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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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einem Vampir verändert hatte, so roch auch das Blut. Aber unter dem schalen, toten Duft von Vampirblut roch ich noch etwas, das ich von der ersten Nacht her kannte. Die Nacht, in der ich von ihr getrunken hatte. Das erste Mal vergisst man nie.
    Schnell schluckte ich das Blut hinunter und konzentrierte mich auf seinen Geschmack, weil ich die Erinnerungen, die vielleicht in seinen Zellen schlummerten, aufnehmen wollte. Der Raum drehte sich um mich, als wäre ich betrunken, und ich fiel zu Boden. Nur mein Kopf ruhte auf der Matratze und rollte hin und her. Langsam verschwamm mir alles vor den Augen, und ein ansteigender Lärm dröhnte in meinen Ohren. Dahlias Erinnerungen flossen in mein Bewusstsein, ohne dass ich etwas dazu beitragen musste.
    War das etwas, das allen Vampiren passierte? Menschliches Blut hatte nicht diese Wirkung auf mich, jedenfalls eher selten. Dasselbe war geschehen, als ich von Ziggy getrunken hatte, aber damals hatte er versucht, mit mir zu kommunizieren. War Dahlia ausreichend bei Bewusstsein, um jetzt mein Gehirn zu beeinflussen?
    Ich war zu involviert in die Bilder, die durch meinen Kopf rauschten, um noch weiter darüber nachzudenken. Dahlias Gedanken drehten sich zumeist um Cyrus. Das überraschte mich nicht. Ein lauter voller Klub mit zuckenden Körpern – der Klub, in dem ich Dahlia kennengelernt hatte? – wogte um mich herum. Ich hörte das monotone Pumpen elektronischer Musik. Die Menge teilte sich wie in einer Filmszene – vielleicht beeinflusste Dahlia diese Vision –, und dann sah sie Cyrus am anderen Ende des Raumes.
    Es war das erste Mal, dass sie ihn sah. Und sie begehrte ihn auf den ersten Blick. Gezielt ging sie auf ihn zu, und alser sie bemerkte, zeigte sein Gesicht einen Ausdruck, den ich von ihm kannte. Hunger und perverse Lust. Er begehrte sie ebenfalls.
    Seltsamerweise machte es mich eifersüchtig, zu wissen, dass er solche Gefühle für sie gehegt hatte. Ich wollte glauben, dass sie mehr für ihn empfand als er für sie. Aber es gab keinen Zweifel darüber, was er vorhatte, als er ihre Hand an seine Lippen führte.
    „Ich heiße Cyrus. Und du …?“, fragte er, und sie musste sich anstrengen, ihn in dem lauten Raum zu verstehen, denn er sprach nicht lauter als normal.
    „Ich gehe heute mit dir nach Hause“, gab sie frech zurück. Dann spulten meine Gedanken vor, ins Auto, wo Dahlia auf Cyrus’ Schoß saß, während er ihren Kopf nach hinten zog, um ihr in den Hals zu beißen, aber nicht um von ihr zu trinken, sondern um sie zu erregen. Dann ging es weiter in seinen Gemächern, wo er sie auf das Bett warf und ihr sein wahres Gesicht zeigte. Sie hatte Angst vor ihm, aber sie ließ es sich nicht anmerken, und das gefiel ihm. Darum hatte er sie nicht getötet, wie er es mit all den anderen Mädchen getan hatte. Darum, und durch die Art, wie er sie biss, während er mit ihr schlief, gelang es ihr, seine Gedanken zu beeinflussen und ihm klarzumachen, über welche Kräfte sie verfügte. Wenn es eine Sache gab, der Cyrus in seinem alten Leben nicht widerstehen konnte, dann war es Macht.
    Ich verlor das Zeitgefühl, als ich zusah, wie sich ihr Leben von diesem Punkt an entwickelte. Es war, als sähe man einen Film mit einem defekten Projektor an. Manchmal bewegten sich die Bilder zu schnell, um sie verstehen zu können, manchmal so langsam, als würden sie Gefahr laufen zu verbrennen.
    Dennoch hatte ich keine Angst. Ich hatte das Gefühl, ich könnte mich jederzeit zurückziehen, obwohl ich keine Kontrolledarüber besaß, was ich sah oder hörte.
    Dann erkannte ich Max, der in dem Salon stand, in dem ich früher gewohnt hatte. Ich erschrak. Das musste in der Nacht gewesen sein, als wir herkamen, um Cyrus zu töten. Ich wusste, dass er in Dahlias Zimmer geführt worden war. Aber warum sollte sie sich an ihn erinnern können? Das war schon vor Monaten gewesen, und wie ich mitbekam, war Dahlia damals auf Cyrus fixiert.
    Die Wachen, die ihn die Treppe hinaufbugsiert hatten, schoben ihn durch die Tür und warfen sie hinter Max zu. Typisch Max strahlte er sie an, obwohl seine Arme hinter seinem Rücken zusammengebunden waren und er seinem Feind hilflos ausgeliefert war.
    Dahlia würdigte ihn nur eines kurzen Blickes. Dann drehte sie sich wieder zu dem um, was sie gerade tat: Auf ihrem Tisch standen ein Mörser und ein Stößel, ein Bunsenbrenner sowie ein Reagenzglas und ein riesiges ledergebundenes Buch, das handgeschrieben war. Sie nahm eine Karaffe mit Blut zu ihrer Rechten

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