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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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an der Zeit, ihr Opfer zu suchen.
    Die Assassine schlich sich durch unzählige, mit dem Krempel tausender Winter vollgestopfte Räumlichkeiten, die teilweise sehr bizarre Dinge beinhalteten. Sie wich Wächtern aus, die alle zum offensichtlich doch nicht vollständig ausgelöschten Volk der Drakter zählten. Nach einer weiteren Stunde glaubte sie, ihr Ziel gefunden zu haben: eine schwere Holztür mit zwei Wachposten davor. Diese Söldner waren die bisher am schwersten bewaffneten und bestgerüsteten des ganzen Anwesens, die sie gesehen hatte. Beide stützten sich auf riesige Kriegshämmer, deren Köpfe denen von Drachen nachempfunden waren. Diese brutalen Waffen trug bei den Draktern nur die Leibwache eines großen Lindwurms. »Wir haben damals schlampig gearbeitet, wenn sogar noch Leibwächter der ›Altehrwürdigen‹ herumlaufen«, ging es ihr durch den Kopf. Diesen Fehler ihrer Vorfahren wollte sie sogleich beheben. Sie pirschte sich an eine gegenüberliegende Mauer heran und legte die Handflächen dagegen. Nun ließ sie ihre Magie in die Steine fließen. Die Wand flimmerte und wurde durchsichtig. Doch nur sie konnte hindurchsehen und somit den genauenStandort ihrer Ziele bestimmen. Seelenruhig suchte sie sich einen geeigneten Platz zwischen den Wachen aus und murmelte das Wort der Überraschung. In einem schwarzen Lichtblitz erschien die Assassine neben den Draktern, die nicht wussten, wie ihnen geschah. Die Dolche in Aris Händen arbeiteten schnell und fanden die Schwachstellen der dicken Rüstungen mit tödlicher Genauigkeit. Ohne zu wissen, was ihn traf, brach der Linke wortlos in die Knie und verlor seinen wertvollsten Besitz an Seelenreißer. Der Rechte starb in einem Gefängnis aus Eis. Reif bildete sich an der Oberfläche der Rüstung, als Frostbiss ins Fleisch eindrang.
    Ari ging in die Hocke und lauschte. Nichts war zu hören. Ihr Angriff war ein Erfolg gewesen. »Jetzt wollen wir mal sehen, was diese beiden Hübschen so erfolglos bewachten.« Mit äußerster Vorsicht öffnete die Assassine die dicke Eichentür einen Spalt und lugte in das dahinterliegende Zimmer. Eine große Halle mit mehreren bis an die Decke reichenden Bücherregalen und einem riesigen Kamin an der Stirnseite offenbarte sich ihr auf den ersten Blick. In dem Raum gab es nur zwei Möbelstücke: einen großen Tisch, auf dem Berge von Pergamentrollen gestapelt waren, von denen einige teilweise geöffnet dalagen, und einen großen Lehnsessel direkt vor dem Kamin. Das Feuer prasselte und knackte vor sich hin. Ansonsten war kein Laut zu vernehmen. Auf den ersten Blick war niemand anwesend. Langsam bewegte sich Ari auf den Sessel zu, ihre Umgebung nicht aus den Augen lassend. Sie spürte die Vorfreude Seelenreißers in ihrer Hand. Das war ein untrügliches Anzeichen dafür, dass jemand in der Nähe war. Die Assassine spannte sich und erwog, sich mithilfe ihrer Magie hinter den Sessel zu bringen, um ihren Auftrag sofort zu beenden.
    »Ich habe dich bereits erwartet, Ari Schattenherz.«
    Die Dunkle erschrak und teleportierte sich vor den Lehnstuhl. Es musste nun schnell gehen. Dort saß ein alter Mann mit einem großen Folianten auf den Knien. Sie stieß zu. Frostbiss drang tief in die Brust des Barons ein. Er stöhnte und fiel in sich zusammen, doch er erstarrte nicht. »Ein Magier – doch genützt hat es ihm nichts«, dachte Ari, schob die Dolche in ihre Scheiden und wandte sich zum Gehen, denn wenn sie tatsächlich erwartet worden war, könnte die vor ihr liegende Flucht eine Herausforderung werden.
    Als sie die Tür erreichte, hielt eine ungewöhnliche Stimme hinter ihr sie zurück: »Ein paar gute magische Waffen habt Ihr da, aber gegen mich können sie nicht viel ausrichten.«
    Die verblüffte Assassine fuhr herum und starrte den Baron an, der nun in seiner vollen Größe hinter den Sessel getreten war. Sie musterten sich beide. Hinter Ari flog die Tür auf und der gut aussehende Wächter, der ihr als Erster im Haus begegnet war, stürmte in den Raum. Mit einer kompliziertenSchrittfolge wich sie der schweren Hellebarde aus, zog ihre Repetierarmbrüste und entlud ein volles Magazin – fünf Bolzen – auf den Angreifer. Zwei prallten von der Rüstung ab, aber drei fanden ihr Ziel und holten den Wächter von den Beinen. Er war tot, noch bevor er den Boden berührte. Ari wirbelte herum und schickte ein Geschoss in Richtung des Barons, der mit übernatürlicher Geschwindigkeit dem Bolzen spielerisch auswich, um sich dann lässig auf dem

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