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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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näherten, der einst sein »Zuhause« gewesen war, übernahm er die Kontrollen und steuerte die Gypsy über die Rocky Mountains hinweg, brachte sie dann zum privaten Anwesen der früheren Vorsitzenden. Er landete auf dem leeren Platz vor dem Haus und hoffte, dass seine Großmutter nicht gerade eine Cocktailparty für reiche Industrielle gab. Jonas, Maureens langjähriger persönlicher Assistent, meldete sich per Kom- Verbindung, und seine Stimme war kaum mehr als ein Krächzen. Als Patrick und Zhett ausstiegen und hoffnungsvoll lächelten, kam die alte Dame aus dem Haus. Patrick musterte sie, ließ das Schweigen einige Sekunden andauern und staunte darüber, dass seine Großmutter nicht bereits das Gespräch eröffnet hatte.
    Bevor er oder die alte Streitaxt etwas sagen konnten, brach Zhett das Eis, indem sie die Hand ausstreckte. »Sie müssen Maureen Fitzpatrick sein. Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen. Patrick hat mir viel von seiner Großmutter erzählt.«
    Maureen musterte sie mit dem Blick eines jagenden Falken. »Wie reizend. Aber wer zum Teufel sind Sie?« Sie wandte sich an ihren Enkel. »Ich mag keine Überraschungen dieser Art, Patrick.«
    »Doch, du magst sie. Dies ist meine Frau, Zhett Kellum. Sie stammt aus einer wohlhabenden und einflussreichen Roamer-Familie.«
    »Hast du Roamer gesagt?« Maureen blinzelte. »Und ich habe auch eine wohlhabende und einflussreiche Familie erwähnt. Ich dachte, dieser Punkt würde dich interessieren.«
    Maureen schien es schwerzufallen, dem Gespräch zu folgen. »Du bist mit ihr verheiratet?«
    »Ich kann mir denken, wie Sie sich fühlen«, warf Zhett ein. »Mein Vater war auch nicht gerade begeistert davon, dass ich den Enkel einer früheren Vorsitzenden der Hanse heiratete, aber in diesen schweren Zeiten müssen wir alle zu Zugeständnissen bereit sein.«
    Die dreisten Worte verblüfften Maureen so sehr, dass sie schwieg. Sie brauchte Zeit, die neuen Informationen zu verarbeiten, sah zur Raumjacht und runzelte die Stirn. »Was für eine Frechheit von dir, meine Jacht zu stehlen, von der Terranischen Verteidigungsflotte zu desertieren und dann hierher zurückzukehren, als wäre überhaupt nichts geschehen. Wo hast du gesteckt?« Sie deutete zur Tür. »Kommt besser herein, bevor euch irgendwelche TVF-Spione sehen. Ich wäre kaum überrascht, wenn man sofort auf euch schießen würde. Mit deinen dummen Mitteilungen und Anklagen hast du hier ziemlich viel Ärger verursacht. Das Schwert der Freiheit trumpft groß auf.«
    »Das Schwert der Freiheit?«, wiederholten Patrick und Zhett gleichzeitig. »Eine neue Dissidentengruppe, die sich ein Beispiel an dir nimmt. Sie sendet deine Beichte in Hinsicht auf Raven Kamarow und fügt jede Menge eigene Hetzreden hinzu. Es ist alles sehr peinlich.« Maureen Fitzpatrick lächelte kurz. »Der Erzvater ereifert sich gegen die Demonstranten, aber ich habe den Eindruck, dass er sich insgeheim freut. Der aufgeblasene Junge - König Rory - stand vor einer jubelnden Menge und sagte: >Jede Beleidigung des Vorsitzenden der Hanse ist eine Beleidigung meiner Königlichen Person !< Was für ein Unsinn.«
    »Freut mich, dass du es so siehst.« Patrick lächelte. »Gibt es tatsächlich Proteste auf den Straßen?«
    »Keine großen - noch nicht. Du bist hier eine Art Volksheld geworden, Patrick. Mein Enkel, ein Dorn im Auge der Herrschenden.«
    »Er kann auch eine Nervensäge sein«, sagte Zhett. »Aber er ist tapfer, und ich liebe ihn. Er trat vor ein Gericht der Roamer und gestand seine Mitschuld am Beginn des Konflikts zwischen den Clans und der Hanse.« Ihre Stimme klang ein ganzes Stück kühler, als sie hinzufügte: »Wussten Sie, dass die TVF Himmelsminen der Roamer überfällt, Industrieanlagen angreift und Unschuldige tötet? Ihre Regierung lädt viel Schuld auf sich, Madame Vorsitzende.«
    Die alte Frau richtete einen knochigen Finger auf Zhett. »Seien Sie vorsichtig, wie Sie mit mir reden, junge Dame. Sprechen Sie nicht von meiner Regierung. Als ich Vorsitzende war, habe ich solchen Unfug nicht geduldet.«
    »Ah, ja. Die goldenen Friedenszeiten«, intonierte Zhett voller Sarkasmus. »Die Roamer singen noch immer Lieder über die glorreiche Zeit der Hanse, bestimmt von Aufgeschlossenheit und Verständnis ...«
    »Na bitte«, warf Patrick ein. »Ich wusste doch, dass ihr gut miteinander auskommen würdet.«
    Maureen gestattete sich ein Lachen. »Nun, Patrick, es freut mich, dass du eine Frau kennengelernt hast, die sich behaupten kann.

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