Asperger - Leben in zwei Welten

Ergotherapeuten spezielle Sprechstunden angeboten werden, um Maßnahmen der Prävention, aber auch der Behandlung von Erkrankungen oder Befindlichkeitsstörungen durchzuführen. Eine solche Einrichtung hätte den Vorteil, durch die verschiedenen Anlaufstellen »alles unter einem Dach« anbieten zu können, was für viele Menschen mit Autismus, aber auch für Menschen mit anderen Behinderungen eine große Hilfe wäre. Es entfielen zeitraubende Wege, lange Wartezeiten und Mehrfachuntersuchungen, die umständliche Suche nach dem richtigen Ansprechpartner und viele andere Barrieren.

Wo erhalte ich Hilfe?
    In den letzten Jahren wurden zahlreiche Therapien und andere Maßnahmen entwickelt, um für Menschen mit Autismus spezifische, auf sie zugeschnittene Unterstützung zu gewährleisten. Inzwischen ist der Markt der Anbieter aber vollkommen unüberschaubar geworden, und da es für die Betroffenen ohnehin nicht einfach ist, aus einem umfangreichen Angebot auszuwählen, ist es für sie besonders schwer, die in ihrer Situation passende Unterstützung zu finden.
    Was also tun, wenn ich mich als Jugendlicher oder Erwachsener zunächst erst einmal informieren möchte, welche Maßnahme für mich geeignet sein könnte, oder wenn ich als Elternteil eines autistischen Kindes nach Möglichkeiten suche, mein Kind optimal zu fördern und ihm gleichzeitig zu helfen, trotz aller Schwierigkeiten auch Freude an seinem Leben zu finden?
Ansprechpartner für betroffene Menschen und ihre Angehörigen
    Als erste Anlaufstelle bietet sich der nächstgelegene Regionalverband von Autismus Deutschland e.V. (früher: »Hilfe für das autistische Kind«) an. Die Adressen sind auf der Homepage zu finden, inzwischen gibt es hier ein flächendeckendes Angebot in ganz Deutschland. Dort ist oft kurzfristig eine Beratung möglich, und in den letzten Jahren wurden hier auch für erwachsene Menschen mit Autismus zahlreiche Angebote entwickelt wie Selbsthilfegruppen, gemeinsame Freizeitaktivitäten etc.
    Auch die Autismus-Therapiezentren (Adressen ebenfalls bei Autismus Deutschland e.V.) mit ihren erfahrenen und qualifizierten Therapeuten können sehr empfohlen werden, allerdings besteht hier oft eine lange Wartezeit, da das Angebot nach wie vor längst nicht ausreichend ist für die vielen Menschen, die Unterstützung suchen. Vielleicht aber kann von dort auch in einem ersten Beratungsgespräch ein geeigneter niedergelassener Therapeut vermittelt werden, und die Mitarbeiter verfügen zudem über Adressen weiterer möglicher Anlaufstellen für verschiedene spezielle Fragestellungen.
    Autismus Deutschland e.V.
Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus
Bebelallee 141
22297 Hamburg
Telefon: 040/511 56 04
Telefax: 040/511 08 13
E-Mail: →  [email protected]
Internet: →  www.autismus.de
    Ã–sterreichische
Autistenhilfe
Eßlinggasse 17
A-1010 Wien
Telefon: 0043 (0)1/533 96 66
Telefax: 0043 (0)1/533 78 47
E-Mail: →  [email protected]
Internet: →  www.autistenhilfe.at
    Autismus Deutsche Schweiz
Fischerhöflirain 8
CH-8854 Siebnen
Telefon: 0041 (0)55/440 60 25
Telefax: 0041 (0)55/440 14 12
E-Mail: →  [email protected]
Internet: →  www.autismus.ch
    Eine weitere Möglichkeit, sich über Hilfsangebote zu informieren, besteht bei der Selbsthilfeorganisation für autistische Menschen. Auf der Homepage finden sich zahlreiche nützliche Adressen, außerdem Hinweise auf regionale Angebote wie Selbsthilfegruppen oder gemeinsame Aktivitäten, die privat organisiert und in der Regel kostenfrei sind. Hier findet man viele »Gleichgesinnte«, mit denen man schöne Stunden verbringen kann, mit denen aber auch ein Austausch möglich ist über bestehende Angebote, um die eigene Situation zu verbessern.
    Aspies e.V.
Menschen im Autismusspektrum
Greifswalder Str. 4
10405 Berlin
Internet: →  www.aspies.de
Informations- und Fortbildungsveranstaltungen
    Viele Autismusverbände, aber auch private Anbieter oder andere Organisationen der Behindertenhilfe bzw. der Erwachsenenbildung bieten inzwischen regelmäßig Veranstaltungen an, die allgemein über Autismus-Spektrum-Störungen informieren und für betroffene Menschen oder Angehörige einen guten Überblick und eine erste Orientierung über die Möglichkeiten geben können.
    Viele dieser Seminare, Vorträge oder