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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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schlottern.
    »Gib mir zehn Minuten, damit ich näher ans Grab komme. Dann kannst du mit deiner Ablenkung anfangen.« Parvati legte ihm ihre kühle und trockene Hand auf die Wange. »Ich rette sie, versprochen.«
    »Dann leg besser los, bevor ich es mir noch anders überlege.«
    Sie küsste ihn.
    Es verschlug ihm den Atem und sein Herz schlug schneller, als ihre Lippen seine berührten. Als sie sich von ihm löste, spürte Ash die zarte Berührung noch immer, ein kaum wahrnehmbarer Hauch blieb zurück, wie von Gras nach dem Regen, alt und trotzdem frisch und wie neugeboren.
    Das war er also gewesen, sein erster – und letzter – Kuss.
    Parvati band sich die Haare zu einem Knoten zusammen, damit sie ihr nicht mehr in die Augen fallen konnten, und zog sich dann in die Schatten zurück. »Leb wohl, Ash«, flüsterte sie, als die Schwärze sie einhüllte. »Wir sehen uns wieder.«
    Dann war sie fort. Kurz hörte Ash noch leise Fußstapfen und das Schaben von Klingen, dann war alles still.
    Vielleicht würden sie sich tatsächlich wiedersehen.
    Aber nicht in diesem Leben.

Kapitel 32
    Den Faustdolch fest umklammert, wischte Ash sich die Tränen aus den Augen.
    Sein Vater hatte ihm Geschichten von den alten Kriegern erzählt, den Rajputs, nach denen Rajasthan benannt war. Wenn sie dem sicheren Tod entgegenblickten, kleideten sich die Männer in ihre feinsten Gewänder und schmückten sich mit ihren glänzendsten Juwelen. Dann stürzten sie sich auf den Feind und kämpften in dem Wissen, dass sie es nicht überleben würden. Aber nie zögerten sie, nie ergaben sie sich. Wie wahre Helden.
    Nur war Ash nun mal kein legendärer Held. Noch vor einem Monat hatte er sich von den Schulhofschlägern sein Pausenbrotgeld abnehmen lassen.
    Heute ist ein guter Tag zum Sterben – das würde ein Rajput-Krieger an seiner Stelle sagen.
    Aber kein Tag war gut zum Sterben.
    Er wollte leben, und zwar so sehr, dass er rückwärtsschlurfte, auch wenn er sich im selben Moment für seine Feigheit schämte. Doch er konnte sich einfach nicht helfen. Er wollte leben! Parvati konnte Savage doch bestimmt auch ohne seine Hilfe töten, oder? Vielleicht hatte er sie unterschätzt. Sie würde Lucky befreien und zu ihm bringen. Er musste nur hierbleiben und warten, in Sicherheit.
    Nein. Wenn er hierblieb, hatte Parvati keine Chance, Savage würde gewinnen und Lucky sterben. Wenn er hierblieb, würde Ravana frei sein.
    Pass auf deine Schwester auf.
    Das konnte er. Das würde er!
    Wie lange war es her, dass Parvati gegangen war? Er war sich unsicher. Bestimmt waren das schon zehn Minuten. Wenn er noch länger wartete, würde ihn der Mut wieder verlassen. Die Zeit war gekommen. Er musste für eine Ablenkung sorgen – jetzt.
    Ash schlich sich vorwärts und achtete darauf, die Schatten nicht zu verlassen. Und tatsächlich, die abscheulichen Diener Ravanas bemerkten ihn nicht. Sie johlten und heulten und tanzten und feierten die baldige Rückkehr ihres Fürsten, während er sich an ihnen vorbeidrückte, den Blick auf die Zitadelle gerichtet. Ash bog um eine Ecke und stolperte prompt über zwei kauernde Gestalten.
    »Oje, Entschuldigung!«, sagte Ash, als er auf einen dicken, ledrigen Schwanz trat.
    Zwei Ratten-Rakshasas funkelten ihn böse an, während sie sich über ihre Mahlzeit duckten, einen kleinen, räudigen Hund. Einer von beiden schubste Ash grob weg.
    »Fort mit dir, Narr«, keifte einer. »Wir sind beim Essen!«
    Ash eilte hastig weiter. Er musste näher an die Zitadelle gelangen, wenn sein Plan aufgehen sollte. Kalter Schweiß kroch ihm über den Rücken. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit. Nervös suchte er nach einer leeren Gasse.
    »Halt.«
    Einer der Ratten-Dämonen kam, einen Hundeschenkel in der Hand, auf ihn zu. Er schnüffelte an Ashs Füßen, richtete sich dann auf und beschnupperte seinen Hals, bevor er Ash mit rosa Augen anstierte.
    »Warum hast du dich nicht verändert wie all die anderen Sterblichen?«
    Ash schluckte, jetzt musste er sich eine wirklich gute Ausrede einfallen lassen. »Hab ich, aber nur innen drin. Da ist alles total anders.«
    Die war es nicht gewesen.
    Die Ratte riss das Maul auf, um Ash einen extrem guten Blick auf die gebogenen gelben Zähne darin zu gewähren. Ganz eindeutig kaufte sie Ash seine supergeniale Lüge nicht ab und sie würde ihn nicht damit durchkommen lassen.
    »Scheiß drauf«, murmelte Ash und rammte der Ratte seinen Faustdolch in den Bauch.
    Der Schnitt war tief, sodass das Blut in Strömen

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