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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Astgabel manövriert hatte und auf die Stelle zubewegte, wo sie gehockt hatte, ehe sie zu ihr gerutscht war. Sie lauschte dem Knacken der Zweige und hielt jedes Mal den Atem an. Bitte, lieber Gott, mach, dass wir es bis runter schaffen.
    »Alex, wie … wie weit soll ich gehen?«
    Alex warf einen Blick in Ellies Richtung. Der Ast war kräftig, er hatte ungefähr denselben Umfang wie Ellie, die sich etwa in seiner Mitte befand. Zwar bog er sich in einer sanften Kurve, aber Ellie wippte nicht, er könnte es also aushalten. »So ist’s gut. Bleib, wo du bist. Ich komme.«
    »Aber was tust du? Was sollen wir tun?«
    Alex antwortete nicht. Sie musste nicht weit nachrücken, nur so viel, dass die Hunde nur auf einem Weg an sie herankonnten. Ein Trichter, der in eine Rinne führte, wie am Berg. Wenn sie weit genug von der Astgabel entfernt war, mussten die Hunde hintereinander kommen, dagegen konnte sie sich verteidigen. Alex stieß gegen die Astgabel, dann hielt sie sich mit beiden Armen am Stamm fest und schwang ihr linkes Bein hinauf. Mit einem dumpfen Geräusch schlug ihr Stiefel gegen Holz, dann schob sie sich ruckweise weiter hinaus und dachte, am Schwebebalken war ich nie besonders gut.
    »Du bist fast da«, sagte Ellie. »Jetzt kannst du dich aufsetzen.«
    Alex holte Schwung und kam so hart auf dem Ast auf, dass sie den Aufprall in der Wirbelsäule spürte. Zwar ächzte und bog er sich unter ihr wie ein Bogen, den ein Schütze spannt, und Alex hielt den Atem an, weil sie auf das Krachen, das Brechen wartete, auf die scharfe Felskante, die sich in ihren Schädel bohrte …
    Doch obwohl der Ast wippte und quietschte wie eine Treppenstufe in einem Spukschloss, brach er nicht.
    Wenigstens das, dachte Alex erleichtert. »Ellie, könntest du mir ein bisschen mehr Platz machen?«
    »Ja.« Der Knüppel in ihren Armen zitterte, als Ellie rüberrutschte, dann sah Alex, wie sich neben ihr die Rinde wölbte. Diesmal protestierte der Ast mit einem Knall, der bei Alex das Bild einer von Feuchtigkeit aufgequollenen Holztür heraufbeschwor, die an einem heißen Sommertag aufgestoßen wird.
    »Das reicht.« Vielleicht war es zu weit, aber wenigstens hatte Alex jetzt ein bisschen Bewegungsspielraum. Zu ihrer Linken sah sie, dass der Riesenköter den Fluss bereits überquert hatte und den Stamm beäugte. Hastig drehte sie sich nach rechts und entdeckte, dass der Jagdhund auf die Astgabel zusteuerte – und nur noch gute fünf Meter entfernt war. Ihr wurde flau. »Halt dich fest, Ellie, richtig fest.«
    »Alex, was hast du vor?«
    Sie antwortete nicht. Rittlings den Ast fest mit beiden Beinen umklammernd, verschränkte sie die Knöchel. Mit dem linken Arm hielt sie sich ebenfalls fest und ließ die rechte Hand, die sich krampfhaft um den Knüppel schloss, herunterhängen.
    Der Jagdhund blieb drei Meter von ihr entfernt an der Astgabel stehen. Alex konnte seine schlammbraunen, blutunterlaufenen Augen sehen. Er fletschte die gelben Zähne. Dann machte er einen Schritt vorwärts, dann noch einen und noch einen …
    Alex holte aus.
    Pfeifend sauste ihre Keule durch die Luft. Der Jagdhund sah sie kommen und schnappte danach, geriet aber aus dem Gleichgewicht, und dann war es auch schon zu spät. Der splittrige Knauf traf das Tier so fest auf die Rippen, dass der Baum bebte. Der Hund jaulte, schrammte mit den Krallen über die glitschige Rinde und stürzte wenig elegant ins Wasser, dass es nur so spritzte.
    Ja! Sie geriet in Jubelstimmung. Als sie über die Schulter spähte, sah sie den schwarz glänzenden Hundekopf aus den Fluten tauchen, aber die Strömung war heftig, und der Hund war schon fast zehn Meter abgetrieben und gewann noch an Geschwindigkeit. Ellie war klitschnass. »Alles okay?«
    »Ja.« Auf Ellies Gesicht spiegelten sich Hoffnung und Todesangst. »Ist er tot? Wird er ertrinken?«
    »Nein.« Alex beobachtete, wie der Jagdhund sich ans Ufer vorkämpfte und wenige Sekunden später zu der seichten Stelle am rechten Ufer rettete. Das Wasser lief ihm von den Flanken und wurde zum Sprühnebel, als das Tier sich schüttelte. Im nächsten Augenblick lief er die Böschung hoch. »Er kommt zu…«
    »Alex! Links von dir! Schau!«
    Der Schäferhund erklomm den Baumstamm, während der Collie vom sicheren Boden aus zusah. Dann bemerkte sie eine Bewegung rechts von sich: der Riesenköter. Das Tier setzte zögernd eine Pfote auf den Ast, dann die nächste.
    Nein. Die Hunde rückten jetzt von zwei Seiten an, und Alex wusste, dass sie nicht

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