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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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als sie vage Ähnlichkeit mit einem großen menschlichen Kopf hatte, wie von einem unbeholfenen Kind aus Ton geformt. Der Mund öffnete sich, und Geräusche drangen hervor, eine Mischung aus Zischen und Klacken. »Margaret Colicos ... ich kenne Sie.«
    Es war eindeutig zu einer Veränderung gekommen. »Wer sind Sie?«, fragte Margaret.
    »Ich bin . .. zum Teil.. . ein Mensch.« Das Gesicht des großen Kopfes bekam zusätzliche Details. »Ein Mensch namens Davlin Lotze.«
    Margaret riss die Augen auf. »Davlin?« Sie hatte nie erfahren, was mit ihm geschehen war. Offenbar hatten die Klikiss nicht nur seine Gene assimiliert, sondern auch seine Erinnerungen. Aber Davlin musste irgendetwas mit der neu entstehenden Brüterin angestellt, irgendwie einen Teil von sich selbst bewahrt haben, und dieser Teil machte sich jetzt bemerkbar.
    »Nach mehreren Teilungen hat mein Subschwarm so viel menschliche DNS aufgenommen, dass wir menschlicher geworden sind.« Die einzelnen Komponenten bewegten sich wie bei einem Bild, das an Klarheit gewann, und in dem Gesicht wurden Davlins Züge erkennbar. Margaret sah es immer deutlicher.
    »Ich habe gegen die Larve der Brüterin angekämpft und bin jetzt Teil davon.«
    »Ihr Bewusstsein ist das Selbst des Subschwarms?«
    »Ein Teil davon. Wir werden stärker, und ich ringe um Dominanz.« Die Worte kamen schneller, als die Davlin-Brüterin lernte, auf diese Weise zu kommunizieren. »Ich lasse nicht zu, dass die schwachen Spuren der Kolonisten sich noch weiter verlieren.«
    Margaret bemerkte eine seltsame Veränderung in der Mimik und auch im Tonfall der Stimme. Das Gesicht schien zu ver schwimmen, gewann dann neue Deutlichkeit. »Wir haben jetzt einen ... instabilen Frieden, die Klikiss und ich.«
    Margaret trat näher zu der schrecklichen Masse. »Warum sind Sie dann so blutrünstig? Können Sie die Schwarmkriege nicht beenden und für Frieden sorgen? Der Llaro-Subschwarm ist bösartiger als die anderen.« Es ergab keinen Sinn für sie.
    »Weil wir bösartiger sein müssen. Ich .. . wir löschen alle anderen aus.«
    »Warum?«
    »Um die Menschheit zu retten. Die Subschwärme greifen an, dominieren und zerstören. Zum Schluss bleibt nur eine Brüterin übrig. Eine Brüterin kontrolliert alles. Eine Brüterin wird die Brüterin sein.« Davlin legte eine Pause ein, und Margaret versuchte zu verstehen, was seine Worte bedeuteten. »Ich muss als Brüterin übrig bleiben. Die Menschheit hat nur dann eine Chance, wenn ich alle anderen Subschwärme bezwinge.«
    Margaret hielt unwillkürlich den Atem an, den Kopf voller Fragen. War sie deshalb bisher mit dem Leben davongekommen? Um eine Art Mittlerin zu werden? »Sie möchten, dass es die Menschheit mit Ihnen zu tun bekommt und nicht mit einer anderen Brüterin?«
    »Ja.«
    »Und dann wird es Frieden zwischen Menschen und Klikiss geben? Brauchen wir Sie nicht länger zu fürchten?«
    »Ich bin stark, aber nicht das einzige Bewusstsein in diesem Subschwarm. Selbst wenn ich Erfolg habe - es gibt keine Garantien. Ein Teil von mir bleibt Klikiss.« Margaret starrte auf den großen Haufen und schauderte innerlich. »Wie viele Subschwärme müssen Sie noch besiegen?«
    »Fünf Subschwärme kämpfen auf Klikiss-Welten und breiten sich aus. Zwei ringen bei Relleker um die Vorherrschaft.« Das Gesicht veränderte sich und bekam einen neuen Ausdruck. »Ich erinnere mich an Relleker aus jener Zeit, als ich .. . nur Davlin war. Mein Subschwarm wird warten und dann über die Brüterin herfallen, die sich dort durchsetzt.«
    »Wie kann ich helfen?«
    »Bleiben Sie hier. Sorgen Sie dafür, dass ich nicht meine Menschlichkeit vergesse.«

28 ORLI COVITZ
    Als die letzten Kisten im Frachtraum der Blinder Glaube verladen waren, kletterten Orli, DD und Steinman an Bord, und das Schiff brach nach Relleker auf. Captain Roberts freute sich darüber, wieder mit normalen Handelsflügen beginnen zu können, noch dazu in so angenehmer Gesellschaft.
    Die Blinder Glaube glitt ruhig durchs All. Auf dem Tischdisplay kontrollierte Roberts die Frachtliste. Zusammen mit seinen beiden menschlichen Passagieren hatte er Fertiggerichte erwärmt und aß etwas, das als »nahrhafter Eintopf« bezeichnet wurde.
    »Wenn wir Relleker erreichen, werden sich die dortigen Bewohner so freuen, dass sie ein Festmahl zu unseren Ehren veranstalten«, sagte Roberts. »Früher war es mal ein Urlaubsplanet, wisst ihr.«
    »Relleker war eine sehr geachtete und wohlhabende Kolonie der Hanse«, warf DD ein

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