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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Spaß gemacht.“
    Noch ein Glied. Er hatte mitgezählt. Bis jetzt hatte sie den kleinen Finger und den halben Ringfinger seiner linken Hand zerstückelt. Er hatte nur einmal auf den Boden geschaut, wo er abgeschnittenes Fleisch und zersägte Knochen hatte liegen sehen, bis er gekotzt hatte. Nun versuchte er, nach vorn zu sehen, oder konzentrierte sich auf das Oberlicht, das irgendwann aufgehen und Sonnenlicht hereinlassen würde.
    Verlier nicht das Bewusstsein, bevor Bella nicht hier ist. Reiß’ dich zusammen, denn sonst flippt sie aus.
    Die riesige Flügeltür wurde geöffnet. Anne drehte ihn um, damit er sie sehen konnte. „Oh, schau mal, wer hier ist!“
    Ein Vampir schob Bellas Rollstuhl herein. Sie hatten ihr ein schwarzes langes Samtkleid angezogen, das vorn mit Spitze besetzt war. Ihre Haare waren offen, und sie sah aus wie die Prinzessin in einem billigen Fantasy-Film. Nur sah diese Prinzessin müde und besorgt aus. Max machte einen schwachen Versuch, ihr zuzuwinken, aber er sah ein, dass er nur seine verletzte Hand bewegen konnte und dass dabei Blutstropfen auf den Marmorfußboden spritzten. Sie holte Luft und wurde bleich.
    „Du siehst aus wie Morticia Addams von der Addams-Family“, witzelte er, aber seine Stimme war vom Schreien heiser.
    Sie hob ihren Körper, als wolle sie aus ihrem Rollstuhl springen, aber der Vampir hinter ihr hielt sie an den Schultern fest. „Beweg dich nicht noch einmal.“
    „Tu ihm nicht noch einmal weh, dann werde ich auch nicht versucht sein, mich zu bewegen“, sagte Bella so drohend, wie es ihr möglich war.
    Max hoffte, dass das Zittern in ihrer Stimme von der Müdigkeit herrührte und nicht von ihrer Sorge um ihn. Ich bin noch nicht tot, dachte er und zwang diese Worte in ihre Gedanken. Aber er hatte keine telepathischen Fähigkeiten, und er sah ein, dass es zwecklos war.
    „Ich versuche nur gerade, deinen Daddy hier dazu zu bewegen, mir zu sagen, was ihr vorhabt.“ Anne kniete neben ihm und hob seinen nackten Fuß an, um Elektroden an seinem kleinen Zeh zu befestigen. „Du willst doch nicht, dass ich ihn noch mehr verstümmele, als ich es eh schon getan habe, oder? Warum spuckst du es nicht aus?“
    Bella hob ihr Kinn und sah mit lässiger Verachtung weg. „Warum sollte ich? Du bringst ihn ja doch um.“
    Braves Mädchen, dachte Max und zwang seine Finger – die, die noch vollständig waren – in die Lederfesseln. Anne schnippte seinen Zeh ab. Er wollte vor Bella nicht schreien. Zur Hölle, er wollte noch nicht einmal schreien, auch wenn er ganz allein in dem Raum gewesen wäre. Aber in diesem Kampf konnte er nicht gewinnen. Auch jetzt schrie er nicht auf, aber es entfuhr ihm ein tiefes zitterndes Wimmern, das wahrscheinlich noch weinerlicher klang als ein Schrei.
    „Halt an!“, rief Bella und versuchte noch einmal, aufzustehen. Der Vampir hinter ihr drückte sie zurück auf die Sitzfläche, indem er ihr ins Gesicht schlug.
    „Was glaubst du, machst du hier eigentlich?“ Anne ließ ihr Folterwerkzeug auf den Boden fallen und stolzierte auf Bella zu.
    „Lass sie in Ruhe!“, rief Max, aber er war sich nicht sicher, wie er seinem Befehl Nachdruck verleihen konnte, da seine Hände festgebunden waren und er aus allen Enden blutete. Aber, wenn sie Bella etwas antun würde, dann … Er zerrte an den Fesseln und blinzelte, als der Schmerz in seinen verstümmelten Fingern ankam. Aber seine Hand rutschte ein klein wenig nach unten. Der brutal stechende Schmerz dämpfte seinen kleinen Triumph.
    Anne ignorierte ihn und trat vor den Vampir, der hinter Bella stand. „Wenn du sie noch einmal anfasst, dann brate ich dich gemeinsam mit ihnen.“
    Zumindest schien Anna kein Interesse daran zu haben, Bella etwas anzutun. Das nahm Max eine Last von den Schultern. Anne war verdammt geschickt darin, anderen wehzutun. Der Gedanke, dass Bella dieses Talent aus erster Hand erfahren sollte … Himmel, er musste sie hier herausbringen.
    „Da wir gerade vom Braten sprechen, wann wird das genau stattfinden?“ Er riss wieder an den Handschuhen. Zum einen hoffte er, er könnte sich befreien, auf der anderen Seitehatte er Angst, sich zwei Vampiren stellen zu müssen, wenn er nicht gerade in der besten Kampfverfassung war. „Ich meine, das hier wird langsam langweilig.“
    „Ach, langweilt dich das?“ Anne kam wieder zu ihm und drehte ihn so, dass er Bella nicht mehr ansehen konnte. Sie ging hinüber zum Tisch und rieb sich die Hände wie ein Kind, dass sich die Eiskarte anschaut.

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