Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
Vom Netzwerk:
Schwarz hoben sich die flatternden Silhouetten der Fledermäuse, die in alle Richtungen stoben, davor ab.
    »Da muss es noch einen anderen Ausgang geben«, meinte Weller. Er holte Luft, spuckte aus, dann erhob er sich taumelnd. »Wir müssen los. Sonst kriegt uns die Kälte, und mir gefällt es nicht, wie die Erde zi…« Er verstummte. »Oh, verdammter Mist.«
    Oje. Toms Erschöpfung – und Erleichterung – waren mit einem Schlag verflogen. Weller stand vornüber gebeugt da, die Hände auf die Schenkel gestützt, und spähte nach Südwesten den Hügel hinunter. Tom folgte seinem Beispiel und war nicht mehr sicher, ob das Zittern seiner Beine nur von der bebenden Erde kam.
    Sie waren nicht weit weg. Vielleicht – er kniff die Augen zusammen – vierhundert Meter.
    »Wie viele sind das, was meint ihr?«, fragte Luke.
    »Kann ich nicht sagen.« Weller warf Tom einen Blick zu. »Wir können uns auf ein Feuergefecht einlassen oder abhauen.«
    »Wir sollten kämpfen«, meinte Luke und fügte noch hinzu: »Ich hab keine Angst, mir ist nur kalt. Wir schaffen d-das.«
    »Nein«, entschied Tom. Er hatte seine Uzi angelegt und spähte durch das Visier. Sieben, dachte er. Sie verteilten sich über das bebende verschneite Terrain, kamen aber nicht gut voran. So wie sie torkelten, hatten sie Probleme mit dem unsteten Untergrund, und Tom glaubte auch zu sehen, dass nur zwei von ihnen Skier an den Füßen hatten. Bedrohlich wirkte nur ein Junge. Mit höchster Konzentration fixierte Tom den größten der Chuckies. So, wie der sich abstieß und dahinglitt, erschien er fitter als seine Kameraden.
    Dann hoben drei von ihnen, die weiter hinten waren, ihre Waffen.
    »Runter!«, schrie Tom. Sie warfen sich flach auf den Boden, als Schüsse die Nacht zerrissen. Tom glaubte kaum, dass die Kugeln auch nur in der Nähe einschlugen.
    Er hörte, wie Luke den Sicherungshebel seiner Uzi umlegte. »Wir könnten sie töten«, sagte Luke. Kein Zittern in seiner Stimme. »Wir sollten kämpfen. Wegen all der armen Leuten da unten … Sie haben den Tod verdient, Tom.«
    »Moment. Überlegen wir erst mal. Wir sind auf einer Anhöhe. Die Schwerkraft arbeitet gegen sie und ihre Kugeln«, stellte Tom fest. »Nur einer von ihnen ist gefährlich. Er ist am nächsten an uns dran und hat nicht gefeuert. Aber er wird es tun, wenn wir uns noch länger hier rumtreiben.«
    »Dann legen wir sie doch jetzt um«, sagte Luke. »Bitte! Das ist für alle, die gestorben sind, verstehst du?«
    »Aber wir müssen nicht kämpfen, Luke. Wir haben die Wahl.«
    »Ich bin dafür, dass wir bleiben«, sagte Luke.
    Wieder blitzte und krachte es, als die Chuckies feuerten. Sie duckten sich, aber Tom wusste, dass keine Gefahr bestand. Die Jugendlichen schossen nur wild drauflos.
    Fast als würden sie versuchen, uns Angst einzujagen.
    Was seltsam war, wenn man es recht bedachte.
    »Komm schon, die wollen doch kämpfen. Sie schießen auf uns«, drängte Luke.
    »Nein, sie wollen uns verscheuchen«, erwiderte Tom.
    »Warum sollten sie?«
    »Spielt keine Rolle. Entscheidend ist, dass sie noch nicht direkt auf uns schießen, aber ungefähr in drei Minuten werden sie … « Er spürte eine jähe Bewegung, als würde die Erde tief Luft holen, und dann schien der Boden wegzusacken. Erschrocken schrie er auf, rechnete damit, vom Erdboden verschluckt zu werden. Aber nichts geschah, obwohl der Schnee noch weiter zitterte.
    »Was war das denn?«, kreischte Luke. Er versuchte, sich auf die Knie aufzurichten. »Was ist passiert?«
    »Die Bodenabsenkung fängt an«, sagte Weller. »Die Mine stürzt ein, und das war noch nicht alles. Das letzte Mal gab es keine Vorwarnung, aber diesmal … «
    Diesmal schon. »Wir müssen hier weg.«
    »Nichts dagegen.« Weller drehte sich bereits um. »Auf Skiern könnten wir sie wahrscheinlich fertigmachen und trotzdem noch rechtzeitig aus der Absenkungszone verschwinden, aber wir müssen … « Wieder bebte die Erde. Weller taumelte und wäre gestürzt, wenn Tom ihn nicht gepackt hätte. »Mein Gott«, krächzte der Alte. »Das und die verdammten Chuckies könnten uns leicht … «
    Plötzlich kam von irgendwo rechts ein hoher, schriller Ton.
    Und zwar so unerwartet, dass Tom, immer noch geduckt, die Uzi in der Hand, herumwirbelte. Er hörte, wie die anderen ihre Waffen entsicherten.
    »Habt ihr das gehört?«, wisperte Luke. »Kann der Einsturz so ein Geräusch machen? Oder war das vielleicht … eine Fledermaus?«
    »Nein«, sagte Weller. »Das hat sich

Weitere Kostenlose Bücher