehen hatten - Beneto kannte einen Ort, der sich perfekt dafür eignete, die heimtückischen jungen Faeros zu beseitigen.
Die brennenden Verdani-Schlachtschiffe flogen mit halsbrecherischer Geschwindigkeit, als könnten sie auf diese Weise den Schmerzen entkommen, die ihnen die feurigen Elementarwesen bereiteten. Bald näherten sie sich einem ehemaligen Doppelsternsystem. Eine der beiden Sonnen, ein blauer Riese, war als Supernova explodiert und hatte eine extrem dichte stellare Leiche hinterlassen: ein schwarzes Loch.
Der zweite Stern war angeschwollen und zu einem Roten Riesen geworden. Die enorme Schwerkraft des schwarzen Lochs zerrte Gas aus den äußeren Schichten des Roten Riesen und beschleunigte es durch eine immer enger werdende Spirale, bis es jenseits des Ereignishorizonts verschwand.
Die Baumschiffe zogen die brennenden Stämme hinter sich her und folgten dem heißen Gas, das der rote Gigant ständig an seinen dunklen Begleiter verlor. Der Griff der Gravitation wurde immer stärker, und es würde nicht mehr lange dauern, bis sich nichts mehr daraus lösen konnte. Die lebenden Flammen im Innern der Baumschiffkörper gerieten außer sich, brannten heller und versuchten zu entkommen. Es kam zu einer neuen Welle aus heißem Schmerz. Auf dem fernen Planeten Theroc fühlte Celli ein Echo davon und schrie.
Zwar flog Benetos Baumschiff zusammen mit den anderen von Faeros heimgesuchten Verdani-Schiffen, aber die Verbindung zu seiner Schwester blieb bestehen. Die flammenden Schiffe konnten den Schmerz kaum mehr ertragen, doch sie hielten die jungen, glühenden Faeros in sich fest. Gierige Flammenzungen leckten noch immer nach den Zweigen, und Beneto wusste, dass sie sich beeilen mussten, bevor das Feuer sie verschlang. Sie durften die Faeros jetzt nicht loslassen.
Durch den Telkontakt sah er Celli auf einer verbrannten Wiese; vom Weltwald tropfte die Nässe des Wental-Regens. Sie blinzelte einmal und blickte gen Himmel, und nach einem neuerlichen Blinzeln war sie bei ihm in der Unendlichkeit des Alls. Beneto wusste, dass sie die sengende Hitze in seinem Kernholz fühlte, seinen kochenden Blutsaft und die brennenden Zweige. Er konnte nicht verbergen, wie es um ihn stand.
Viele grüne Priester ertrugen die Pein durch den Telkontakt nicht, aber Cellis Liebe für ihren Bruder war so groß, dass sie die Schmerzen hinnahm. Sie brach den Kontakt nicht ab, und als Beneto durch die Leere raste, fühlte er die heißen Tränen auf den Wangen seiner Schwester, heißer als das Faero-Feuer in ihm. Die riesigen, dornigen Schiffe näherten sich dem schwarzen Loch. Beneto und seine Gefährten ließen die entwurzelten Bäume los, und nacheinander stürzten sie dem dunklen Schlund entgegen, übertrugen dabei im Telkontakt eine Mischung aus Kummer und Triumph. Die sterbenden Bäume folgten dem Gas des Roten Riesen durch die fatale Spirale und verschwanden dann hinter dem Ereignishorizont.
Als die von den Faeros befallenen Bäume ins schwarze Loch fielen, spürte Beneto Cellis Gefühl des Verlustes. Sie schnappte immer wieder nach Luft und vergaß die Wiese um sich herum. »Beneto .. .« Er hörte sie, und ihre Präsenz gab ihm Kraft. Beneto hatte getan, was nötig war. Er hatte die Faeros von Theroc fortgebracht und die anderen Bäume gerettet. Wenn die feurigen Wesen jetzt überhaupt noch existierten, so befanden sie sich an
Weitere Kostenlose Bücher