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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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…« Ellie plapperte weiter, aber Alex hörte nur mit halbem Ohr zu, ihre rastlosen Gedanken kreisten um die Frage, wie sie ihre Ermahnungen loswerden sollte – ach, wenn du das nächste Mal losspazierst, sag mir doch bitte Bescheid, und nebenbei bemerkt, lass die Finger von der Glock.
    »Und dann isst man sie«, schloss Ellie begeistert.
    Man isst sie. Jetzt war sie bei der Sache. Das Wasser lief Alex im Munde zusammen, und ihr Magen verkrampfte sich. Wenn Ellie tatsächlich ein, zwei Fische fangen würde … Beinah hätte sie laut gestöhnt. »Weißt du, wie man sie zubereitet?«
    »Klar. Du nicht? Dein Dad hat dir doch alles beigebracht.«
    »Das nicht.«
    »Ach so. Also, man entschuppt sie. Mit einem Messer. Dann schneidet man ihnen den Bauch auf und holt die Innereien heraus.«
    »Igitt.« Ihr Ekel war nicht gespielt.
    »Halb so schlimm«, meinte Ellie lässig. »Die Innereien kann man als Köder verwenden.«
    »Hast du das schon mal gemacht?« Alex war aufrichtig beeindruckt.
    »Klar.« Ellie sah extrem selbstzufrieden aus. »Dann steckt man ihnen einen Zweig ins Maul, der am anderen Ende wieder rausragt, und grillt sie am Feuer, und dann isst man sie wie Maiskolben … Alex? Geht’s dir gut?«
    »Ich …«, begann Alex, aber dann wallte wieder der Geruch heran, eine jähe Bö, die ihr Gänsehaut über die Arme trieb.
    »Alex, was …?« Ellie bekam plötzlich große Augen. »Oh.«
    Alex ahnte, was das Mädchen sah. Viel später dachte sie, das Gerede übers Essen sei an dem schuld gewesen, was als Nächstes geschah. Wenn sie sich nicht in Tagträumen von gegrilltem Fisch verloren hätte, wäre vielleicht alles anders gekommen. Vielleicht.
    Mit klopfendem Herzen folgte Alex Ellies Blick, wusste aber bereits, was sie sehen würde.
    Einen Hund.

18
    I m Wasser, ein kleines Stück vom gegenüberliegenden Ufer entfernt, stand ein Collie, der ziemlich mager, schmutzig und unglücklich aussah. Ein zerschlissenes Seil hing an einem abgewetzten Halsband. Als Alex ihn ansah, wedelte er matt mit dem Schwanz, dann winselte er.
    »Oje«, flüsterte Ellie. »Bestimmt hat er seine Leine durchgebissen oder er findet sein Herrchen nicht mehr, bestimmt fürchtet er sich und hat Hunger.«
    Da hat sie wohl recht, dachte Alex. »He, Mädel.« Ob Mädel oder nicht, der Hund nahm die Anrede bestimmt nicht krumm. »Was machst du denn hier?«
    »Schau, Alex, sie ist verletzt.« Alex spürte, wie der Baum bebte, als Ellie rüberrutschte, um besser sehen zu können. »Da ist Blut.«
    Tatsächlich. Im Fell des Hundes prangte ein rostfarbener Blutfleck.
    »Jemand hat sie angeschossen!« Ellie legte ihre Angel weg, drehte sich um und rückte näher zu Alex. »Wir müssen ihr helfen. Ist schon gut, Mädel, wir tun dir nichts, alles ist gut.«
    Es war nur eine winzige Bewegung, und vielleicht hatte sich das Braunschwarze, das sie vor vier Tagen durchs Unterholz hatte huschen sehen, bei Alex eingebrannt, denn ihr Blick wanderte zum Buschwerk links hinter dem Collie – und ihr Magen verkrampfte sich.
    Dort kauerte im dichten Gestrüpp ein anderer Hund. Er war schmutzig braun und hatte einen großen keilförmigen Kopf. Ein ziemlich großer Köter. Richtig groß.
    Und der Geruch, den er ausströmte, signalisierte Gefahr.
    Vielleicht sah der Collie, dass sich ihre Augen bewegt hatten, und spürte, dass etwas schiefging, denn er jaulte kurz und beinahe spielerisch.
    Ellie lachte. »Sie will spielen.«
    Jetzt, wo sie wusste, was sie suchte, ließ Alex hektisch den Blick über den Wald rechts und links von dem Collie gleiten. Sie erspähte zwei weitere Hunde im Unterholz: einen dunkel gefleckten Jagdhund und einen struppigen Deutschen Schäferhund, dessen linkes Ohr blutverkrustet herunterhing.
    Vier Hunde. Vier. Es war kaum eine Woche her, seit dieser Albtraum begonnen hatte, und diese Hunde sahen nicht so aus, als wären sie jemals verhätschelte Haustiere gewesen.
    »Was machst du da?«, fragte Ellie, als Alex zurückwich. Sie schrie auf, dann hörte Alex einen Platscher. »Alex, jetzt hab ich deinetwegen die Köderschachtel fallen lassen …«
    »Zurück«, befahl Alex barsch. »Da sind noch mehr Hunde, Ellie, beweg dich!«
    »Was? Ich sehe nichts …« Alex hörte Ellie keuchen.
    »Los.« Sie spürte, wie das Mädchen zentimeterweise von ihr wegrückte, und rückte – rittlings auf dem Baumstamm sitzend, die eisige Rinde umklammernd – nach, ohne die Hunde aus den Augen zu lassen. Nun kamen die anderen drei aus dem Unterholz. Der Collie

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