Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle

Titel: Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher

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helfen?«
    Sekundus sah mich irritiert an, dann nickte er und verstaute die restlichen Bücher wieder in einem der Glasschränke. Seinen Fund unter dem Arm und mich im Schlepptau schlurfte er zur Treppe.
    Ungehindert verließen wir das Archiv und kehrten ins Büro zurück. Dort warf Sekundus ein altersschwaches Fotokopiergerät an und machte eine Kopie des Heptagramms. Anschließend schrieb er von einer anderen Buchseite etwas auf einen Zettel ab.
    Freudestrahlend hielt er mir beides hin. »Hier, junger Zarkoff. In Verbindung mit der lateinischen Sequenz, die ich hier notiert habe, wird dir dieses Symbol Macht über die Kategorie H-4 verleihen, sobald sie sich das nächste Mal manifestiert.«
    Ich runzelte die Stirn. Die Kopie war ziemlich dunkel geraten, am Rand ließen sich die einzelnen Symbole kaum noch erkennen. Und genau genommen war der Stern, so fremdartig er wirkte, doch nicht mehr als eine Zeichnung mit Zahlen und Buchstaben drin.
    Auf dem Zettel standen einige Zeilen in Sekundus’ krakeliger Handschrift. Die lateinischen Worte, die ich nur mit Mühe entziffern konnte, hatten für mich nicht die geringste Bedeutung.
    »Und Sie sind sicher, dass das funktioniert?«
    »Ganz sicher.« Sekundus verschränkte die Arme vor der schmächtigen Brust.
    »Wie oft haben Sie dieses Heptagramm schon angewendet?«
    »Ich? Persönlich? Noch nie.« Sekundus’ stolze Miene wankte kein bisschen. »Aber ich verfolge seit Jahren Berichte über Dämonenaustreibungen rund um den Erdball. Schon lange warte ich auf eine Gelegenheit, mein gesammeltes Wissen auf die Probe stellen zu können. Das alles ist so exorbitant spannend!«
    Ich konnte mich seiner Begeisterung nicht recht anschließen. »Und wie soll die Sache funktionieren?«
    »Platziere das Blatt mit dem Heptagramm an einem Ort, wo die Kategorie H-4 bereits ihr Unwesen getrieben hat. Einem Ort, den sie mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut aufsuchen wird.«
    Ich überlegte. »Unter meinem Bett war es schon. Es hat Schokoriegel geklaut. Wenn ich wieder welche dort deponieren würde …«
    »Exorbitant!«, freute sich Sekundus. »Leg die Kopie dorthin und rezitiere dabei die lateinische Formel. Sollte die Kategorie H-4 versuchen, in der Nähe der Zeichnung erneut mit der physischen Welt zu interagieren, wird die Macht des Heptagramms sie zwingen, sich zu offenbaren.«
    Was ich von seinem Geschwafel verstand, klang ganz vielversprechend. »Sie wollen sagen, ich könnte dieses H-4-Ding dann
sehen?
«
    Der Alte nickte ernst. »Nicht nur das: Du wirst fortan über die Kreatur gebieten können – in gewissem Maße. Wenn du ihr beispielsweise befiehlst …«
    Ich riss ihm die Papiere aus der Hand und war bereits auf dem Weg zur Tür. »Haben Sie vielen Dank, Mr Sekundus! Ich probiere den Wisch gleich heute Nacht aus.«
    »Warte, junger Zarkoff! Du musst mir versprechen, mir hinterher detailliert Bericht zu erstatten. Du musst mir erzählen, was du
gesehen
hast! Wie die Kategorie H-4 aussieht und was sie …«
    »Ja, ja, versprochen.« Ich riss die Tür auf und sprang hinaus auf die Straße.
    Wenn ich vor Ladenschluss noch irgendwo einen Wochenvorrat Schokoriegel bekommen wollte, musste ich mich beeilen.

Kapitel 8 in dem viel geflucht, sich extrem erschrocken und eine folgenschwere Bekanntschaft gemacht wird

    Es dauerte eine ganze Weile, bis ich an diesem Abend einschlafen konnte. Zu viel war geschehen, und das meiste davon gehörte nicht zu den Dingen, die einem normalerweise an einem hundsgewöhnlichen Schultag widerfuhren. Hinzu kam das Wissen um die »Dämonenfalle« unter meinem Bett. Oder wie man es nennen wollte.
    Da der Supermarkt schon geschlossen war, hatte ich an einer Tankstelle völlig überteuert ein Dutzend Erdnussschokoriegel erstanden und einen guten Teil davon unters Bett gelegt. Der kalorienreiche Haufen lag exakt in der Mitte des Heptagramms, das Sekundus mir gegeben hatte. Auch den lateinischen Spruch hatte ich weisungsgemäß aufgesagt, um die Falle scharf zu machen.
    Zwar zweifelte ich nach wie vor daran, dass die Aktion irgendetwas bringen würde, aber Oma Bessie hatte mich gewiss nicht ohne Grund an Sekundus verwiesen. Wenn jemand Ahnung von Dingen hatte, die mich momentan beschäftigten, dann dieser alte Zausel mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung auf seinem abseitigen Spezialgebiet. Und sollte alles doch nur ein Haufen Unfug gewesen sein, hatte ich wenigstens meinen Schokoriegelvorrat wieder aufgefüllt.
    Jetzt blieb mir nichts anderes übrig als