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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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geschlagen. Es waren einfach zu viele.
    Der Ausfallversuch blieb nach wenigen Schritten stecken und Rugor war gezwungen, mit seinen verbliebenen Männern einen Ring zu bilden, um Rücken an Rücken zu kämpfen. Dem Komtur der Rubinfalken wurde nun allmählich bewusst, dass es kein Entrinnen mehr gab. Es war nur noch eine Frage von wenigen Momenten, bis sie der Übermacht erliegen und sterben würden. Der Eidritter neben ihm, ein Zwerg mit einem roten Bart, wurde von mehreren Knochenhänden gepackt und in die Wand aus Eisen und Klauen gezogen. Kein Laut drang aus seinem Mund, als ihm ein großes Skelett in Vollplattenrüstung mit bloßen Händen den Kopf abriss. Diesen schleuderte der untote Ordensritter achtlos zur Seite und drängte wieder nach vorne. Rugor konnte nicht mehr viel tun, aber mit einem mächtigen Schlag, in den er all seine verbliebene Kraft legte, zerschmetterte er den Mörder des rotbärtigen Zwerges.
    Der Vampir zog sich wieder in den stark geschrumpften Kreis seiner Leute zurück und erwartete den Tod. Noch einmal suchte er den Blickkontakt zu Xarax. Dieser hatte sich mithilfe seiner Magie einige Schritte über den Boden erhoben und grinste ihn breit an. Ein grausiger Anblick! Die poröse, pergamentartige Haut war an mehreren Stellen eingerissen, dass der Kieferknochen durchschimmerte. Der Nekromantenkönig deutete auf den Vampir und die Angriffe der Untoten nahmen wieder an Stärke zu.
    Rugor nahm ein bläulich-weißes Schimmern hinter dem Thron wahr und glaubte vor Erschöpfung zu halluzinieren, aber dann schwand jeder Wille in ihm, denn er kannte dieses Leuchten. Portale kündigten so ihr Erscheinen an. Der Komtur war sich sicher, dass Anzbacher nun seine Truppen schickte, um den Rubinhorst zu überrennen.
    Anfangs war es nur ein unwirkliches Schimmern, dann entstand ein leuchtender Riss im Raum, der sich rasch verbreiterte. Er dehnte sich aus, bis er einen Durchmesser von dreißig Schritt erreichte. Die Oberfläche waberte und schillerte in allen bekannten Farben. Einige golden gerüstete Gestalten drängten mit Angriffsrufen daraus hervor, dicht gefolgt von Rittern und Soldaten, die in violett-schwarze Waffenröcke gehüllt waren. Eine Standarte tauchte auf. Rugor kannte das Wappen darauf nicht, eine silberne Spinne in einem Netz. Er war völlig überrascht, als er sah, dass die Ankömmlinge den Kampf mit den Skeletten aufnahmen. Als etwas mehr als hundert Krieger durch das Tor gekommen waren, dröhnte ein gewaltiges Brüllen durch die Krypta und eine uralte Stimme übertönte den Schlachtenlärm. »Xarax, du hast diesen Ort wissentlich entweiht. Du hast den Eid gebrochen, den du mir und dem Orden vor vielen Tausenden Wintern schworst. Deine Existenz wird hier und heute für immer enden!«
    Kaum waren die Worte verhallt, schob sich ein gewaltiger Schädel durch das Tor. Rugor erkannte sofort, was durch das Portal kam. Ein Wesen, das älter war als die Zeit – ein Drache. Still dankte er den Göttern für die willkommene Hilfe, denn er erkannte seinen Großmeister. Ari war also erfolgreich gewesen. Mit neuem Mut mobilisierten er und die verbliebenen Eidritter ihre letzten Reserven. »Der Großmeister ist hier! Leibgarde – macht ihm Ehre und haltet stand!«, brüllte er aus Leibeskräften.
    Mandrax wütete unter den Untoten wie eine Sense, die das Korn schnitt. Mit nur einem Schlag seiner gewaltigen Pranke zerschmetterte er Dutzende. Knochen flogen durch die Höhle und wurden zu Geschossen. Sie trafen wiederum Skelette, die dem wuchtigen Aufprall nichts entgegensetzen konnten und ebenfalls zerfielen. Rugor glaubte, die in Gold gerüstete Gruppe zu kennen, die sich zu seiner Position durchkämpfte. Er gab den überlebenden Zwergen den Befehl, sich auf sie zuzubewegen. Ein Hochgefühl durchflutete seinen Körper, als er den Ritter mit dem Rabenschnabel und dem Drachenschuppenschild erkannte. Es war sein alter Freund Sai! Doch für Sentimentalitäten war jetzt weder Ort noch Zeit. Die Trupps trafen aufeinander und bildeten sofort eine gemischte Schlachtreihe. Ein Elfenmagier sandte Feuerbälle auf die Gegner, die in gewaltigen Explosionen die Knochen auseinanderrissen. Ein Klingentänzer und ein dicklicher Krieger mit einem gewaltigen Streithammer stimmten ihre Angriffe perfekt aufeinander ab. Sie alleine hielten zwei Dutzend Untote in Schach.
    Rugor kämpfte sich neben Sai und brüllte ihm zu: »Schön, dich zu sehen, ich dachte, du hättest das Massaker im Wald der Elfen nicht

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