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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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einem Ort, von dem sie nicht zurückkehren konnten. Er fühlte Cellis Zittern, als sie auf den von Asche bedeckten Boden der Wiese sank. Seine Schwester würde trauern, aber sie wusste, dass er das Richtige getan hatte. Sie liebte ihn, und er erwiderte ihre Liebe. Liebe und Hoffnung - daraus erwuchs die Kraft zu heilen. Darauf hatten Celli und Solimar die Verdani hingewiesen. Beneto war froh darüber.
    Celli wandte sich an Solimar, vergrub ihr Gesicht an seiner muskulösen Brust und schluchzte. Sie begriff, dass es vorbei war.
    Im letzten Moment vor dem Überqueren des Ereignishorizonts, des Punkts ohne Wiederkehr, umarmte Beneto den fernen Weltwald mit seinem Geist und strömte in ihn zurück. Der Schmerz löste sich auf, als sein Baumkörper zu Asche zerfiel, die sich mit kosmischem Staub und Gasen vermischte - und dann im schwarzen Loch verschwand.

20 HYRILLKA-DESIGNIERTER RIDEK'H
    Die Bevölkerung von Ildira konnte sich nicht vor den Faeros verbergen, aber alle Ildiraner versuchten, irgendwo Schutz zu finden. Der junge Ridek'h, Designierter von Hyrillka, zog sich zusammen mit dem Erstdesignierten Daro'h in die Stollen des alten Bergwerks zurück.
    Angehörige des Gräber-Geschlechts arbeiteten daran, die Tunnel zu erweitern und tief in den Bergen große Höhlen und auch neue Fluchtwege zu schaffen, für den Notfall. Draußen an den Zugängen bezogen Wächter Position und hielten nach Feuerbällen der Faeros Ausschau.
    Ridek'h saß unter einem Überhang, blickte über das im Sonnenschein liegende Land und versuchte, eine Lösung zu finden, die er dem Erstdesignierten anbieten konnte. Auf Hyrillka - dem Planeten, den er angeblich regierte - waren die weiten Ebenen für die Landwirtschaft genutzt worden. Ridek'h eignete sich nicht dafür, in Tunneln zu leben. Kein Ildiraner war für so etwas bestimmt.
    Techniker hatten Glänzer in die Stollen und Höhlen gebracht, aber es war Ridek'h zur Angewohnheit geworden, heimlich nach draußen zu gehen, Holz zu sammeln und ein kleines, sicheres Feuer zu entzünden. Er saß bei den Flammen vor dem Stolleneingang, blickte ins immerwährende, von mehreren Sonnen geschaffene Tageslicht und dachte nach. Er mochte nicht mehr sein als ein junger Mann mit wenig Erfahrung - reiner Zufall hatte ihn zum Designierten erhoben - , aber er war entschlossen, Hilfe zu leisten.
    Als die zehntausend Ildiraner, die an Bord des Kriegsschiffs zu entkommen versucht hatten, den Faeros zum Opfer gefallen waren, hatte er ihren Tod als überaus schmerzhafte Stiche im Thism wahrgenommen. Für einen Moment hatte Ridek'h erwogen, ebenfalls zu sterben, sich dann aber dagegen entschieden. Mehr als eine Million Heimatlose befanden sich auf Ildira, und er fühlte sich dazu verpflichtet, eine Möglichkeit zu finden, sie zu retten.
    Während er tief in Gedanken versunken war, trat Tal O'nh zu ihm. Oft saßen der Blinde und er stundenlang ohne zu sprechen beisammen und fanden einfach nur Ruhe in der Präsenz des anderen. Noch immer erinnerten Verbrennungen im Gesicht des Veteranen an die Konfrontation mit den Faeros. Eine Augenhöhle war leer, das andere Auge trüb und blicklos, teilweise von einem verschrumpelten Lid bedeckt.
    Nachdem er zum neuen Hyrillka-Designierten geworden war, hatte sich Ridek'h auf den Weg zu seinem Planeten und den anderen Splitter-Kolonien im Horizont- Cluster gemacht, begleitet von Tal O'nh und einer Septa aus Kriegsschiffen. Ihre Begegnung mit dem zornigen Rusa'h und seinen lebenden Feuerbällen hatte alle Besatzungsmitglieder das Leben gekostet, zwei Kriegsschiffe vernichtet und den Tal das Augenlicht gekostet.
    Blindheit hätte die meisten Ildiraner in den Wahnsinn getrieben, aber O'nh war stark. Vor dem Stollenzugang huschte der orangefarbene Schein des kleinen Feuers über sein Gesicht, aber er konnte es natürlich nicht sehen. »Ich halte es aus«, sagte er zu Ridek'h. »Vor langer Zeit habe ich mich darauf vorbereitet, vielleicht auch das zweite Auge zu verlieren. Ich beschloss, nie in Angst oder Furcht zu leben. Menschen können die Dunkelheit ertragen, wenn sie wollen, und wenn Menschen dazu in der Lage sind, kann ich es auch.«
    »Sie sind tapfer, Tal O'nh.«
    Der Veteran winkte ab. »Ich habe nur Übung. Sie werden Ihre eigene Tapferkeit finden, wenn die Umstände es verlangen.«
    »Wir brauchen mehr als nur Tapferkeit, um Rusa'h und seine Faeros zu vertreiben.«
    »Sie haben, was Sie brauchen. Sie sind der wahre Hyrillka-Designierte, und Jora'h ist der wahre Weise

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