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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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sich geschickt seinem Griff. »Du hast mich auf den Arm genommen?«
    »Im wahrsten Sinne des Wortes!«, gestand Sai feixend.
    Ari trommelte mit ihren Fäusten auf seine breite Brust ein. »Du Schuft, mich so zu erschrecken.«
    Wieder zog er sie ganz nah zu sich. »Wie sollte ich denn sonst herausfinden, ob du mich auch magst?«
    Ari küsste den Vampir kurz, aber heftig auf den Mund. Von dieser unerwarteten Geste völlig überrumpelt löste er seine Umarmung und Ari machte sich kichernd zurück auf den Weg in den Turm. Kurz bevor sie in der Tür verschwand, drehte sie sich noch einmal um und rief ihm zu: »Beantwortet das deine Frage?«
    Sai blieb alleine, aber glücklich in der aufgehenden Sonne zurück. Er legte den Kopf in den Nacken und genoss die prickelnde Wärme auf seiner Haut.
    Es war gerade einmal drei Stunden her, dass Ari sich zur Ruhe begeben hatte, als sie unsanft von einem Ordensbruder aus dem Schlaf gerissen wurde. »Der Komtur möchte dich sehen. Eil dich! Es ist wichtig!«
    Kaum war die Stimme verhallt, fiel die Tür auch schon zurück ins Schloss und sie war wieder alleine. Die müde Assassine zog sich schnell an, gürtete ihre Waffen und machte sich im Laufschritt auf den Weg zu dem Raum, in dem sie Rugor das erste Mal gesehen hatte. Für Morgentoilette blieb keine Zeit und so schob sie ihre silberweißen Haare einfach unter ihre Kapuze.
    Die ganze Burg war von Geschäftigkeit erfüllt. Bücher, Waffen, Statuen, Karten – alles wurde in Kisten verpackt und weggetragen. »Was geschieht hier?«, fragte Ari einen vorbeieilenden Diener.
    »Wir rücken ab, Herrin. Die Burg wird geräumt. Verzeiht, aber ich muss weiter, es ist viel zu tun und die Zeit ist knapp bemessen.« Mit einer kurzen Verbeugung nahm der Bedienstete wieder seine Arbeit auf.
    Sie musste jetzt schnell zum Baron.
    Ari stürmte in das Kaminzimmer und wurde augenblicklich abgebremst. Bis auf den Tisch war in dem hallenartigen Raum kein Gegenstand mehr. Um den Tisch jedoch standen mehrere Ritter in ihren rubinroten Ordensrüstungen. Rugor gab jedem Einzelnen verschiedene Anweisungen. Sobald jeder seine Order erhalten hatte, verließen sie schnellen Schrittes den Raum. Einige nicktenim Vorbeigehen der neuen Ordensschwester freundlich zu, andere sahen verbissen und verbittert aus.
    »Ah, Ari. Schön, dich zu sehen. Wir rücken ab. Wir verlassen die Burg, um uns an unserer alten Wirkungsstätte wieder mit dem Rest des Ordens zu vereinigen. Es wird Zeit, ein Heer in die Schlacht zu führen, das sich auch wehren kann.« Geschäftig suchte der Baron nach einer Karte und breitete diese auf dem Tisch aus. Er bat die Dunkle an seine Seite und deutete mit seinem sehr schlanken Finger auf einen Punkt weit im Norden. »Das, Ari, wird dein Wirkungsgebiet sein – Donnerstein. Du musst dort zwei Aufträge für uns erledigen: Zuerst den Kaufmann eliminieren, der meinen Tod gefordert hat. Es hat sich herausgestellt, dass er nicht nur aus persönlicher Habgier gehandelt hat, sondern ein Anhänger Narronds ist und den dortigen Kult leitet. Der Feind weiß, dass der Orden wieder erstarkt ist und seine Kräfte sammelt. Deshalb ist es wichtig, dass wir gründlich arbeiten, sonst ist alles in Gefahr, an was wir glauben. Der Kaufmann Anzbacher wird gut bewacht, also sei bitte vorsichtig. Der zweite Teil deiner Aufgabe wird aber der deutlich schwerere sein. Du musst in die westliche Wüste, um dort mit dem Nekromantenkönig Xarax zu sprechen. Er ist ein alter Feind unseres Ordens und infizierte uns einst mit dem Fluch des Vampirismus. Aber das Wort Feind trifft nicht ganz auf ihn zu, denn in den Tausenden Wintern, die vergingen, gab es durchaus auch Bündnisse mit ihm. Xarax interessiert nur eines, und das ist Xarax. Er ist mit Vorsicht zu genießen, kann aber mit seinen Armeen durchaus das Zünglein an der Waage sein. Es wird sehr schwierig, ihn zu überreden, aber du musst ihn davon überzeugen, mit uns in die Schlacht zu ziehen. Wir brauchen seine nekromantischen Künste, um ein Gegengewicht gegen die verbleibenden sieben Akolythen Narronds zu schaffen. Appelliere an seine Eitelkeit, das ist sein schwächster Punkt. Kannst du beides bewerkstelligen?« Der Baron sah Ari besorgt an.
    Sie stand aufrecht vor ihm: »Ich werde mein Bestes geben und nicht eher ruhen, bis ich meine Aufgaben erfüllt habe.«
    »Ari, es ist nicht die Zeit für Floskeln, sondern für große Taten.« Rugor lächelte und zeigte seine Fänge. »Sei bitte vorsichtig, ich habe Arobar

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