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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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den Schlamm, während Slater sich langsam umwandte. Sein Blick fiel auf die Klinge an meinem Handgelenk. „Ach, seid Ihr jetzt ein Assassine, ja?“, höhnte er.
    „Ein Templer, Slater – wie Euer Herr.“
    Er grinste spöttisch. „Euer Haufen interessiert General Braddock nicht mehr.“
    Genau, wie ich es mir gedacht hatte. Deshalb hatte er versucht, mich daran zu hindern, ein Team für Reginalds Mission zusammenzustellen. Braddock hatte sich gegen uns gewandt.
    „Greift ruhig nach Eurem Schwert“, forderte ich Slater auf.
    Seine Augen flackerten. „Ihr werdet mich durchbohren, wenn ich das tue.“
    Ich nickte. „Ich kann Euch nicht kaltblütig umbringen. Ich bin nicht Euer General.“
    „Nein“, bestätigte er, „Ihr seid allenfalls ein Bruchteil des Mannes, der er ist.“
    Und damit griff er nach seinem Schwert …
    Eine Sekunde darauf lag der Mann, der einst versucht hatte, mich zu hängen, und der bei der Belagerung von Bergen op Zoom vor meinen Augen dazu beigetragen hatte, eine ganze Familie abzuschlachten, sterbend zu meinen Füßen, und ich schaute hinab auf seinen noch zuckenden Körper und dachte nur daran, dass ich ihm seine Uniform ausziehen musste, bevor er sie gänzlich mit Blut besudelte.
    Ich nahm sie ihm ab und kehrte zu Charles zurück, der mich mit erhobenen Augenbrauen musterte. „Ihr seht täuschend echt aus“, attestierte er mir.
    Ich schenkte ihm ein ironisches Lächeln. „Jetzt müssen wir Pitcairn auf unser Vorhaben aufmerksam machen. Wenn ich Euch das Zeichen gebe, müsst Ihr einen Tumult verursachen. Das Durcheinander nutzen wir dann, um zu verschwinden.“
    Braddock erteilte inzwischen Befehle. „In Ordnung, Männer, es geht los“, sagte er, und ich nutzte die Gelegenheit, mich mit gesenktem Kopf in die Reihen der Patrouille zu schmuggeln. Ich wusste, dass Braddock sich auf die Rekrutierung konzentrieren würde und nicht auf seine Männer. Im gleichen Maße vertraute ich darauf, dass seine Männer sich so sehr davor fürchten würden, seinen Zorn auf sich zu lenken, dass auch sie zu sehr auf das Anwerben neuer Leute konzentriert sein würden, als dass ihnen ein unbekanntes Gesicht in ihren eigenen Reihen aufgefallen wäre. Ich erreichte Pitcairn, ging neben ihm her und flüsterte: „Seid mir noch einmal gegrüßt, Jonathan.“
    Er zuckte leicht zusammen, schaute mich an und rief: „Master Kenway?“
    Ich bedeutete ihm hastig, still zu sein, und vergewisserte mich mit einem raschen Blick, dass wir keine ungewollte Aufmerksamkeit erregt hatten, ehe ich fortfuhr: „Es war nicht leicht, mich einzuschleichen … aber ich habe es geschafft, und nun bin ich hier, um Euch zu retten.“
    Diesmal sprach auch er leise. „Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass wir damit durchkommen, oder?“
    Ich lächelte. „Habt Ihr kein Vertrauen in mich?“
    „Ich kenne Euch ja kaum …“
    „Ihr kennt mich gut genug.“
    „Hört zu“, flüsterte er. „Ich wäre Euch sehr gern behilflich. Aber Ihr habt gehört, was Braddock gesagt hat. Wenn er von dieser Sache Wind bekommt, dann sind wir beide erledigt.“
    „Ich kümmere mich schon um Braddock“, versicherte ich ihm.
    Er sah mich an. „Und wie?“
    Ich bedachte ihn mit einem Blick, der besagte, dass ich genau wusste, was ich tat, steckte zwei Finger in den Mund und pfiff laut.
    Es war das Signal, auf das Charles gewartet hatte, und schon kam er zwischen zwei Häusern hervor und betrat die Straße. Er hatte sein Hemd ausgezogen und benutzte es, um sein Gesicht zu verhüllen. Den Rest seiner Kleidung hatte er mit Schlamm eingeschmiert, damit ihn nichts als den Armeeoffizier verriet, der er in Wirklichkeit war. Im Gegenteil, er sah jetzt aus wie ein Wahnsinniger und benahm sich auch prompt wie ein solcher, als er vor der Patrouille stand, die zum Stehen kam, zu überrascht oder auch belustigt, um die Waffen zu heben.
    „Oi!“, rief er. „Ihr seid allesamt Diebe und Halunken! Ihr versprecht uns, dass Euer Empire uns … uns mit Lohn und Ehre überhäufen wird! Aber am Ende beschert Ihr uns doch nur den Tod! Und wofür? Felsen und Eis, Bäume und Flüsse? Ein paar tote Franzosen? Ich sag Euch, darauf haben wir keine Lust! Das brauchen wir nicht! Also nehmt Eure falschen Versprechungen, Eure Geldbeutel, Eure Uniformen und Gewehre – nehmt den ganzen Kram, der Euch so lieb und teuer ist, und steckt ihn Euch in den Arsch!“
    Die Rotröcke schauten einander an. Die Münder standen ihnen vor Fassungslosigkeit offen, und sie wirkten so

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