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Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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geradeheraus. »Wenn euch nicht passt, was der Rat macht, dann tut doch selbst was dagegen.«
    »Das geht nicht«, erklärte Nathan. »So läuft das nicht in Rule. Wir könnten nie genügend Leute auf unsere Seite bringen. Gegen den Strom zu schwimmen bringt nichts. Wer den Rat in Frage stellen will … «
    »… muss selbst im Rat sein«, vollendete Chris den Satz ungeduldig. »Oder ein Blutsverwandter von einem Ratsmitglied. Ja, ja, ich hab’s kapiert. Aber wie kommt ihr darauf, dass irgendwer auf mich hören wird?«
    »Wenn du aufdeckst, was vor sich geht«, sagte Nathan, »und den Menschen die Hintergründe aufzeigst, dann werden sie der Tatsache ins Auge sehen müssen, dass sie und der Rat – und Peter – einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben.«
    »Peter?« Ihm kroch eine Kälte in die Knochen, die nicht vom Schneesturm her rührte. »Was für einen Pakt? Wovon sprichst du?«
    »Was ist hinter der Zone, Chris?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich es eben nicht weiß. Ich war nie dort. Das ist … es ist nicht erlaubt. Immer wenn wir uns um Nachschub gekümmert haben, hat Peter … «
    »Peter hat die Routen festgelegt«, warf Weller ein. »Immer hat Peter entschieden. Peter hatte das Ohr des Rats. Aber was geschieht mit den Verbannten? Hast du dich nie über diese merkwürdige Bestrafung gewundert? Wenn man aus dem Ort hinausgeschmissen wird, ist das endgültig. Aber warum? Es handelt sich doch um eine brave christliche Gemeinde, stimmt’s? Warum bekommt keiner eine zweite Chance? Was ist mit der christlichen Vergebung? Und noch etwas ist in Stein gemeißelt: Sobald man einen bestimmten Punkt überschritten und auch nur einen Schritt aus der Zone heraus gemacht hat, ist einem die Rückkehr auf immer verwehrt. Könnte es sein, dass die Verbannten Geschichten erzählen würden, die uns der Rat lieber vorenthalten will?«
    Sei still. Sei endlich still! Als Chris schluckte, dröhnte es in seinen Ohren wie ein Donnerschlag. Ich will das nicht hören. Ich will es nicht wissen.
    »Chris«, sagte Nathan, »hast du dich nie gefragt, warum die Veränderten Rule nicht mehr angreifen?«
    Irgendwie gelang es ihm, ein »Nein« herauszuwürgen.
    »Und warum nicht?«
    »Keine Ahnung. Es hat mich nicht weiter interessiert, solange ich nicht gegen sie kämpfen musste.«
    »Aber ist das nicht komisch? Du kämpfst auf der Straße gegen sie. Du weißt, dass sie nicht tot sind. Sie kommen irgendwie zurecht, und sie hauen nicht ab, richtig?«
    »Ja, und?«
    »Denk mal nach, Chris. Selbst jetzt im tiefsten Winter gibt es Plünderer. Es kommen auch weiterhin Flüchtlinge. Aber von den Veränderten haben wir in Rule seit zwei Monaten nichts gesehen und gehört. Warum?«
    »Wir sind zu viele. Sie wissen, dass sie gegen uns keine Chance haben.«
    »Aber wir geben ihnen Obdach«, unterbrach Weller. »Ist doch so?«
    »Was? Nein! Wenn wir sie finden, bringen wir sie um.«
    »Wirklich?«, fragte Weller. »Wir bringen kleine Kinder nach Rule. Ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass auch sie zu Veränderten werden, sobald sie alt genug sind?«
    »Falls das Alter das einzige Kriterium ist«, mischte sich Kincaid ein. »Nicht einmal das wissen wir.«
    »Was?« Chris war völlig verdattert. »Wir … nein, so passiert die Veränderung nicht.«
    »Nun ja, wir wissen nicht, wie sie tatsächlich passiert oder ob es damit vorbei ist«, meinte Kincaid. »Deshalb können wir uns auch nicht sicher sein, dass die Verschonten auf Dauer wirklich davor geschützt sind.«
    »Was heißt das, ihr seid euch nicht sicher?« Lena klang plötzlich schrill. »Wie kann es denn anders sein?«
    »Wir haben nun mal keine Gewissheit.«
    »Aber wir sind doch Verschonte«, sagte Lena mit Verzweiflung in der Stimme. »Es ist Monate her. Wie kann es da noch Zweifel geben?«
    »Vor allem, weil wir nicht wissen, warum ihr verschont geblieben und warum ihr so wenige seid«, erwiderte Kincaid. »Was hast du, Lena, mit Alex oder Sarah oder Chris gemeinsam? Oder mit Peter?«
    Das war zu viel auf einmal. Chris schwirrten die Gedanken wild durch den Kopf, sodass ihm schier der Schädel platzte. »Was hat irgendetwas davon mit den Verbannten zu tun? Oder mit der Zone?«
    »Es ist ganz einfach, Chris«, sagte nun Weller. »Warum ist die Südwest-Ecke, wo wir die Verbannten hinschicken, am schwächsten bewacht?«
    »Ich weiß es nicht«, beharrte Chris. »Was soll das alles? Wovon sprichst du?«
    »Wir sprechen davon, was hinter der Zone ist. Wir sprechen

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