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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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mit zwei Fingern zuhielt. Angestellte von Motels, gleichgültig, wie heruntergekommen das Etablissement auch sein mochte, schätzten es nicht, wenn es auf dem Bettzeug Blutflecke gab. Und Bella musste ihn auch nicht so verdammt angewidert anschauen, wenn er aß.
    „Also, was ist mit dir in letzter Zeit los? Warum bist du so … glücklich?“ Behutsam bewegte er sein angeschlagenes Bein. In ein oder zwei Tagen würde das Gelenk wieder verheilt sein, aber Max hatte sich vorgenommen, die Verletzung so lange es ging vorzuschieben, bis er herausgefunden hatte, was mit dem Orakel los war. In der Zeit, die er bisher im Bett verbracht hatte, war er wenigstens so weit gekommen, in eine Karte zu schauen und herauszufinden, dass Danvers etwas nördlich von Boston lag. Genau neben Salem, hurra, hurra, und er war sich sicher, dass es sich dabei nicht um einen Zufall handeln konnte. Die Vorstellung, es mit einer ganzen Horde Hexen wie Dahlia aufnehmen zu müssen, ließ seinen ganzen Körper erstarren. Aber es war ja nicht so, dass Bella und er hilflos waren. Wenn sie nicht gerade dabei war, sich die Seele aus dem Leib zu kotzen, verfügte sie, was Magie betraf, über großartige Fähigkeiten.
    Ohne zu wissen, dass er sie gerade in seinen Kampfplan miteinbezog, machte es sich Bella neben ihm auf dem Bett bequem. Den Kopf stützte sie auf ihren Arm. „Es macht mir Freude, in unseren womöglich letzten gemeinsamen Tagen etwas Sinnvolles zu tun.“
    Es dauerte eine Weile, bis Max die Bedeutung ihrer Worte begriff. Sobald er wusste, wovon sie sprach, hatte er das Bedürfnis, sie vom Bett zu stoßen. „Weißt du, das ist wirklich toll.“
    Wenn er in der Lage gewesen wäre, aufzustehen und sich von ihr zu entfernen, hätte er es getan. Aber wenn ihm das gelang, dann konnte er auch den Wagen fahren, und dann hätte Bella ihn innerhalb einer Stunde auf die Autobahn gejagt.
    Sie setzte sich auf und sah ihn mit einem herzzerreißenden Blick an. „Das verstehe ich nicht! Warum wirst du so wütend?“
    „Weil du nicht aufhörst mit dieser Jammertour!“ Er schlugmit der Faust auf die Matratze. „Du wirst nicht sterben.“
    „Das kannst du nicht wissen“, beharrte sie, wobei sie einen besonders vernünftigen Ton anschlug. „Keiner von uns beiden weiß, wann uns der Tod ereilt.“
    „Gar nichts weißt du!“ Max setzte sich auf. Und wenn du glaubst, du wirst sterben, dann kennst du mich schlecht.“
    „Du kannst nicht alles verhindern.“ Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. „Es könnte sein, dass du keinen Einfluss auf den Verlauf der Dinge hast.“
    „Ist das etwas, was dir das Orakel gesagt hat? Es versucht doch nur, dich zu täuschen.“ Wie konnte Bella alles so blind glauben, was diese verrückte Schlampe sich ausdachte?
    „Seit ich sie in der Zentrale der Bewegung zum ersten Mal gesehen habe, hatte ich Angst vor ihr.“ Bella lachte leise. „Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie für mich den Tod bedeutet. Oder für dich.“
    Sie kniete sich neben ihn, legte zärtlich ihre Hände auf seine Wangen und drehte seinen Kopf so, dass er sie ansehen musste. Er ließ es geschehen.
    „Ich lüge nicht. Aber sie hat mir etwas gezeigt.“ Eine Träne rollte Bella die Wange hinunter. „Vor langer Zeit, als ich sie zum ersten Mal sah, zeigte sie mir, dass ich dir begegnen würde.“
    Verfluchtes Knie. Max ignorierte seine Schmerzen und zog Bella zu sich heran, um sie zu küssen. Er küsste sie leidenschaftlich, als könnte diese körperliche Nähe sie vor ihrer Sterblichkeit bewahren.
    „Ich dachte, du seist verletzt“, flüsterte sie an seiner Wange, während er mit dem Mund von ihren Lippen zu ihrem Kinn wanderte.
    Lächelnd berührte er ihr Ohr mit seinen Lippen. „Nicht so sehr, wie es scheint.“
    Max versuchte, den leichten Druck gegen seinen Brustkorbzu ignorieren, und küsste sie noch einmal auf den Mund. Sie wandte sich ab.
    „Was ist?“, fragte er, obwohl er es schon wusste, und stützte sich auf seine Ellenbogen.
    „Warum lügst du mich an?“
    Er stöhnte und ließ sich wieder auf die Kissen fallen, während er die Luft durch seine zusammengepressten Zähne sog, weil ein stechender Schmerz sein Bein heraufzog. „Ich habe dich nicht angelogen. Ich habe wirklich Schmerzen, bloß nicht so stark, wie ich gesagt habe.“
    „Du hast so getan, als würde dir das Bein wirklich wehtun. Das ist eine Lüge“, sagte sie leise in einem vorwurfsvollen Ton.
    „Nein, das stimmt nicht.“ Wie konnte er ihr das erklären?

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