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Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Titel: Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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sicherer, weil eure Kinder alle tot sind.«
    »Ich möchte mal wissen, wieso dieses kleine Monster hier überhaupt noch lebt.« Das war jetzt Travers, die hitzige Frau mit der Hacke, die sie bedrohlich vor Stiemke hin- und herschwenkte. »Wie war das, habt ihr nur Kinder wie meinen Lee umgebracht? Weil wir nicht wichtig genug sind? Habt ihr dieses Monster verschont, weil es einer von eurer Sippe ist?«
    »Zur Hölle damit!«, grölte ein anderer. »Wie viele andere von seiner Sorte laufen denn noch frei herum? Wenn nämlich einer davongekommen ist …«
    »Oder sie haben ihn absichtlich davonkommen lassen!«, warf wieder ein anderer ein.
    »Es muss noch mehr von denen geben.« Travers hielt jetzt ihre Hacke wie einen Speer. »Wo sind sie?«
    »Was meint ihr wohl?« Jarvis durchbohrte Stiemke schier mit seinem Blick. »Sie treiben sich dort draußen rum, schon die ganze Zeit, vielleicht sogar ganz in der Nähe. Aber warum? Ihr habt gesagt, ihr tut Gottes Werk, nehmt uns unsere Enkelkinder weg und erlöst sie von ihren Qualen. Was habt ihr getan, du und dieser Hurensohn Peter, und Chris …«
    »Mein Enkel hat von all dem nichts gewusst«, wandte Yeager ein, und Greg fand, dass sein Tonfall sogar glaubwürdig klang. Ernst hingegen schwieg, nicht die geringste Gemütsregung spiegelte sich auf seinem bulligen Gesicht.
    Peter hat es gewusst . Greg sah, wie Sarah Ernsts Gesicht musterte, dann senkte sie den Blick, als ihr die Röte ins Gesicht stieg. Über ihre Wange rollte eine Träne, die sie mit dem Fingerknöchel wegwischte. Greg nahm behutsam ihre andere Hand und drückte sie leicht, aber Sarah schaute nicht auf und zeigte auch sonst keine Reaktion. Jetzt weiß Sarah es auch. Peter hat mit ihnen unter einer Decke gesteckt, von Anfang an. Vielleicht war es sogar seine Idee, einige der Veränderten entkommen zu lassen. Es war ja auch Peter gewesen, der jeder Patrouille gesagt hatte, wann sie wohin gehen sollte. Weil er mit ziemlicher Sicherheit wusste, wann sich die Veränderten wo aufhielten?
    Und Jarvis hatte gesagt: Vielleicht sogar ganz in der Nähe  … Veränderte in der Zone? Aber natürlich! Jetzt, da es einmal laut ausgesprochen war, leuchtete es Greg vollkommen ein.
    »Chris ist euch wohl auf die Schliche gekommen, was?«, rief Travers. »Deshalb musstet ihr ihn loswerden und habt ihm vorgeworfen, dass er die anderen in einen Hinterhalt gelockt hat, obwohl er es gar nicht war, stimmt’s?«
    »Chris ist abgehauen «, entgegnete Yeager, und es klang wie ein Fluch. »Er hat uns verraten.«
    »So wie ihr uns verraten habt?« Die Worte waren heraus, noch bevor Greg wusste, dass sie ihm auf der Zunge gelegen hatten. Er rappelte sich auf. »Ihr habt Chris keine Chance gegeben. Er hat alles abgestritten, aber ihr hattet euer Urteil längst gefällt. Egal, was er sagte, ihr hättet ihn sowieso ins Gefängnis gesteckt.«
    »Weil er sich mir widersetzt hat!« In Yeager blitzte wieder etwas von seinem früheren Temperament auf. Seine kohlschwarzen Augen richteten sich auf Jarvis. »Du verdankst Rule dein Leben. Maße dir nicht an, ein Urteil über …«
    »Halt die Klappe. Wie wär’s, wenn wir zur Abwechslung mal über dich urteilen?« Jarvis bohrte seinen Finger so heftig in Yeagers Brust, dass der Alte einen Schritt zurücktaumelte. »Du hast gelogen. Ich weiß nicht, wie viele von unseren Enkelkindern ihr freigelassen habt, aber dieser Abschaum am Altar ist der Enkel eines Ratsmitglieds. Das musst du doch gewusst haben. Aber sind unsere Enkel auch noch am leben? Nein, denn was hättet ihr schon davon?«
    »Also, was machen wir jetzt mit ihnen?« Travers’ runzliges Gesicht hatte die Farbe einer Pflaume angenommen. Sie richtete die Spitze ihrer Hacke auf Ben. »Und was machen wir mit dem da?«
    Oh-oh . Greg warf Pru einen warnenden Blick zu. Daraufhin nickte der ältere Junge kurz und trat einen Schritt von Ben Stiemke zurück, der nur reglos zusah, blutigen Schaum vor dem Mund.
    »Lasst ihn in Ruhe«, keuchte der alte Stiemke. Sein Gesicht war verzerrt, das blinde Auge so milchig wie eine weiße Murmel. Das gesunde Auge mit der verwaschen grauen Iris war feucht, ein schwerer Tränensack hing herab wie geschmolzenes Kerzenwachs und entblößte blassrosa Fleisch. »Lasst den armen Jungen in Frieden sterben.«
    »In Frieden?« Die Art, wie Travers den Stiel der Hacke umfasste, erinnerte Greg an Narutos Kampfstöcke in Ultimate Ninja Storm . »Den Jungen? Das ist eine Ausgeburt der Hölle!«, kreischte sie,

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