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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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sie die Trinkflasche in der rechten Hand – in der, die nicht zitterte. Doch jetzt stutzte sie, griff dann die Flasche schnell – bevor sie es sich noch mal anders überlegen konnte – mit der Linken und hielt sie mit aller Kraft fest.
    Die linke Hand umklammerte das Gefäß bombenfest. Kein Zittern. Alex hatte zwar in den letzten Monaten durch Krafttraining Muskelmasse aufgebaut, aber gegen das Zittern hatte das nicht geholfen. Trotzdem war es jetzt weg, und sie fühlte sich auch kräftiger. Stark. Als könnte sie sich an eine Stange hängen, ohne herunterzufallen.
    Das ist so verrückt. Der Schreck saß ihr noch immer in den Gliedern, und dass es ihr besser ging, passte so gar nicht zu ihrer Vorstellung vom Sterben. Oder – vielleicht doch? Gab es da nicht diese Geschichten von Menschen, die gerade lange genug aus dem Koma erwachten, um sich zu verabschieden? Als ob das Gehirn am Ende noch einmal alle Kraft zusammennehmen und sie ein letztes Mal den ganzen Körper durchströmen lassen würde, ehe es schließlich losließ? Tja, am besten genoss sie es wohl einfach, so lange es ging.
    Alex hielt sich die Flasche vor die Nase. Noch immer traute sie ihrem Geruchssinn nicht und rechnete jeden Augenblick damit, dass er wieder verschwand. Aber das Wasser roch kühl und sauber, und wieder blitzte eine dieser Erinnerungen auf: Ihr Dad hob sie auf die Schultern und hielt mit seinen starken Händen ihre Knöchel fest, während er in den Lake Superior watete und dabei sang: Old Dan and I with throats burned dry and souls that cry for water… cool, clear water.
    Mit einem Seufzer ließ sie das Wasser über die Zunge perlen, sie genoss den Geschmack jedes einzelnen Moleküls, jedes wundervolle Atom, jeden kostbaren Erinnerungsfetzen.
    Zumindest ist es nass , dachte sie.
    Und dann musste sie ein bisschen weinen, denn das hatte ihr Dad auch immer gesagt.
    Sie blickte den Weg zurück, den sie gekommen war, wischte sich erst das linke Auge trocken, dann, ohne Hast, das rechte. Ein Lichtreflex erregte ihre Aufmerksamkeit. War das Ellie, hatte sie einen Rucksack mit Gestell? Nein, Ellies Hello-Kitty -Rucksack war ziemlich klein gewesen, da passte wahrscheinlich gerade mal ein bisschen Wäsche und ihre Zahnbürste hinein. Vielleicht noch ein Buch, obwohl Ellie, ehrlich gesagt, nicht den Eindruck auf sie gemacht hatte, als wäre sie eine Leseratte. Bei ihr würde sie eher auf Nintendo DS tippen, und der wäre jetzt ebenso Schrott wie der iPod des Mädchens. Und da sah Alex auch schon, dass nur ein Fels kurz in der Sonne aufgeglänzt hatte. Keine Ellie.
    Sie stöhnte. Was war da heute Vormittag passiert? Alex war die Ereignisse in Gedanken ein Dutzend Mal durchgegangen. Das sollte sie doch herauskriegen können, genug Zeit hatte sie ja weiß Gott. Zwar war sie nicht gerade ein Ass in Physik, aber dafür in Bio, und sie wusste, dass das Gehirn – eigentlich fast der ganze Körper – durch elektrische Impulse am Laufen gehalten wurde.
    Heute Morgen hatte ihr Gehirn verrückt gespielt. In den elektronischen Geräten – in allem mit Halbleitertechnik – hatte es Kurzschlüsse gegeben, und auch bei den Hirschen, den Vögeln, dem Hund. Da gab es doch was Wichtiges bei den Vögeln … in der Art und Weise, wie sie sich orientierten – durch Magnetismus?
    Und jetzt zitterte auf einmal ihre Hand nicht mehr. Sie war kräftiger. Nach dem weiß glühenden Blitz waren ihre Kopfschmerzen – ein ständiges leises Brummen – verschwunden. Ihre Erinnerungen erwachten zum Leben, weil sie ihren Geruchssinn wiederhatte, und damit auch ihren Geschmacksinn.
    Aber es waren nicht einfach nur gewöhnliche Gerüche, die sie wahrnahm, oder? Sie hatte Zeit gehabt, darüber nachzudenken, und die Zeit bis zu dem Moment zurückgespult, als sie auf Mina zugegangen war und Minas Haltung gesehen hatte: gefletschte Zähne, angelegte Ohren. Schon allein dieser Anblick genügte, um zu wissen, dass Mina wütend war.
    Doch gleichzeitig war ihr dieser merkwürdig wilde Gestank in die Nase gestiegen, und das Wort, das ihr jetzt spontan dazu einfiel, war Angst . Sie hatte den Hund gerochen – und was er fühlte . Mina war völlig verängstigt gewesen.
    Und Ellie? Der stechende Ammoniakgeruch des Urins und der kupferartige Geruch von Blut – aber darunter auch noch eine säuerliche Note, etwas zwischen morgendlichem Mundgeruch und verdorbener Milch. Roch so Ellies Angst?
    Und was hatte all das miteinander zu tun? Wie passte es zusammen?
    Nach einer kurzen Weile gab

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