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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Zitadelle verrottest.“
    „Niemals!“, brüllte Abbas. Er zeigte mit einem zitternden Finger auf Altaïr. „Du behauptest, du könntest den Orden zurückerobern, ohne auch nur ein einziges Assassinen-Leben zu opfern. Das bleibt abzuwarten. Tötet ihn.“
    Und plötzlich stürmten die Männer in der Halle vorwärts, als  …
    Das Krachen einer Explosion fuhr durch die Halle und brachte jeden zum Verstummen  – die Menge draußen auf dem Hof, die Assassinen, die Loyalisten. Alle starrten sie erschrocken auf Altaïr, der mit erhobenem Arm dastand, wie um auf Abbas zu zeigen  – als richte er seine verborgene Klinge auf die Treppe. Aber es ragte keine Klinge aus seinem Ärmel hervor. Dafür kräuselte sich Rauch empor.
    Von der Treppe her erklang ein kurzer, erstickter Schrei, und alle sahen, wie Abbas auf seine Brust starrte, wo ein kleiner Blutfleck langsam größer wurde. Seine Augen waren vor Entsetzen geweitet. Sein Mund bewegte sich, wie um Worte zu formen, die nicht herauskommen wollten.
    Die Loyalisten waren stehen geblieben. Offenen Mundes starrten sie Altaïr an, der seinen Arm bewegte, sodass er nun auf sie wies und sie den Mechanismus sehen konnten, den er ums Handgelenk trug.
    Die Apparatur konnte nur einen Schuss abfeuern, und das hatte sie getan  – aber das wussten diese Männer ja nicht. Keiner von ihnen hatte je eine solche Waffe gesehen. Nur ein paar wenige wussten überhaupt von ihrer Existenz. Als sie die Waffe auf sich gerichtet sahen, duckten sich die Loyalisten und zuckten zurück. Sie legten ihre Schwerter nieder und gingen an Altaïr vorbei zur Tür des Turms, um sich der Menge draußen anzuschließen, die Arme ausgestreckt zum Zeichen, dass sie sich ergaben.
    Im selben Moment kippte Abbas nach vorn, stolperte die Treppe herunter und landete mit einem hässlichen Laut auf dem Boden der Halle.
    Altaïr beugte sich über ihn. Abbas lag schwer atmend da, ein Arm in unnatürlichem Winkel verdreht, als habe er ihn sich beim Sturz ausgekugelt. Die Vorderseite seines Gewandes war nass vom Blut. Er hatte nur noch Augenblicke zu leben.
    „Du willst, dass ich dich um Vergebung bitte?“, fragte er Altaïr. Er grinste. Sein Schädel wirkte auf einmal wie ein Totenkopf. „Dafür, dass ich dir dein Weib und deinen Sohn genommen habe?“
    „Abbas, ich bitte dich, lass deine letzten Worte nicht von Hass gefärbt sein.“
    Abbas stieß ein knappes Schnauben aus. „Und er übt sich immer noch in Tugendhaftigkeit.“ Er hob den Kopf ein wenig an. „Du hast den ersten Schlag geführt, Altaïr. Ich habe dir Frau und Sohn genommen, aber erst nachdem deine Lügen mir noch viel mehr genommen hatten.“
    „Das waren keine Lügen“, sagte Altaïr nur. „Hast du in all den Jahren nie daran gezweifelt?“
    Abbas zuckte zusammen und kniff vor Schmerz die Augen zu. Dann, nach einer kurzen Pause, sagte er: „Hast du dich je gefragt, ob es eine nächste Welt gibt, Altaïr? Ich werde es gleich erfahren. Und wenn es eine gibt, werde ich meinen Vater wiedersehen, und wir werden beide bereitstehen, wenn deine Zeit gekommen ist. Und dann  … dann wird es keinen Zweifel mehr geben.“
    Er hustete, stieß einen gurgelnden Laut aus, und in seinem Mund bildete sich eine blutige Blase. Altaïr schaute ihm in die Augen, ohne etwas zu sehen von jenem Waisenjungen, den er einmal gekannt hatte. Er sah nichts von dem besten Freund, den er einmal gehabt hatte. Er sah nur ein gestörtes Geschöpf, das ihn so viel gekostet hatte.
    Und als Abbas starb, erkannte Altaïr, dass er ihn nicht mehr hasste oder Mitleid mit ihm hatte. Er empfand nichts  – nichts außer Erleichterung, dass Abbas nicht länger auf dieser Welt war.
    Zwei Tage später erschien der Räuber Fahad mit sieben seiner Männer hoch zu Ross und wurde vor den Toren des Dorfes von Assassinen empfangen, die unter Altaïrs Führung standen.
    Am Rand des Marktplatzes zügelten sie ihre Pferde. Ihnen gegenüber stand eine Reihe von Männern in weißen Gewändern. Einige mit verschränkten Armen, andere mit der Hand auf ihrem Bogen oder dem Griff ihres Schwerts.
    „Es stimmt also. Der große Altaïr Ibn-La’Ahad hat die Herrschaft über Masyaf wieder übernommen“, sagte Fahad. Er sah müde aus.
    Altaïr neigte den Kopf zum stummen Ja.
    Fahad nickte langsam, als müsse er über diese Tatsache nachdenken. „Mit Eurem Vorgänger hatte ich ein Abkommen getroffen“, sagte er schließlich. „Ich habe ihm ein hübsches Sümmchen bezahlt, um Masyaf betreten zu

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