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Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Titel: Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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zusammengetrieben und erschossen werden, ohne jede Chance, sich wieder zu erholen, wieder zu uns zurückzukommen – und jetzt sollen wir auch noch verhungern, um euch zu retten? Kinder, die nicht von unserm Blut sind, nicht zu unserer Familie gehören? Zur Hölle damit.«
    »Okay, Moment.« Pru hob die Hände. »Jetzt beruhigen wir uns erst mal alle, ja?«
    »Und wenn ich mich nicht beruhigen will?« Jarvis ließ Greg nicht aus den Augen. »Wenn ich die Nase voll davon habe, mir vom Rat Vorschriften machen zu lassen? Von Scheiß-Punks?«
    »Hey.« Lucian runzelte die Stirn, sodass sich die Tattoos auf seinem Schädel verzerrten. »Willst du uns blöd anmachen?«
    Plötzlich war es in der Speisekammer viel zu eng und viel zu dunkel. Und Greg hatte sein Gewehr in der Küche gelassen. Genau wie Jarvis, aber der trug noch eine Pistole in einem Gürtelholster. Greg riskierte einen Blick auf die Taille des alten Mannes, wünschte aber sofort, er hätte sich nicht so plump verraten.
    Jarvis hatte kapiert. »Hast du Angst, dass ich anfange rumzuballern?«
    Bevor Greg eine gute Antwort einfiel – gab es darauf überhaupt eine? –, meinte Pru: »Ich stehe direkt hinter dir, Jarvis, das ist also eine echt schlechte Idee.«
    »Du hast eine Ruger, Junge.« Jarvis lachte auf. Der Adamsapfel in seinem Truthahnhals hüpfte. »Die schlägt durch. Wenn du mich erschießt, legst du ihn auch um.«
    Man hörte, wie Metall über Plastik schrammte, und dann sah Greg, wie Jarvis’ Rücken sich versteifte. »Stimmt, aber das hier funktioniert ohne Kugeln.« Aidan hatte die Spitze seines Messers anscheinend etwas zu tief in Jarvis’ Hals gedrückt, denn der alte Mann keuchte. »Das hab ich in Bio schon mal gemacht, mit so einem großen quakenden Ochsenfrosch.«
    »An die Stunde erinnere ich mich auch noch«, warf Lucian ein. »Das Vieh hat voll die Hektik gekriegt, bevor es abgekratzt ist.«
    »Niemand massakriert hier Frösche, und niemand knallt andere ab. Ich hebe jetzt nur mal Lucians Messer auf, okay? Alle bleiben cool.« Langsam stand Greg vom Boden auf, streckte den anderen die leere Handfläche der Linken entgegen, während er mit der Rechten die Klinge der Machete hielt und hoffte, Lucian würde sie vorsichtig an sich nehmen, ohne ihm bei der Aktion noch ein paar Finger abzuschneiden. Unterdessen richtete Pru weiterhin die Ruger Mini-14 mit ruhiger Hand auf Jarvis’ Hinterkopf, während Aidan den Mund zu einem Raubtiergrinsen verzogen hatte, das Greg nur allzu gut kannte. Lucian wiederum wirkte nachdenklich, als würde es in seinem Kopf nur so rattern und er alle Optionen durchspielen. Und das fand Greg fast noch unheimlicher.
    »Wisst ihr, was wir machen?« Greg hatte die Zähne so fest zusammengebissen, dass er die Worte kaum rausbekam. »Vergessen wir die Katze, okay? Wir packen das Zeug hier ein und dann gehen wir gemeinsam raus. Wir bringen die Sachen ins Vorratslager, und dann brauchen wir uns über all das nicht mehr den Kopf zu zerbrechen, in Ordnung?«
    »Aus den Augen, aus dem Sinn?« Jarvis’ bitteres Lachen klang wie das Knacken von brüchigem Eis. Jetzt erinnerte er kein bisschen mehr an einen Truthahn. »Du glaubst, so einfach ist das?«
    »Hey.« Aidan fletschte die Zähne. »Willst du uns armen kleinen Punks etwa drohen?«
    »Aidan, nimm das Messer weg.« Gregs Blick wanderte zu Pru. »Du auch.« Nach einer kleinen Ewigkeit ließ Pru den Arm sinken, und Greg hörte die Sicherung der Ruger. »Aidan«, wiederholte Greg.
    »Schon gut«, sagte Aidan, aber so wie Jarvis’ Wange zuckte, war Greg sicher, dass die kleine Ratte ihn wohl doch noch in den Hals geritzt hatte.
    »Gut«, sagte Greg. »Wir brauchen was, um die Sachen zu tragen. Pru, du und Jarvis, ihr sucht ein paar Kissenbezüge.«
    »Woher sollen wir wissen, dass du nicht ein Glas in deiner Tasche oder den Satteltaschen verschwinden lässt, während wir weg sind?«, wandte Jarvis ein. »Warum sollten wir dir vertrauen?«
    »Weil ihr es könnt. Mensch Jarvis, wir stehen doch auf derselben Seite«, erwiderte Greg.
    »Ach ja?«, gab Jarvis zurück. »Und welche Seite wäre das?«

43
    Beweg dich! Sarahs Nackenhärchen sträubten sich vor Entsetzen, als stünden sie unter Strom. Da kommt etwas, los, beweg dich!
    »Nein!« Sie schnappte nach Luft. Wie ein aufgeschrecktes Kaninchen stürzte sie zur Tür der Vorratskammer, die Schlüssel fielen klappernd auf das Resopal, keine Zeit, danach zu suchen, nichts wie weg hier! Krachend ging die Tür auf. Als Sarah

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