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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Vielleicht war sie letztendlich doch noch auf einen Dämon gestoßen, der härter im Nehmen war als sie.
    In all den Geschichten gab es immer eine Rettung in letzter Sekunde. Doch das hier war das richtige Leben und im richtigen Leben gewannen womöglich doch die Bösen.
    Erst jetzt fiel es Ash wie Schuppen von den Augen, doch es war viel zu spät. Er hatte geglaubt, Savage wolle Lucky opfern, um den Aastra zu wecken, doch ihm fiel ein, dass Parvati da nicht so sicher gewesen war. Um die Eisernen Tore zu öffnen, brauchte es einen »großen Tod« und Lucky war keiner. Nicht für Savage.
    »Sie wollen mich, richtig?«, fragte Ash.
    »Endlich fällt der Groschen.« Savage zeigte mit dem Aastra auf ihn. »Ganz recht, ich brauche dich . Den ewigen Krieger. Dein Tod wird groß genug sein.«
    Lucky schaute zwischen Savage und Ash hin und her. »Nein!«
    Savage fuhr fort: »Ich hatte mich schon gefragt, warum Rishi so großes Interesse an dir hatte: einem schwächlichen, tollpatschigen und ganz und gar nutzlosen Kind. Aber dann, trotz aller Hindernisse, die ich dir in den Weg gelegt habe, hast du nicht nur überlebt, sondern bist sogar aufgeblüht. Jats Tod hätte auch reiner Zufall sein können, ein Glückstreffer. Aber aus meinem Palast zu entkommen und gegen Mayar zu bestehen? Das war kein Zufall, das war Schicksal.«
    Ash blickte zu Lucky und lächelte sie an, auch wenn er durch den Tränenschleier vor seinen Augen kaum etwas sehen konnte. »Es tut mir so leid, Lucks. Aber es ist der einzige Weg.«
    Sie grub die Finger in seinen Arm und schüttelte heftig den Kopf. »Nein …«
    »Lucks, denk nach. Ich muss das machen.« Sie war seine Schwester und er musste sie hier rausholen, alles andere war egal. Er streichelte ihr über den Kopf. Bald würde Parvati hier sein, davon war er überzeugt, nur vielleicht nicht rechtzeitig, um auch ihn zu retten.
    Er wandte sich an Savage. »Mich für sie. Lassen Sie sie gehen.«
    Savage kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Du bist wohl kaum in der Position zu verhandeln. Du bist mir hilflos ausgeliefert.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte Ash. »Ich habe Jat getötet und Mayar höllische Zahnschmerzen verpasst.«
    Knurrend stampfte Mayar mit dem Fuß auf und spannte die Armmuskeln an. Speichel tropfte ihm vom einbandagierten Unterkiefer, über den die obere Zahnreihe wie eine Landzunge ragte. »Du kleiner Scheißer, ich reiß dich in –«
    »Ruhig, Mayar«, hielt Savage ihn zurück. Dann schaute er Ash an und nickte. »Ich werde das Mädchen gehen lassen. Sobald das Ritual vollbracht ist.«
    »Und darauf habe ich Ihr Wort?«, hakte Ash nach. »Als englischer Gentleman?«
    »Mein Ehrenwort als englischer Gentleman.«
    Ash wusste, dass Savage log, aber das spielte keine Rolle. Ihm ging es lediglich darum, Zeit zu schinden.
    Savage schnippte mit den Fingern. »Halte ihn fest, Mayar.«
    Mayar zauderte. »Ich …«
    Was stimmte nicht? Dann begriff Ash – Mayar hatte Angst, und zwar vor ihm.
    »Wovor fürchtest du dich?«, fragte Savage. »Er ist nur ein stinknormaler Junge.«
    Ein stinknormaler Junge, der einen Rakshasa verdroschen hatte. Ashs Herz klopfte schneller, als er dem Reptilienblick des Dämons begegnete.
    »Du benimmst dich ja gerade so, als hätte er den Aastra noch. Hat er aber nicht«, redete Savage ungeduldig auf Mayar ein. »Halte ihn fest!«
    Mayar schüttelte sich. Knurrend packte er Ash und drehte ihm unsanft die Arme auf den Rücken.
    Ash biss sich auf die Lippen, konnte den Schmerzensschrei jedoch nicht unterdrücken. Aber in seinen Augen blitzte es trotzig.
    »Du hast dich verändert, Junge«, stellte Savage fest. »Du warst einmal dicklich, verwöhnt und schwach, sowohl körperlich als auch seelisch. Aber jetzt? Jetzt lodert etwas in dir. Wie du hier stehst, bin ich davon überzeugt, dass du ein ewiger Krieger bist. Dein Tod wird den Aastra erwecken. Du solltest dich geehrt fühlen.«
    »Lass ihn los!« Lucky trommelte mit ihren kleinen Fäusten auf das Bein des Krokodil-Dämons ein, doch ebenso gut hätte sie eine Eiche vermöbeln können. Lachend zog Jackie sie weg.
    Ash versuchte, die Qualen in seinen Gelenken zu ignorieren, als man ihn aufhob, sodass er nur noch auf den Zehenspitzen stand. Komischerweise war der Schmerz jedoch in seiner Hand am stärksten – in seiner linken Hand. Er ballte sie zur Faust und sowie er seinen Daumen berührte, verdoppelte sich die Pein. Den Daumen, mit dem er sich an dem Aastra geschnitten hatte. Dort, wo der

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