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Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Schluchzen aus. Vorsichtig zog er eine Hand aus dem Handschuh und tastete, bis er den Hals des Hundes berührte. Raleigh reagierte, leckte ihm die Finger ab. Das Bedürfnis, sich einfach an dem Tier festzuklammern, war so gewaltig, dass Tom sich nur mit Mühe zurückhalten konnte. Keine hastigen Bewegungen, nichts Unerwartetes … ganz ruhig … und dann schoben sich seine Finger behutsam unter das Halsband.
    Raleigh ließ es geschehen. Als Tom jedoch plötzlich fester zog und seinen Arm anspannte, begann der Hund zurückzuweichen. Genau das wollte Tom, als er sich halb tretend, halb schwimmend durch den Schnee vorwärtsschob.Und dann war er vollständig draußen und landete, zappelnd wie eine Forelle am Haken, auf dem Eis. Wasser lief in Strömen aus seinen Kleidern. Er wälzte sich auf den Rücken, streckte alle viere von sich und sog Luft ein, während der Hund sein nasses Gesicht ableckte.
    Steh auf , dachte er. Steh auf, sonst frierst du am Eis fest. Los, steh auf, weg vom Eis, wärm dich auf.
    Ach, aber die Zunge des Hundes war doch warm, und Raleighs Atem auch, und Tom war so müde. Gefühllos, genau genommen. Er spürte seine Hände und Füße nicht mehr, und ihm war sogar zu kalt zum Zittern. Er musste sich nur ein paar Sekunden ausruhen, weiter nichts.
    Nicht ohnmächtig werden . Eigentlich dachte er, seine Augen seien geöffnet, aber es war so dunkel. Der Hund schnüffelte an seinem Hals, dann spürte Tom seine Pfote auf der Brust. Komm schon, steh auf, nicht ohnmächtig werden, du darfst nicht das Bewusstsein verlieren …
    Das war sein letzter Gedanke, als genau das passierte.

40
    R ay drückte ab. Die Mechanik der Browning klickte …
    Und das war alles.
    Ray, der offensichtlich auf den Knall wartete, verharrte noch eine Sekunde reglos, dann blinzelte er und starrte verdutzt die nutzlose Waffe an.
    »Nein.« Hastig warf er die Browning fort, als wäre das Metall plötzlich glühend heiß geworden. Er schluckte, wankte einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. »N-nein, nein!«
    Da bewegte sich Leopard. Seine Rechte schoss vor, und dann bohrte sich die Mündung der Glock, schwarz und fies, in die haarlose Stelle direkt über Rays Nase.
    » Nicht! «, riefen Alex und Daniel gleichzeitig. »Halt!«, schrie Daniel. »Tu’s nicht!«
    »Rubyyy?« Mit vor Entsetzen geweiteten Augen, die wild in den Höhlen rollten, suchte er nach seiner Frau, doch die lag bewusstlos in einer hellroten Blutlache. » Ru… «
    Jäh blitzte Mündungsfeuer auf, und die Glock krachte.

41
    D as Echo des Schusses verlor sich in Schnee und Wind. In der Luft lag der Gestank von brennendem Haar, von verschmortem Hirn und einer frischen Leiche – und von den Veränderten, diese brodelnde Wut. Noch immer hielt Sharon Rubys Handgelenk fest umklammert. Die kräftige Frau war vom Hals abwärts mit Blut bespritzt. Ruby lag still und reglos da.
    Ohne sich weiter um Rays Leiche zu kümmern, wandte sich Leopard ab und schob die Glock in seinen Hosenbund, während Pickel Beretta aufhalf. Spinne wich noch immer nicht von Jacks Seite, der bleich wie Milchglas war. Nur die Augen des Jungen verrieten Anzeichen von Leben, sie jagten zwischen Rays zertrümmertem Kopf und seinem Bruder hin und her. Daniel war aschfahl und stand wie eine Statue mitten im Schneetreiben, ganz still wie im Auge eines Wirbelwinds.
    Ausgerechnet Sharon brach das Schweigen. »Da, jetzt habt ihr, was ihr wolltet. Die Entscheidung ist getroffen. Ob von dem Jungen oder von sonst wem, ist ja egal.«
    Nein, es war nicht egal. Alex verstand nun, warum die Veränderten Daniel gerade diese Waffe angeboten hatten. Und ihr wurde noch etwas klar: Nathans Gewehr hatte nicht geklemmt. Sonst hätte es das Rohr zerrissen.
    Sie dachte daran zurück, wie Nathan sich gesträubt und Jess ihn gedrängt hatte. Im Grunde war die Sache kinderleicht: Man brauchte nur den Schlagbolzen herauszunehmen oder die Feder unbrauchbar zu machen, und niemand würde etwas merken. Nathan, so ging ihr jetzt auf, hatte ihr etwas vorgemacht, denn zum damaligen Zeitpunkt war Jess sicherlich überzeugt gewesen, dass Alex sich wehren und die Waffe benutzen würde, wenn die Veränderten sie angriffen.
    Aus der Browning sollte also niemals ein Schuss abgegeben werden können. Die alte Frau wollte nicht riskieren, dass Alex den Spieß umdrehte und ihren Enkel erschoss.
    Was bedeutet, dass sie es gewusst hat. Wolf hat dort draußen gewartet, und sie wusste es.
    Und in einem anderen Punkt lag Alex ebenfalls

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