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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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versuchte ich, Cyrus telefonisch zu erreichen, aber dann sah ich ein, dass ich zu ihm gehen musste. Ich küsste Nathan zum Abschied, nahm den Pflock, den er mir „nur für den Fall“ reichte, und verließ das Haus mit einem über den Kopf gezogenen Kapuzenpullover, um mich vor den letzten Sonnenstrahlen, die noch durch die Wolken schienen, zu schützen.
    Cyrus hatte den Summer nicht betätigt, aber ein Lichtstrahl schien in eines seiner Fenster hinein. Ich trat die Haustür auf, die mit einem Splittern nachgab und die Treppe hinunterfiel. Das war nicht weiter schwer, auch wenn man nicht über die Stärke eines Vampirs verfügte.
    Als ich sah, dass unten an der Treppe Cyrus’ Wohnungstür einen Spalt offen stand, hielt ich inne.
    Ich schluckte schwer, denn ich hatte Angst und machte einen Schritt in die Wohnung, während ich schüchtern an der Tür klopfte. Sie knirschte und schwang ein wenig zur Seite. Ich schluckte noch einmal und rief: „Ist da jemand?“
    Keine Antwort. Ich stieß die Tür ganz auf. Wenigstens lag keine Leiche im Weg, sodass sie leicht aufging. Im Badezimmer war das Licht an, es warf einen kleinen Lichtstrahl ins Wohnzimmer. Die Schränke an der Wand standen offen, die Regale waren alle ausgeräumt. Geschirr und verschiedene Lebensmittel lagen überall auf dem Boden verstreut. Die Kissen waren von der Couch geräumt. Irgendwoher dröhnte ein hohes Summen, das von einem undeutlichen „Wenn Sie einen Teilnehmer anrufen wollen, dann legen Sie bitte auf und wählen noch einmal“ unterbrochen wurde. Unter einem zerrupften Kissen auf dem ausgeklappten Sofa sah ich die verknotete Schnur des Telefons. Ich nahm es hoch und schaute sowohl das Telefon als auch den zerstörten Anrufbeantworter an.
    Meine Nachricht.
    Ich schluchzte, als ich mir überlegte, was zu dem Chaos hier geführt haben musste. Natürlich hatte Dahlia meine Nachricht abgehört. Und natürlich war sie wütend geworden und hatte in ihrem Zorn die Wohnung verwüstet. Aber hatte sie Cyrus mitgenommen, als sie gegangen war? War er allein in ein Krankenhaus gegangen, oder hatte er die Polizei angerufen und um Hilfe gebeten?“
    Letzteres verwarf ich. Da alle meine Sinne an diesem Tag extrem sensibel gewesen waren, hätte ich die Polizeisirenen gehört.
    Ich ging auf und ab und atmete tief ein, bis das Rauschen in meinen Ohren aufhörte. Dann nahm ich den eisenartigen Geruch von warmem Blut wahr – Blut, das in Berührung mit Sauerstoff gekommen war. Vielleicht hatte er eine Spur hinterlassen. Wenn sie noch frisch war, konnte ich sie aufnehmen.
    Als ich schon zwei Schritte im Flur war, fiel mir ein, dass ich das Badezimmer noch nicht kontrolliert hatte.
    Warum ich das nicht als Erstes getan hatte, bleibt mir ein Rätsel. Die zerstörten Fliesen waren mit Blut bedeckt. Rote Abdrücke von Händen waren überall auf den Wänden zu sehen. Es war wie eine Szene aus einem Horrorfilm. Und mittendrin lag Cyrus.
    „Nein!“ Ich kniete mich neben ihn. Er lag in einer Lache, die viel zu groß schien, als dass ein Mensch das überleben konnte. Plötzlich erinnerte ich mich daran, wie es war, als ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Damals hatte er noch schlimmer ausgesehen als jetzt. Aber zu der Zeit war er auch ein Vampir gewesen. Ich fühlte seinen Puls, obwohl es überflüssig schien. Wahrscheinlich hatte er dort den ganzen Tag gelegen. Es war unglaublich, aber er lebte noch.
    Langsam öffnete er die Augen, seine Pupillen bewegten sich von einer Seite zur anderen, bis er mich erkannte. „Carrie?“Ich legte meine Hand auf seine Brust, um seine schwache Atmung zu überwachen. „Ich bin hier.“
    Als ich sie wieder hob, klebte Blut an meinen Fingern. Er hatte tiefe Schnitte in den Armen, einige von ihnen reichten bis zum Knochen. Drei lange Schnitte reichten über seine Brust.
    „Ich dachte …“ Das Atmen machte ihm Mühe, er blinzelte, als er die Worte hervorbrachte, die ihm offensichtlich Schmerzen verursachten. „Ich dachte, du seiest … Mouse.“
    Ich konnte nicht richtig sehen, denn ich hatte Tränen in den Augen. „Nein. Nein, du wirst sie noch eine ganze Weile lang nicht sehen.“
    „Lüg … mich nicht an, Carrie.“ Blut trat ihm aus dem Mund. „Dahlia weiß. Alles.“
    „Es tut mir so leid.“ Ich strich ihm die Haare aus der Stirn, obwohl ich das Gefühl hatte, dass die Geste auf der einen Seite zu intim, auf der anderen Seite nicht zärtlich genug war. An der Uni hatte ich gelernt, wie man sterbenden Menschen in ihren

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