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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Max die Aschehaufen, die die Körper hinterlassen hatten. Der blaue Flammenball von Annes Herz zischte und erstarb. Das war es also gewesen.
    „Warte“, forderte Max Bella auf. Es kam ein Wind auf und wirbelte durch den zerstörten Raum und zerbrach die Holzläden vor den Fenstern. Bella rettete sich aus dem Stuhl, um sich vor dem Licht zu ducken.
    „Ich habe schon viele Vampire getötet, aber das ist mirnoch nie passiert“, stellte sie fast anklagend fest.
    „Sie war alt“, erklärte Max. „Auch wenn sie noch so jung ausgesehen hat, war sie sehr, sehr alt.“
    In der Nacht, als er wach gelegen und jede Sekunde mit Bella genossen hatte, da er glaubte, es sei seine letzte, dachte er darüber nach, dass er Anne wahrscheinlich töten musste. Er hatte sich vorgestellt, dass es ihm irgendwie … näher gehen würde. Komisch, wie sich seine Einstellung mit jedem Fingerglied, das ihm abgeschnitten worden war, geändert hatte.
    Bella berührte seine Schulter, dann zog sie ihre Hand zurück. „Du bist schlimm verbrannt. Wie kommen wir hier heraus? So kannst du nicht kämpfen. Ich wäre schon froh, wenn du überhaupt laufen kannst.“
    „Ach, mach dir mal keine Sorgen, wir kommen hier schon raus.“ Er stand auf und lehnte sich dicht an die Wand. „Vergib mir, wenn ich dir nicht aufhelfe, aber ich glaube, wir hatten heute schon Grillgut genug.“
    Bella ließ sich wieder stöhnend in ihrem Rollstuhl nieder. „Sollte es noch einmal zur Debatte stehen, ob ich nie wieder laufen kann, dann tu mir bitte den Gefallen und bring mich vorher um.“
    „Du hast schließlich noch alle Körperteile, auch wenn sie nicht mehr funktionieren.“ Er winkte ihr mit seiner ruinierten Hand. „Komm mit mir.“
    Stück für Stück tastete er sich die Wand entlang, um das Sonnenlicht zu umgehen, das durch das Oberlicht fiel und den größten Teil des Bodens mit Tageslicht erleuchtete. Bis zur Tür zu kommen, würde der schwierigste Teil werden. Sobald sie draußen waren, war es mehr als unwahrscheinlich, dass noch mehr Fenster offen standen. Solange das Orakel nicht jedes Mal nach Sonnenaufgang neues Personal einstellen wollte.
    Nur noch wenige Schritte, dann hatte er es geschafft. Wenn er nicht das Gleichgewicht verlor und in einen Sonnenstrahl fiel.
    Als ob sein ungesprochenes Gebet erhört worden wäre, wurde das Licht dunkler.
    „Max, was ist los?“, fragte Bella. Ihre letzten Worte wurden durch lautes Schließen von Metallläden fast verschluckt. Die Fenster und das Oberlicht wurden geschlossen, bis sie ganz im Dunklen standen.
    Das war kein gutes Zeichen. „Geh!“, rief er und lief auf sie zu, um sie in seine Arme zu nehmen. Aber es war schon zu spät. Die Türen wurden vor ihren Augen geschlossen.
    „Wir sitzen in der Falle“, flüsterte Bella, die Augen groß vor Angst.
    Ein mechanisches Surren zog ihre Aufmerksamkeit auf die andere Seite des Raumes. Ein Teil der Wandtäfelung begann sich zu bewegen, und auf unglaubliche Weise rutschte ein ganzer Teil der Wand nach hinten und drehte sich um die eine Achse. Auf der Rückseite der Wand befand sich ein Podium mit einem großen verzierten Thron.
    Und auf diesem Thron saß das Orakel.
    Unsichtbarkeit war kein Thema, mit dem ich mich zuvor viel beschäftigt hatte. Dennoch glaube ich, dass meine logischen Erwartungen dahin gingen, dass ich dachte, unsichtbar zu sein verleite einen dazu, weniger vorsichtig und ein wenig risikobereiter zu sein. In der Realität allerdings gab es mir das Gefühl, auf einer Bühne zu stehen, und es machte mich übervorsichtig.
    Vielleicht wäre die Situation ein wenig anders gewesen, wenn ich meine Unsichtbarkeit dazu genutzt hätte, mich in die Männerumkleidekabine im Fitnessstudio zu schleichen, anstatt in das Haus einzudringen, aus dem ich früher verzweifeltversucht hatte zu entkommen.
    Als Cyrus noch der Hausherr gewesen war, hatten überall Wachen herumgestanden. Aber er war auch paranoid gewesen. Als ich eine der französischen Türen, die von der Veranda ins Foyer führten, leise öffnete, bemerkte ich, dass der Souleater ziemlich selbstbewusst davon ausging, dass ihm niemand etwas Böses wollte.
    Dann ging die Alarmanlage an.
    Für den Bruchteil einer Sekunde brach ich in Panik aus. Seit wann gab es hier eine Alarmanlage? Und ich hatte geglaubt, Dahlia hätte alle Wachen ausgesaugt? Dann erinnerte ich mich daran, dass ich wahrscheinlich die beste Tarnung trug, die es gab, sollte ich keinen Platz zum Verstecken finden. Dennoch besaß ich ja

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