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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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sagte er, „dann kannst du gehen, wo auch immer es dich hinzieht.“
    „Kein Grund zur Eile“, antwortete Ash, insgeheim zu einem Gott betend, an den er nicht länger glaubte, dass Carr ihn nicht von McClairen's Isle - und Rhiannon - fortschicken würde. Er würde alles tun, was nötig war, damit er hier bleiben und über sie wachen konnte, bis er herausgefunden hatte, was Carr für sie geplant hatte.
    „Ich habe Eure Gäste gesehen, Carr“, bemerkte Ash. „Fette Geldbörsen und von einem wahren Heißhunger beseelt. Spiele um hohe Einsätze, könnte ich mir vorstellen.“
    „Du bist ein nichtswürdiger Säufer, Ash. Und ein gewalttätiger noch dazu. Du könntest mich oder meine Gäste in Verlegenheit bringen.“
    Ashs Lachen war bar jeder Erheiterung. „Eure Gäste, Carr? Eure Gäste würden mit Gold für die Aufregung meiner Gegenwart bezahlen. Leute ihres Schlages beziehen ihre Unterhaltung allzu oft aus dem Gemeinen, Niederen.“ Rhiannon verzog das Gesicht, als ob seine Worte sie schmerzten. Unmöglich. Das hatte er sich nur eingebildet.
    Carr musterte ihn nachdenklich aus schmalen Augen. „Das stimmt“, murmelte er schließlich. „Gut. Du kannst bleiben. Aber um Himmels willen, such dir etwas Anständiges zum Anziehen. Ich will nicht, dass du meine Gäste durch deine Aufmachung beleidigst.“
    „Selbstverständlich“, sagte Ash.
    „Und nun lass uns allein“, befahl Carr. „Miss Russell und ich haben viel zu besprechen.“
    Jetzt zu zögern wäre verheerend.
    Mit geschmeidigen Schritten ging Ash aus dem Zimmer, ohne Rhiannon anzusehen.
    „Meine liebe Miss Russell“, sagte Carr, „bitte setzt Euch doch. Wo sind nur meine Manieren?“
    Die junge Frau zögerte einen Augenblick, bevor sie auf dem Stuhl Platz nahm, auf den Carr gedeutet hatte, und ihre Röcke um sich ordnete. Sie war ganz offensichtlich solch üppige Stofffülle nicht gewöhnt. Aber ihr mangelnder gesellschaftlicher Umgang hieß nicht, dass man sie unterschätzen durfte. In der Tat bewiesen die durchdringenden Blicke, die sie ihm bereits zugeworfen hatte, einen scharfen Verstand.
    „Sherry, meine Liebe?“
    Sie nickte und musterte ihn mit zweifelnder Miene. „Bitte. “ In seiner Jugend hätte ihr Zweifeln eine unwiderstehliche
    Herausforderung dargestellt. Eine Frau mit Erfolg zu verführen, die vor ihm auf der Hut war, wäre die beste Unterhaltung gewesen. Er füllte zwei Gläser mit Sherry.
    Unglücklicherweise waren seine Zerstreuungen nicht mehr so einfach zu finden. Sogar das pikante Vergnügen, eine junge Frau, die sein Sohn begehrte, in sein Bett zu locken, war nicht Anreiz genug, sie zu umwerben und für sich zu gewinnen. Was wiederum nicht bedeutete, dass er es nicht irgendwann später einmal doch tun würde, wenn es ihm vorteilhaft erschiene.
    Er hatte das besitzergreifende Funkeln in Ashs Augen bemerkt. Das Mädchen mochte sich noch als nützlich erweisen, sich seinen widerspenstigen ältesten Sohn zu Willen zu machen. Aber im Moment war es nicht nötig, die Kleine zu verführen, und, so gestand er sich schließlich, seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammenpressend, ein, er war auch nicht länger so jung, dass er die Vorstellung reizvoll fand.
    Nur eines hatte immer noch dieselbe Macht über ihn wie immer schon: sein Ehrgeiz, glorreich seine frühere Stellung in der Gesellschaft wieder einzunehmen - eine Stellung, aus der er nunmehr vor über fünfundzwanzig Jahren verbannt worden war. Aber wenn er nicht bald zurückkehrte, wäre er zu alt, seinen Triumph in vollen Zügen auszukosten.
    Er reichte der jungen Frau ihr Glas. Sie nahm es mit einem gemurmelten Dankeschön und nippte anmutig von dem Sherry. Kurz flackerte Anerkennung in ihren haselnussfarbenen Augen auf. Gott sei Dank waren sie nicht sherryfarben.
    So wie ihre es gewesen waren.
    Das Wissen, dass in Rhiannons Adem McClairen-Blut floss, wenn auch von einem halben Dutzend Generationen verdünnt, hatte Carr . . . Sorgen bereitet. Er hatte befürchtet, sie besäße die Augen der McClairen. Wie Janet.
    Gott sei Dank hatte Fia nicht die Augen ihrer Mutter geerbt. Er glaubte nicht, dass er das ertragen könnte. Und Ashs Augen, so kalt und beherrscht wie sie blickten, hatten ebenso wenig von Janets. Nur der andere Junge, Raine, glich in Aussehen und Wesen seiner Mutter.
    Der Gedanke weckte sentimentale Gefühle in ihm, und einen Augenblick lang gestattete sich Carr, in ihnen zu schwelgen. Er wusste, man sagte, er habe kein Herz. Wenn sie nur wüssten, wie tief

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