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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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entkommen, Mylord“, versetzte Rhiannon gleichmütig.
    „Und ist er das auch?“ spie Carr aus. „Dieser . . . dieser . . . Straßenräuber ?“
    „Ja.“
    „Verflucht!“ presste Carr zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Möge er zu einem schmerzhaften Tod verdammt sein!“
    „Ehrlich, Sir. Mir ist kein großes Leid geschehen.“ Ihr Tonfall verriet ihr Erstaunen.
    Carr holte tief Luft und stieß sie dann langsam wieder aus. „Ja. Ja. Wir müssen hinnehmen, was wir nicht ändern können. Ihr seid jetzt hier. Ihr seid in Sicherheit.“
    „Ich war in Fair Badden in Sicherheit.“ Rhiannon hielt ihren Blick auf Carr gerichtet, als ob sie, indem sie Ash nicht beachtete, ihn verschwinden machen könnte. „Ich möchte dahin zurückkehren.“
    Carr runzelte die Stirn und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken. „Dorthin zurückkehren? Bei Einbruch der Dämmerung werden alle hier von Eurer Anwesenheit erfahren haben und wissen, dass Ihr mein Mündel seid. Welchen Eindruck würde es denn erwecken, wenn ich mich meinen Verpflichtungen entzöge und Euch zurückschaffen ließe?“
    „Mich nach Fair Badden zurückzubringen würde Eurem guten Namen nur zuträglich sein, Sir.“
    Arme Rhiannon, dachte Ash, viel zu ehrlich. Sie hatte den Hohn in ihrer Stimme nicht verbergen können, und Carr war er nicht entgangen. Sein Blick glitt über ihr Gesicht, seine Augen funkelten. Lahm fügte sie hinzu: „Ihr würdet eine Braut ihrem Verlobten zurückgeben.“
    Carr nagte nachdenklich an seiner Lippe.
    „Bitte“, drängte sie ihn.
    „Nun, vielleicht“, räumte Carr ein.
    Ash erstarrte. Wer auch immer Rhiannon gefährlich war, eines stand fest: Er war in Fair Badden. Sie konnte nicht dorthin zurück. Das durfte ihr nicht gestattet werden.
    „So dargelegt, wäre es nachvollziehbar.“
    „Genau! Ihr würdet ein an einem unschuldigen Mädchen begangenes Unrecht wieder gutmachen . .."
    „Nicht ganz so unschuldig“, warf Ash gedehnt ein und gab sich große Mühe, sich die Dringlichkeit, die er verspürte, nicht anmerken zu lassen. „Seht Ihr, Miss Russells ziemlich überstürzte Abreise am Vorabend ihrer Hochzeit wird zweifelsohne zu allerlei schmutzigen Spekulationen Anlass gegeben haben. Ich fürchte, ihr Ruf ist zerstört. Und was ihren ehemaligen Bräutigam angeht..." Ash machte eine Pause und schüttelte betrübt den Kopf. „Ich bezweifle, dass er sie jetzt noch zurückhaben will.“
    „Bastard!“ fauchte Rhiannon.
    Carr blickte mit seinen blassblauen Augen vom einen zum anderen. Er durchquerte den Raum, bis er an Ashs Seite angekommen war, und beugte sich vor. Mit gesenkter Stimme, so dass Rhiannon nichts hören konnte, flüsterte er: „So ist das also? Ich muss sagen, sie scheint dir nicht allzu gewogen zu sein. Vielleicht mangelt es dir an Finesse? Was meinst du, Ash? War sie nicht gut? Oder warst du es nicht?“
    Das war eine List, das wusste Ash, ein einfacher Trick, um herauszufinden, was ihm Rhiannon bedeutete. Trotz dieses Wissens hätte er sich beinahe selbst verraten. Der Drang, Carr zu würgen, um ihn zum Schweigen zu bringen, war beinahe überwältigend. Doch es gelang ihm, seine Miene ausdruckslos zu halten.
    „Worüber die Leute von Fair Badden Mutmaßungen anstellen und was der Wahrheit entspricht. . . “ Ash zuckte vielsagend die Schultern. „Bestimmt wisst Ihr selbst, wie belanglos und stets gleich solcherlei Klatsch ist. Miss Russells Ruf zu zerstören schien mir schlicht und ergreifend zweckdienlich. Ihr wolltet sie hier haben. Sie wollte nicht mitkommen, und ich bezweifelte, dass ihr Bräutigam sie ohne Grund gehen lassen würde. Also habe ich mich darum gekümmert, dass es einen Grund gab. Aber bedenkt, man kann einen Ruf ruinieren, ohne sich die Mühe machen zu müssen, etwas anderes zu zerstören.“
    Rhiannon, die immer noch auf der anderen Seite des Raumes stand, hob stolz ihr Kinn.
    „Ruinieren?“ Carr lachte spöttisch, Rhiannon immer noch den Rücken zugewandt. „Welche Eitelkeit. Ich werde dir ein Geheimnis verraten: Damen lieben es, ruiniert zu werden, und zeigen sich in Wahrheit unleidlich, wenn man sich von Sorgen um ihren Ruf aufhalten lässt. Bemerkst du Miss Russells Zorn?“
    „Was ist damit?“ erkundigte sich Ash in gelangweiltem Ton. „Ich interessiere mich viel mehr für meine Belohnung.“
    Carrs gute Laune verflüchtigte sich augenblicklich. Er wich einen Schritt zurück. „Ich werde dafür sorgen, dass du bis zum Ende des Tages bezahlt bist“,

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