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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Moment lang Zeit. „Bist du dir da sicher? Vielleicht glaubtest du nur, ihn zu lieben. Was empfindest du jetzt?“
    Claudias Tränen waren getrocknet. „Ich möchte ihn leiden sehen, und sei es nur ein bisschen. Er hat mir wirklich weh getan, Ezio.“
    Ezio musterte seine Schwester, sah die Traurigkeit in ihren Augen, eine Traurigkeit, in der mehr als nur ein wenig Zorn flackerte. Sein Herz wurde zu Stahl.
    „Ich werde ihm wohl einen Besuch abstatten.“
    * * *
    Duccio Dovizi war nicht daheim, aber die Haushälterin sagte Ezio, wo er zu finden sei. Ezio überquerte die Ponte Vecchio und ging am Südufer des Arno entlang nach Westen bis zur Kirche San Jacopo Soprarno. In deren Nähe gab es ein paar abgeschiedene Gärten, wo sich gelegentlich Liebespaare ein Stelldichein gaben. Ezio, dessen Blut wegen seiner Schwester in Wallung war und der doch eindeutigere Beweise für Duccios Untreue als bloßes Hörensagen brauchte, war fast überzeugt, dass er diese Beweise gleich finden würde.
    Und tatsächlich fiel sein Blick schon bald auf den jungen blonden Mann, der todschick gekleidet war, auf einer Bank saß, von der aus man den Fluss überblickte, und den Arm um ein dunkelhaariges Mädchen gelegt hatte, das Ezio nicht kannte. Vorsichtig näherte er sich den beiden.
    „Liebster, er ist wunderschön“, sagte das Mädchen und streckte die Hand aus. Ezio sah einen Diamantring aufblitzen.
    „Für dich nur das Beste, amore “, schnurrte Duccio und zog sie an sich, um sie zu küssen.
    Aber das Mädchen schob ihn von sich. „Nicht so schnell. Du kannst mich nicht einfach kaufen. Wir sind noch nicht so lange zusammen, und ich habe gehört, du seist Claudia Auditore versprochen.“
    Duccio schnaubte. „Das ist vorbei. Und Vater sagt ohnehin, ich könnte eine Bessere finden als eine Auditore.“ Er kniff sie in den Po. „Dich zum Beispiel!“
    „ Birbante! Lass uns ein wenig spazieren gehen.“
    „Ich könnte mir etwas Vergnüglicheres vorstellen“, sagte Duccio und schob seine Hand zwischen ihre Schenkel.
    Jetzt reichte es Ezio. „Hey, lurido porco “, knurrte er.
    Duccio war völlig überrascht, fuhr herum und ließ das Mädchen los. „Hey, Ezio, mein Freund“, rief er, aber seine Stimme klang nervös. Was hatte Ezio gesehen? , musste er sich fragen. „Ich glaube, du kennst meine … Cousine noch nicht, oder?“
    Ezio, außer sich über diese Heimtücke, trat vor und schlug seinem ehemaligen Freund voll ins Gesicht. „Duccio, du solltest dich schämen! Du beleidigst meine Schwester und poussierst mit dieser … dieser puttana herum!“
    „Wen nennt Ihr eine puttana ?“, fauchte das Mädchen, sprang aber auf und wich zurück.
    „Ich hätte gedacht, selbst ein Mädchen wie Ihr könnte etwas Besseres finden als dieses Schwein“, sagte Ezio zu ihr. „Glaubt Ihr wirklich, der Kerl wird Euch zu einer Dame machen?“
    „Sprich nicht so mit ihr“, zischte Duccio. „Sie ist jedenfalls großzügiger mit ihrer Gunst als deine verklemmte kleine Schwester. Aber ich wette, sie ist so trocken wie eine Nonne. Schade, ich hätte ihr einiges beibringen können. Aber andererseits …“
    Ezio fiel ihm mit kalter Stimme ins Wort: „Du hast ihr das Herz gebrochen, Duccio …“
    „Hab ich das? Na, so ein Jammer aber auch.“
    „… und darum werde ich dir den Arm brechen.“
    Daraufhin schrie das Mädchen auf und rannte davon. Ezio packte den winselnden Duccio und zwang den rechten Arm des jungen Kavaliers quer über die Kante der steinernen Bank, auf der er eben noch mit zu enger Hose gesessen hatte. Er drückte den Unterarm gegen den Stein, bis Duccios Wimmern in tränenreiches Greinen umschlug.
    „Hör auf, Ezio! Ich flehe dich an! Ich bin doch der einzige Sohn meines Vaters!“
    Ezio sah ihn voller Verachtung an und ließ ihn los. Duccio fiel zu Boden, rollte sich zusammen, barg den Arm an der Brust und heulte. Seine feinen Kleider waren zerrissen und schmutzig.
    „Du bist die Mühe nicht wert“, sagte Ezio zu ihm. „Aber wenn du nicht willst, dass ich mir die Sache mit deinem Arm noch anders überlege, dann halte dich von Claudia fern. Und von mir auch.“
    Nach diesem Zwischenfall nahm Ezio einen langen Nachhauseweg und wanderte am Flussufer entlang, bis er fast bei den Feldern anlangte. Als er umkehrte, wurden die Schatten länger, aber seine Gedanken hatten sich beruhigt. Als Mann würde es ihm nie von Nutzen sein, sagte er sich, wenn er sich je ganz von seiner Wut mitreißen ließ.
    Beinah schon zu Hause,

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