Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
Vom Netzwerk:
konnten damit zumindest eine andere Theorie widerlegen«, sagte Finn.
    Trotz des Wassers war Peters Mund wieder trocken und rau wie Sandpapier. »W-w-was denn?«
    »Na ja, du hattest eine Menge Blut verloren. Ob jung und stark oder nicht, du wärst gestorben, wenn Mather keinen Spender gefunden hätte.«
    Was hatte der alte Mann gesagt? Zum Glück für dich ist es nichts Ansteckendes?
    O Gott. »Ihr habt … « Ihm wollten die Worte in der Kehle stecken bleiben. »Ihr habt mir B-B-Blut geg-geben von … «
    »Ja, das haben wir, und du bist aufgewacht und immer noch du selbst.« Finn fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Puh. War eine ganz schöne Zitterpartie.«
    Die Worte kamen nur stockend über seine Lippen: »W-w-wie viel?«
    »Alles. Haben den kleinen Chucky bis zum letzten Tropfen ausgesaugt. Selbst dieses Vieh hat gewusst, dass es mit ihm zu Ende geht. Man konnte es in seinen Augen sehen. Ich hatte sein Gesicht in der Mache. Das kleine Arschloch wollte mir die Nase abbeißen, aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Hab ihm die Augenlider weggeschnitten, damit ich das Ganze beobachten konnte. War sehr befriedigend.«
    Noch nie war Peter so nah daran gewesen, einfach lauthals loszuschreien. »Ihr gehört zu einer Miliz, stimmt’s? Was für Leute seid ihr? Was zum Teufel wollt ihr?«
    Finns Miene verdüsterte sich. »Wir sind, was geblieben ist, und du wirst uns gebührend Respekt erweisen, sonst Gnade dir Gott, und ich zerschnipsel dich in leckere Happen und verfüttere dich an die Chuckies. Die Augen lass ich bis zuletzt übrig. Augen, darauf stehen sie total. Hat wohl was mit diesem Plopp -Geräusch zu tun.«
    Die Zeltklappe wurde zurückgeschlagen. Durch den Spalt sah Peter einen schneebedeckten Hang. Geduckt trat Mather ein, dahinter ein Mann.
    O Gott.
    »Wohin, Sir?« Lang – sein Mann, sein Meldegänger – salutierte. Seine schneebedeckte Uniform entsprach der von Mather, dazu trug er ein Schnellfeuergewehr. Er würdigte Peter keines Blickes.
    »Hierher.« Finn klopfte auf eine leere Liege, dann blinzelte er Peter kurz zu. »Nimm’s nicht zu schwer, Junge. Lang hat in Vietnam unter mir gedient.« Viet- nam – er sagte es geradezu genüsslich. »Kannst dir vorstellen, wie erfreut ich war zu hören, dass du große Stücke auf seine Kampferfahrungen hältst?«
    Lang war Finns Mann. Ihm wurde fast schlecht vor Angst, als ihm noch etwas einfiel: Lang hatte zusammen mit Weller in Vietnam gedient.
    Aber das beweist noch gar nichts. Weller hat versucht, mir das Leben zu retten. Aber halt. Etwas, was Weller gesagt hatte, leuchtete plötzlich vor seinem inneren Auge auf wie eine LED -Laufschrift am Times Square: Wenn es so weit ist, wirst du dich daran erinnern, dass ich das getan habe.
    Herrgott. Eine düstere Beklemmung kroch durch seinen Körper, als habe ihn ein Pesthauch angeweht. Weller hatte ihm nicht einfach so das Leben gerettet. Weller hatte den Befehl dazu gehabt. Aber warum?
    »Zählst du gerade zwei und zwei zusammen?« Finn hob eine Augenbraue. »Sie haben mir gesagt, du seiest ein schlaues Kerlchen.«
    Sie. Nur Lang und Weller? Oder gab es noch mehr? Wie viele Männer, die Peter für loyal gehalten hatte, arbeiteten in Wirklichkeit gegen Rule? Und für Weller ist es etwas Persönliches. Da gibt es irgendeinen Groll, und es hat mit mir zu tun, aber was? »Was wollt ihr?«, ächzte er.
    »Die Wege des Herrn sind unergründlich, Peter, wenn er seine Wunder tut. Ob auf stürmischen Meeren, ob in den Tiefen von Bergen.« Finns Augen blitzten. »Mit den Tiefen von Bergen kennst du dich doch bestens aus, nicht wahr?«
    Er meint Bergwerke. Als ihm das klar wurde, stockte Peter der Atem. Woher wusste Finn davon? Niemand außerhalb des Rats hatte davon eine Ahnung, nicht einmal Chris. Am allerwenigsten Chris.
    Finn drehte sich um, weil Lang die Eingangsklappe aufhielt und zusammen mit einer eiskalten Schneewolke noch zwei Leute hereindrängten. Finns Mann, ein Glatzkopf mit vorstehenden Zähnen, hielt mit beiden Händen eine lange Metallrute umklammert, die Peter sofort als Stockschlinge für Tiere identifizierte. Es war ein Modell mit einem Drehgelenk am Ende. Ein wichtiges Detail, denn so konnte sich ein wilder Hund nicht selbst in der Nylonschlinge erdrosseln, egal wie sehr er sich auch sträubte. Wirklich eine prima Sache, denn dieses Tier wehrte sich mit aller Kraft.
    Nur … dass es kein Hund war.

21
    D er Junge war nicht älter als Tyler, splitternackt und so mager, dass man sämtliche Rippen

Weitere Kostenlose Bücher