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Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Titel: Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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nicht unbedingt von Vorteil war.
    »Still!«, knurrte Cutter. Er ließ sich auf ihren Brustkorb fallen, und sein Gesicht war so nah an ihrem, dass sie seine Spucke an ihrer Wange spürte. Mit einer Hand packte er ihre beiden Handgelenke und drückte sie über ihrem Kopf auf den Boden. »Sei still, wenn du nicht willst, dass ich dir deinen kleinen Hals breche!«
    Sie schrie nicht, dafür hatte sie keine Luft. Panisch drehte sie den Kopf hin und her, spannte die Glieder an, in ihren gequälten Lungen brannte es, das Blut pochte ihr in den Schläfen. Der Versuch zu atmen war so mühsam, als wollte sie mit der Brust einen Berg wegschieben. Endlich gelang ihr ein Atemzug und sie nahm Cutters ekelhaft säuerlichen Geruch wahr: ölige Zwiebeln, schmieriger Schweiß – und Erdnussbutter.
    »G-Ga.« Hätte sie den Mund aufgekriegt, hätte sie ihn gebissen. »G-Geh runter.«
    »Schreist du?« Als sie den Kopf schüttelte, nahm er die Hand weg. »Wir müssen uns ein bisschen unterhalten.«
    »Wir haben n-nichts zu reden«, stammelte Sarah. »Du … klaust Essen von kleinen K-Kindern.«
    Cutters Blick war teilnahmslos. »Ich nehme mir meinen Anteil. Ich nehme, was mir gehört.«
    »Du b-bekommst doch deine Rationen.« Inzwischen fragte sich Tori bestimmt, wo sie blieb. Sie würde runterkommen, um nachzusehen, wahrscheinlich einen Hund mitbringen. Und wenn nicht, Tori hatte die Flinte. Sarah musste nur dafür sorgen, dass Cutter weitersprach … Mein Gott, wo war bloß der andere Wachmann, Benton? Womöglich steckte er ja mit Cutter unter einer Decke. »Wir bekommen alle unsere Rationen.«
    »Aber ihr Kids kriegt mehr. Sie heben das Beste für euch auf.« Cutter hatte einen drahtigen grauen Vollbart, der so dicht war, dass sich Ungeziefer bestimmt recht wohl darin fühlte. »Wir tragen das ganze Risiko und sollen dann noch dankbar sein für eine Tasse wässriger Tomatensuppe?«
    »Bitte, lass mich gehen. Ich sage auch nichts.« Ihr Blick blieb an einem Klümpchen Erdnussbutter hängen, das in den Barthaaren an seinem linken Mundwinkel klebte. In dem matten Licht sah es aus wie Rattendreck. »Du kannst meine Rationen haben. Ich schenke sie dir.«
    »Ach ja? Und wenn ich meeehr will?« Er zog das Wort in die Länge, seine Stimme nah an ihrem Ohr, sein stinkender Atem heiß auf ihrem Hals – und trotzdem war ihr noch nie im Leben so kalt gewesen.
    Ihr wäre beinahe das Herz in der Brust stehen geblieben. »Ich … ich habe sonst nichts. Bitte … ich sage es auch niemandem, versprochen.«
    »Wem willst du schon was sagen? Dem Rat? Deinem Freund, diesem Pru? Was ist, wenn ich damit rausrücke, dass da so ein Junge denkt, er könnte mich mit einer mickrigen Dose Bohnen bestechen? Glaubst du, es könnte die Leute interessieren, dass die Jungs ihre Zeit mit so hübschen Mädchen verbringen? Da liegt Peter erst seit sieben Wochen im Grab, und schon hast du dir einen anderen gesucht, der dich wärmt.«
    »Nein, ich …« Ihre Zunge klebte am Gaumen. »Es ist nicht so, wie du denkst.«
    »Ach, ich habe viel Fantasie. Also … du maaagst Pru?« Er dehnte das Wort, seine Stimme klang träge, aber sie spürte, wie er die Hüften gegen sie drückte. »Du maaagst, was er macht?«
    »Nein. Er ist nur …« Sie stemmte sich gegen Cutters Gewicht. »Bitte, lass mich gehen, lass mich …«
    »Das ist es, was ich will.« Sein Mund, die Lippen dick und kalt und feucht wie Würmer, krochen über ihren Hals. »Ich möchte, dass du so nett zu mir bist wie zu diesem Pru.«
    »Nein.« Sie rang nach Luft, versuchte die Tränen zurückzuhalten. »Bitte. Sonst schreie ich.«
    »Dann erzähle ich, dass die Jungs hier waren, und dann spielt es keine Rolle mehr, was ihr im Schilde führt und wie nett Pru ist. Man wird sie überwachen. Aber du brauchst sie ja sowieso nicht. Du brauchst einen richtigen Mann, und ich kann auch nett sein.« Seine Hüften stießen plötzlich zu und sein Atem stockte, als er sein Knie zwischen ihre Beine zwängte. »Zu so einem süßen Ding kann ich gaaanz süß sein.«
    Im nächsten Augenblick spürte sie, dass sein Gewicht nicht mehr auf ihr lastete und er mit seiner freien Hand an ihrer Taille herumfummelte. Sie stieß einen spitzen Schrei aus. »Nein! N…« Sein Mund presste sich auf ihren, und sie würgte, während sich seine dicke Zunge zwischen ihre Lippen drängte und an ihren Zähnen leckte. Da bäumte sie sich auf und versuchte zu beißen, aber er packte sie am Hals und knallte ihren Kopf so hart auf den Boden,

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