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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Steckzahnbürste und einer wirklich winzigen Zahnpastatube, das sie bei irgendeinem Flug eingesteckt hatte.
    Die Pfefferminz-Blechschachtel, die immer in ihrer Gürteltasche war, erwies sich als reinste Schatztruhe: Angelleine und Bleie, eine Drahtsäge, wasserdichte Zündhölzer, Heftpflaster, zwei kleine Skalpellklingen, ein paar Sicherheitsnadeln, ein Tütchen Wattebälle, eine kleine Tube Vaseline und vier eingeschweißte Alkoholtücher. Ein Miniaturkompass.
    Zusammen mit der Glock und dem Messer war das alles, was ihr geblieben war. Ellie hatte natürlich nur ihren kleinen Hello- Kitty -Rucksack mitgebracht. Außer einer zerlegbaren Angelrute, einer kleinen Büchse mit Ködern und einer betagten Black-and-Decker-Taschenlampe, die Gott sei Dank funktionierte, war nur Kinderkram drin: Ein paar Toilettenartikel, ein Haufen Klamotten, eine Wasserflasche, in der noch drei Schluck drin waren. Ein mehrfach geflickter, fadenscheiniger, schmuddeliger Teddybär.
    Okay, also waren sie vielleicht doch nicht komplett aufgeschmissen. Fürs Überleben waren vier Dinge unverzichtbar: Wärme, Schutz, Wasser, Nahrung. Alex konnte ein Feuer machen, das sie auch brauchen würde, weil sie an Kleidung nur das hatte, was sie am Leib trug. Einen Unterschlupf aus Zweigen, Blättern und Ähnlichem konnte sie problemlos bauen. Leider war der Filter im Rucksack gewesen – zu blöd! –, aber ihr war noch eine volle Flasche geblieben, und sie wusste, wo sie Wasser finden würde. Sie hatte einen Kompass und die Sonne und eine ungefähre Orientierung, wohin sie mussten und wie weit weg ihr Ziel noch war. Und sie wusste auch, dass sie es allein ohne größere Schwierigkeiten geschafft hätte.
    Nahrung war ein Problem. Zwar hatte sie die Glock gerade erst nachgeladen, aber die Ersatzmunition war zusammen mit der übrigen Ausrüstung futsch. Zudem hatte sie nicht die geringste Ahnung, wie man mit einer Pistole jagte, und sie konnte es sich nicht leisten, Munition zu verschwenden, indem sie es ausprobierte. Vielleicht sollte sie eine Schlinge legen? Baumfallen waren ziemlich simpel, aber Fallenstellen hieß, dass man mehrere brauchte und warten musste, und das wollte sie keinesfalls. Immerhin konnten sie angeln, sie waren unterwegs zu einem Fluss, und die Ranger waren höchstens ein paar Tage weit entfernt. Notfalls kam sie mit einem halben Energieriegel pro Tag aus.
    »Wofür ist die Götterspeise?«
    Sie schaute hinüber zu Ellie, die an einem umgestürzten, mit Flechten überzogenen Baumstamm lehnte. Der Boden hier im Tal war ein dichter Blätterteppich, mit Barrikaden aus dürren, toten Bäumen, deren Stämme zu gezackten, splittrigen Riesenzahnstochern zerborsten und mit feuchtem Moos bewachsen waren. An einem Stamm entdeckte Alex ein paar verdorrte knotige Pilze. Schwefelporling, wenn sie sich nicht irrte. Zu schade, denn hier hatte sie einen Speisepilz vor sich, den sie sogar kannte, aber es war bereits zu spät im Jahr, zu spät und zu kalt: Alles irgendwie Essbare – Farn, Traubenkirschen, Rohrkolben, Pfeilkraut – war entweder schon verwelkt oder nicht in Reichweite. Vielleicht fand sie Bucheckern oder Hickorynüsse. Eicheln waren wahrscheinlicher, aber musste man die nicht einweichen? Und zwar mehrere Tage lang, wenn sie sich recht erinnerte. Was wahrscheinlich der Grund war, warum Eicheln für die Chippewah als Hungernahrung galten, man aß sie, wenn es gar nichts anderes mehr gab. Na ja, hier hatte sie sowieso noch keine Eicheln gesehen.
    »Die Götterspeise gibt schnell Energie«, antwortete Alex. »Man mischt sie mit Wasser und trinkt sie, bevor sie fest wird.«
    Ellie verzog das Gesicht. »Igitt.«
    »Wenn du Hunger hast, denkst du anders darüber.« Alex atmete tief ein und dann mit einem lauten Seufzer aus. Nun, da der Tag zu Ende ging, wurde es empfindlich kalt, aber immer noch lag dieser merkwürdige Rauchgeruch in der Luft. »Riechst du das? Wie verbranntes Gummi?«
    »Nein.« Ellie kaute an der Unterlippe. Die Ohrstöpsel ihres iPods baumelten noch um ihren Hals, sie sah jetzt sehr klein und elend aus und roch nur nach Urin und Schweiß. »Entschuldigung.«
    »Schon okay«, sagte Alex, auch wenn es nicht stimmte. »Hätte jedem passieren können. Es macht dir niemand einen Vorwurf daraus.«
    »Warum haben die auf uns geschossen?«
    »Ich glaube, das haben sie gar nicht«, erwiderte Alex, war aber mit den Gedanken woanders. Sie überlegte, ob sie am Fuß des Berges entlangwandern und versuchen sollte, ihren Rucksack zu

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