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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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um ihn keine Sorgen machen. Sie sammelte Feuerholz und einige Beerenvon in der Nähe wachsenden Büschen. Hier und da huschte ein neugieriges Eichhörnchen zwischen den Bäumen herum und schimpfte lautstark über die Eindringlinge, die sein kleines Reich bedrohten. Mit spitzen Rufen versuchte es, die Störenfriede aus seinem Wald zu verscheuchen.
    Nach kurzer Zeit brannte ein kleines Feuer und Ari saß vor ihrer kargen Mahlzeit – eine Hand voller kleiner, schwarzer Kugeln, die dazu auch noch sehr sauer waren und einen seltsam muffigen Geschmack hatten. Mit einem Seufzer schob sie alle auf einmal in den Mund und würgte sie hinunter. Sie hatte sich das extra Gewicht für Proviant sparen wollen, da es ja genügend Gelegenheit zum Jagen in den nördlichen Wäldern gab – davon war sie jedenfalls ausgegangen. Aber wer konnte schon damit rechnen, dass ein riesiger Heerwurm durch die Gegend zog und somit sämtliches Wild, das nicht den hungrigen Mäulern zum Opfer fiel, in andere Reviere auswich? Aris Magen grummelte böse. Ging sie heute eben hungrig schlafen, dachte sie missmutig und ein wenig niedergeschlagen.
    Mirx landete, ohne ein Geräusch zu verursachen, mitten auf der Lichtung. Durch den Wind, den seine mächtigen Schwingen mitbrachten, löschte er fast das kleine Feuer, das vor dem Felsen brannte. Ari sprang hin und schützte die Flammen mit der hohlen Hand. »Sachte, mein Kleiner, sonst habe ich nicht nur Hunger, sondern friere auch noch.« Mirx stakste zu Ari und legte ihr ein fettes Kaninchen vor die Füße. »Danke, mein Guter!« Sie kraulte ihn liebevoll unter dem Schnabel. »Du hast gemerkt, dass es hier nichts mehr zu jagen gibt, wenn man nicht fliegen kann so wie du? Schön, dass du an mich gedacht hast.« Sie redete noch weiter mit ihrem wortlosen Gefährten, bereitete das Kaninchen zu und schlug sich den Bauch voll. Es schmeckte vorzüglich und sie genoss das opulente Mahl. Die Reste wickelte sie in große Blätter, um sie als Reiseproviant zu verwenden. Nun konnte sie im Flug essen und sie mussten so keine unnötigen Pausen mehr einlegen.
    Mirx wachte über Ari, als diese sich auf ihr karges Lager legte, um ein paar Stunden zu schlafen. Ihr ging viel jedoch im Kopf herum und sie fragte sich, wohin das gewaltige Heer unterwegs war. Das waren gut und gerne dreißigtausend Krieger gewesen. Menschen, das hatte sie deutlich erkennen können, aber dem Imperator gehörten sie nicht an, denn Ari kannte die Feldzeichen dieses Heeres nicht. Sie versuchte sich eines der Banner in Erinnerung zu rufen. Eine große Heuschrecke oder etwas ähnlich Insektenartiges erschien vor ihrem geistigen Auge. Die Standarte war dreckig und zerrissen gewesen. Kein General, der etwas auf sich hielt, würde sein Feldzeichen derart verkommen lassen! Das Heer bewegte sich südwestwärts. Angestrengt überlegte Ari, was dort lag, wo sie wohl hinwollten, und verlängerte den Weg weiter Richtung Süden. Ihr stockte der Atem und sie fuhr von ihrer Lagerstatt hoch.Wenn Rugor es ihr richtig erklärt hatte, dann befand sich dort die alte Ordensburg – der Rubinhorst. Sie musste eine Warnung an ihre neuen Brüder und Schwestern schicken, dass ein Heer im Anmarsch war. Das zu bewerkstelligen, stellte sich jedoch als unmöglich heraus, denn sie hatte einen Auftrag erhalten, den musste sie ausführen und dazu benötigte sie Mirx. Sie konnte ihn nicht losschicken, jedenfalls noch nicht. Sie entschied sich, abzuwarten und erst nach Donnerstein zu reisen. Der Baron hatte immer die Wichtigkeit ihres Auftrages, die Eliminierung dieses korrupten Kaufmanns Anzbacher, betont. Sie musste ihre persönlichen Gefühle hintanstellen.
    Früher, als sie noch auf sich allein gestellt vorging, war alles einfacher gewesen, doch nun waren da so viele, die sie brauchten, und einige, die sie richtig gerne hatte, wie Sai und den Baron. Es ärgerte sie, dass diese persönlichen Gefühle ihre Professionalität beeinträchtigten. Sie zwang sich zur Ruhe, wiederholte einige Atemtechniken und redete sich immer wieder ein, dass alle auf sich selbst aufpassen konnten. Außerdem war das Netz aus Informanten, das der Baron unterhielt, sehr engmaschig. Sie würden sicher früh genug gewarnt, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Mit nagenden Zweifeln in der Brust legte sich Ari wieder hin, um wenigstens noch ein bisschen Schlaf zu erhaschen.
    Der nächste Morgen war kühl und man merkte nun deutlich, dass der Norden Tiros immer näher kam. Feiner Reif haftete an den

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