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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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nicht.“
    Ich seufzte. „Edward …“, setzte ich an.
    Doch Braddock gab seinen Männern ein Zeichen. „Wir sind hier fertig. Führt diese Gentlemen hinaus“, befahl er.
    IV
    „Na, das lief ja nicht ganz so wie erwartet“, seufzte Charles.
    Wir standen wieder draußen vor der Mauer. Hinter uns befand sich das Lager, vor uns erstreckte sich Boston bis zu den Masten und Segeln der Boote im Hafen und dem schimmernden Meer am Horizont. Im Schatten eines Kirschbaums lehnten wir uns an die Mauer eines Brunnens. Von dort aus konnten wir das Kommen und Gehen im Lager beobachten, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
    „Wenn ich daran denke, dass ich Edward einst einen Bruder nannte …“, sagte ich.
    Das lag inzwischen lange zurück, und es fiel mir schwer, mich daran zu erinnern, aber es stimmte. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da hatte ich zu Braddock aufgeschaut und ihn und Reginald für meine Freunde und Verbündeten gehalten. Heute verachtete ich Braddock aus tiefstem Herzen. Und Reginald?
    Was ihn anging, war ich mir immer noch nicht sicher.
    „Was nun?“, fragte Charles. „Wenn wir zurückgehen, werden sie uns nur wieder davonjagen.“
    Ich blickte ins Lager hinein und sah Braddock aus seinem Zelt treten. Er brüllte wie immer herum und winkte einem Offizier – zweifellos handelte es sich dabei um einen seiner persönlich ausgewählten Söldner –, der daraufhin zu ihm kam. Ihm folgte John. Immerhin war er noch am Leben. Braddocks Zorn war entweder abgeklungen, oder er richtete sich unterdessen gegen irgendetwas anderes. Gegen mich wahrscheinlich.
    Wir sahen, wie der Offizier die Soldaten versammelte, die vorhin auf dem Platz mitten im Lager gedrillt worden waren, und sie zu einer Patrouille formierte, und dann verließen sie, mit Braddock an der Spitze, das Lager. Andere Soldaten und Mitläufer machten ihnen hastig Platz, und das Tor, vorhin noch regelrecht umlagert, wurde rasch geöffnet, damit die Patrouille ungehindert das Lager verlassen konnte. Die Männer passierten uns in einer Entfernung von etwa hundert Metern. Wir beobachteten sie zwischen den tief hängenden Zweigen des Kirschbaums hindurch, während sie den Hügel hinunter- und auf die Außenbezirke der Stadt zumarschierten. Dabei trugen sie stolz die Unionsflagge vor sich her.
    Hinter ihnen senkte sich eine seltsam friedliche Atmosphäre über alles, und ich stemmte mich von der Mauer weg und forderte Charles auf: „Kommt mit.“
    Wir wahrten einen Abstand von über zweihundert Metern. Trotzdem konnten wir Braddocks Stimme hören, die an Lautstärke sogar noch zunahm, als wir die Stadt erreichten. Selbst unterwegs machte er den Eindruck eines Mannes, der Hof hielt, aber es stellte sich schnell heraus, dass dies eine Rekrutierungsmission war. Als Erstes machte Braddock bei einem Schmied Halt und befahl seinem Trupp, ihm zuzusehen und zu lernen. Alle Spuren seines Zorns waren plötzlich verschwunden; jetzt trug er ein warmes Lächeln zur Schau, als er den Mann ansprach, eher wie ein besorgter Onkel denn wie der gefühlskalte Tyrann, der er in Wirklichkeit war.
    „Ihr scheint mir etwas mutlos, mein Freund“, sagte er scheinbar herzlich. „Was bedrückt Euch?“
    Charles und ich blieben in einiger Entfernung stehen. Vor allem Charles hielt den Kopf gesenkt, weil er fürchtete, erkannt zu werden. Ich spitzte die Ohren, um die Antwort des Schmieds zu verstehen.
    „Die Geschäfte laufen schlecht in letzter Zeit“, sagte er. „Ich habe sowohl meinen Stahl als auch Ware verloren.“
    Braddock hob die Hände in einer Geste, als wäre dieses Problem leicht zu lösen, weil …
    „Wie wäre es denn, wenn ich Euch sagte, ich könnte Eure Schwierigkeiten kurzerhand beseitigen?“, fragte er.
    „Nun, einerseits wäre ich skeptisch …“
    „Verständlich! Aber hört mich an. Die Franzosen und ihre barbarischen Gefährten verheeren das Land. Der König hat Männer wie mich beauftragt, eine Armee aufzustellen, mit der wir sie zurückschlagen können. Schließt Euch meiner Expedition an, und Ihr sollt reich dafür entschädigt werden. Nur ein paar Wochen Eurer Zeit, und Ihr werdet mit Münzen beladen heimkehren und könnt eine neue Werkstatt eröffnen – größer und besser als die alte!“
    Während die beiden sich unterhielten, fiel mir auf, dass Offiziere andere Angehörige der Patrouille anwiesen, weitere Bürger anzusprechen und in ähnliche Gespräche zu verwickeln. Der Schmied fragte unterdessen: „Ist das wirklich wahr?“
    Braddock reichte

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