Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
Vom Netzwerk:
er immer noch, noch heute, um seine erste Frau trauerte. Wenn sie nur die Wahrheit um Raines Kerkerhaft wüssten, dann würden sie ihn nicht so verleumden und verdammen.
    Es war seines jüngeren Sohnes Ähnlichkeit mit seiner Mutter und nicht sein Geiz, wie überall verbreitet wurde, die Carr davon abhielt, Raine auszulösen. Nun, der Ehrlichkeit halber musste er zugeben, die Tatsache, dass Raine sich als so überaus nützlich darin erwiesen hatte, Ash gefügig zu machen, trug auch zur Fortdauer seiner Haft bei - aber hauptsächlich war es seine Ähnlichkeit mit Janet.
    War das nicht wahrhaft romantisch? War das kein Beweis der Macht seiner Leidenschaft, dass er seinen Sohn in einem Gefängnis verrotten ließ, weil sein Anblick für ihn so schmerzhaft war, dass er ihn nicht ertrug?
    Janet würde ebenso denken. Sie war die Einzige, die ihn je verstanden hatte. Er blickte aus dem Fenster auf die Gärten, die sich darunter erstreckten. Alle Räume, die er benutzte und in denen er seine Gesellschaften abhielt, lagen auf der Vorderseite des Gebäudes. Er wollte die Klippen nicht sehen müssen, über die Janet gestürzt war. Genau genommen konnte er sich kaum überwinden, die Räume, die auf die See hinausgingen, zu betreten. Einmal, kurz vor Tagesanbruch, als alle seine Gäste schliefen, hatte er sich selbst in der zum Meer liegenden Bibliothek wieder gefunden, wie er auf die Terrassengärten schaute. Er hatte gedacht, er hätte Janet singen gehört, ihre sanfte, leise Stimme . . .
    „Sir?“
    Er blickte sich um. Das Mädchen - Rhiannon - betrachtete ihn, als hätte sie ihn schon mehrmals angesprochen.
    Er sammelte sich. Er hatte anderes zu bedenken. Wie dieses Mädchen. Diese Rhiannon, die sich, falls die Dinge sich nicht wie gewünscht entwickelten, als Problem erweisen konnte.
    „Euer Sohn liegt in der Einschätzung meiner Lage falsch“, erklärte sie. „Ich bin sicher, Mrs. Fraiser wird mir das Heim nicht verwehren, in dem ich seit mehr als zehn Jahren lebe.“ Sie wartete, den Oberkörper beschwörend vorgeneigt.
    Carr legte seine gespreizten Finger aneinander und musterte sie eindringlich, nachdenklich. Er wollte ihr glauben. Aber wenn Ash ihren Ruf zerstört hatte, dann würde es nur als grausam angesehen werden können, sie nach Fair Badden zurückzuschicken und dem Stigma, benutzt und dann verlassen worden zu sein, auszusetzen. Der Brief des Premierministers, der scheinbar geschrieben worden war, um sein Beileid zum Tod seiner dritten Ehefrau auszudrücken, hatte klargemacht, dass Carr sich keine Pflichtvergessenheit dieser oder irgendeiner anderen Frau gegenüber zu Schulden kommen lassen durfte.
    Er kannte die unverschämten Teile des Briefes auswendig:
    Seine Majestät hat mit Erstaunen und tiefer Trauer zur Kenntnis genommen, dass drei seiner Untertaninnen, die allesamt aufs Beste mit Aussehen und Vermögen ausgestattet waren, gestorben sind, während sie unter Eurem Schutz standen, Lord Carr. Von verschiedenen Seiten wurde Seiner Majestät hinterbracht, dass Ihr materiellen Vorteil aus dieser Reihe von betrüblichen Vorfällen gezogen habt. Seine Majestät ist überaus verärgert über solch üble Nachrede. Er ist davon überzeugt, dass keiner Frau jemals wieder irgendein Leid geschehen oder Grund zur Klage gegeben sein wird, solange sie unter Eurem Schutz steht. In der Tat ist diese seine Überzeugung unerschütterlich.
    Er schaute flüchtig zu Rhiannon, wobei er sich wenig Mühe gab, sein Missfallen zu verbergen. Nicht nur war es ihm nunmehr unmöglich, sie nach Fair Badden zurückzuschicken, er musste außerdem sicherstellen, dass sie, solange sie hier weilte, bei bester Gesundheit blieb. Das bedeutete wiederum, sie von seinen Gästen fern zu halten, die geneigt waren, ihre frische Unschuld als Teil der gebotenen Vergnügungen zu betrachten.
    Was die andere Sache anbetraf - das musste warten. Er hatte noch etwas Zeit. Irgendetwas würde ihm einfallen. Das tat es immer.
    Er schlug mit den Händen auf die Armlehnen seines Stuhles und stand auf.
    Bei seiner jähen Bewegung blinzelte Rhiannon erschreckt. „Lord Carr?“
    „Nein, Miss Russell. Ich muss Euch Euren Wunsch zu Eurem eigenen Wohle abschlagen. Ihr werdet hier bleiben.“
    „Aber . . .“
    „Später könnt Ihr vielleicht an diesen Ort zurückkehren. Ich werde es sorgfältig bedenken, die Verwicklungen, die Eure
    Rückkehr mit sich brächte, und die anderen Möglichkeiten gegeneinander abwägen. “
    „Andere Möglichkeiten? Bitte!“ Sie

Weitere Kostenlose Bücher