Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
Vom Netzwerk:
Magen-Darm-Infektion dauerte es schon zu lange, und den anderen war ja auch nicht schlecht.
    Könnte es ihre Periode sein? Vielleicht. Das Problem war, sie konnte das nicht herausfinden. Als sie dreizehn war, hatte ihr der Kinderarzt die Pille verschrieben, denn ihre Periode war so unregelmäßig und so schlimm, dass sie begriff, warum manche von einem »Fluch« sprachen. Manchmal fragte sie sich, ob die Pille der Grund dafür war, dass Brecher-Karl es riskiert hatte. Keine lästigen Schwangerschaften, für die man eine Erklärung brauchte.
    Von der Pille hatte sie niemandem erzählt, am allerwenigstens Jess. Wozu auch? Nach dem Weltuntergang würde keiner mehr so bald Verhütungsmittel verteilen, das stand fest. Und sie hätte sich sowieso keine zusätzlichen Pillen besorgen können. Jetzt hatte sie die Hormone also abgesetzt und wusste nicht, was auf sie zukam. Eigentlich hatte sie erwartet, dass sie gleich nach dem ersten Monat wieder ihre Periode bekommen würde, aber nichts.
    Vielleicht ist das ja der Grund, warum’s mir nicht gut geht. Vielleicht passiert das, wenn man die Pille lange Zeit genommen hat. Da hatte sie mal wieder das große Los gezogen mit dem schlimmsten prämenstruellen Syndrom der Welt. Sie unterdrückte ein Seufzen, ließ sich von der Plattform gleiten, griff sich einen der Rucksäcke und fing an, ihn zu packen. Sie beäugte Chris, der einen Schlafsack zusammenrollte, und sagte: »Willst du wirklich ewig so weitermachen?«
    Er erstarrte, aber er drehte sich nicht um. »Womit?«
    »Ach, komm schon, Chris. Du hast in vier Tagen keine drei Sätze am Stück gesagt. Mir ist klar, dass du am Boden bist. Vielleicht würde es dir ja besser gehen, wenn du drüber redest.«
    »Lena.« Chris stopfte den Schlafsack in den Beutel und zurrte die Kordel fest. »Lass es gut sein, okay?«
    »Nein«, erwiderte sie. Chris murmelte etwas, was sie nicht ganz verstand. »Wie bitte?«
    »Nichts.«
    »Was?«
    »Herrgott noch mal!« Er warf den Schlafsack Richtung Tunnel. »Wieso musst du immer Stress machen? Kannst du mich nicht einfach mal in Frieden lassen? Da gibt’s nichts zu besprechen. Es geht nicht um dich, okay? Ausnahmsweise?«
    Das saß. »Tut es doch. Du bist meinetwegen hier. Weil du niemandem verraten wolltest, dass ich diejenige war, die dir von den Kindern bei Oren erzählt hat.«
    »Hätte ich dich meinem Großvater zum Fraß vorwerfen sollen? Das hätte auch nichts geändert. Er hatte seine Entscheidung getroffen, bevor er den Raum betrat. Natürlich hat es nicht gerade besonders geholfen, dass ich ihm die Meinung g egeigt ha be.« Chris lachte verbittert. »Mein großer Auftritt. Vergiss es, Lena. Es war meine Entscheidung, noch mal dorthin zurückzukehren.«
    »Aber ich hätte dich nicht ständig drängen sollen.« Sie biss sich so heftig auf die Unterlippe, dass es wehtat. »Wärst du doch bei Peter und den anderen geblieben … «
    »Dann wäre ich jetzt auch tot. Und Alex würde noch … « Er schluckte schwer und wandte den Blick wieder ab. »Wie auch immer.«
    »Chris.« Vorsichtig legte sie die Hand auf seinen Arm. Er bekam eine Gänsehaut, und sie dachte, er würde sie abschütteln, tat es aber nicht. »Es ist nicht gesagt, dass sie tot ist.«
    »Das würde ich auch gern glauben. Die Sache ist nur die: Ich wüsste nicht, wie sie noch am Leben sein könnte, wenn Weller und die anderen recht haben. Auch wenn sie sich täuschen, ist es jetzt … wie lange, zwölf Tage her? Und die letzten vier hat es nur geschneit. Wir sind überhaupt nur klargekommen, weil Weller die Ausrüstung abgestaubt hat. Alex hatte nichts außer einem Gewehr und einem Rucksack.«
    »Sie ist ziemlich schlau.«
    »Alex ist gut, aber sie ist allein unterwegs, und ihre Munition reicht nicht ewig. Lena, sie müsste unwahrscheinliches Glück haben, um den Veränderten nicht zu begegnen. Inzwischen ist sie ihnen bestimmt über den Weg gelaufen.«
    »Nicht unbedingt. Weller hat gesagt, das sind alles nur Vermutungen. Du hast sie ja gehört. Keiner von denen hat je die Zone verlassen.«
    »Ich würde sagen, dafür sind ihre Vermutungen aber verdammt konkret.« Es folgte eine lange Pause, dann schaute er auf. Er sah verhärmt aus, die Augen blutunterlaufen, als hätte er vor Schmerz und Trauer kaum geschlafen, dachte sie. »Ich glaube, ich habe es im Grunde immer gewusst, Lena. Was außerhalb der Zone los war, meine ich. Warum wir nicht so viele Wachen aufstellen mussten, warum Plünderer nie aus dieser Richtung kamen. Hätte

Weitere Kostenlose Bücher