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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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lange vor Tagesanbruch wach. Der Morgen war kühl. Wässrig wirkendes Sonnenlicht fand seinen Weg durch den Frühnebel.
    Shao Jun stand auf der Straße, ihr Bündel auf dem Rücken. Den Blick in die Ferne gerichtet, war sie zum Aufbruch bereit. Sie schien in Gedanken versunken zu sein und drehte sich erst um, als Ezio aus der Villa kam und auf sie zuging. Sein Atem klang immer noch angestrengt und schwer.
    Er trat zu ihr. „Es ist ein weiter Weg bis nach Hause, no?“
    „Aber es gibt viel zu sehen unterwegs. Dashi, xièxiè nin . Danke, Mentor!“ Sie verbeugte sich leicht.
    Ezio hatte etwas bei sich. Ein uraltes Kästchen. Er reichte es ihr. „Hier! Das wird Euch vielleicht eines Tages von Nutzen sein.“
    Jun nahm es entgegen und drehte es in den Händen. Sie wollte es öffnen, aber Ezio hinderte sie daran.
    „Nein“, sagte er. „Nur wenn Ihr Euch verlaufen habt.“
    Sie packte das Kästchen weg. Ezio blinzelte an Jun vorbei, die Straße hinauf. Er sah die Banner sich nähernder Soldaten.
    „Ihr solltet jetzt gehen“, sagte er.
    Jun folgte seinem Blick, nickte und setzte sich in Richtung der Weinberge auf der anderen Seite der Straße in Bewegung. Ezio sah ihr nach, wie sie rasch den Kamm eines nahen Hügels überquerte.
    Kurz darauf waren die berittenen Soldaten heran. Ezio grüßte sie. Als er wieder in Juns Richtung schaute, war sie verschwunden.
    * * *
    Ein paar Wochen später, die Lese und Marcellos neunter Geburtstag lagen hinter ihnen, saß Ezio wieder in seinem Arbeitszimmer und versuchte zu schreiben. Diesmal war er nicht schlecht vorangekommen. Er blickte auf das letzte leere Blatt, das vor ihm lag, dann tauchte er die Feder ins Tintenfass und schrieb konzentriert ein paar Worte nieder. Er las sie noch einmal und lächelte. Dann ließ er die Feder fallen, als ihm plötzlich ein stechender Schmerz durch die Brust fuhr.
    Es klopfte an der Tür.
    „Ja?“ Er riss sich zusammen und steckte die Feder in ihre Halterung neben dem Tintenfass.
    Sofia kam ins Zimmer.
    „Ich gehe mit den Kindern nur eben nach Fiesole. Wir sind am Abend wieder da.“
    „Gut.“
    „Morgen ist Markttag. Kommst du mit?“
    „Ja.“
    „Bist du sicher?“
    „Mach dir keine Sorgen um mich! Es geht schon.“
    Sie schloss die Tür hinter sich. Ezio saß einen Moment lang grübelnd da, dann stapelte er die Blätter, die auf seinem Schreibtisch verstreut lagen, sauber aufeinander und band eine Kordel darum.

91
    Der nächste Tag war schön und frisch. Sie waren zum Mittagessen in Florenz geblieben, und jetzt wollte Sofia nur noch ein paar Einkäufe erledigen, bevor sie die Heimreise antraten. Ezio ging ein paar Schritte hinter seiner Frau und den Kindern die Straße hinunter und zuckte auf einmal zusammen, als ihn ein Hustenanfall packte. Er musste sich haltsuchend an eine Mauer lehnen.
    Sofort war Sofia an seiner Seite.
    „Du hättest zu Hause bleiben sollen.“
    Er lächelte sie an. „Ich bin zu Hause.“
    „Setz dich hin, dort!“ Sie wies auf eine Bank in der Nähe. „Warte auf uns! Wir sind nur kurz da drüben. Es dauert nur ein, zwei Minuten.“
    Er nickte, sah ihr nach, als sie wieder zu den Kindern ging und dann mit ihnen ein weiteres kleines Stück die Straße hinunter. Er machte es sich bequem und ließ den Schmerz verebben.
    Er beobachtete die Menschen, die ihn passierten und ihren Alltagsgeschäften nachgingen. Er fühlte sich wohl, und es gefiel ihm, ihnen zuzusehen. Er atmete die Düfte des Marktes ein, der rings um ihn her abgebaut wurde, und lauschte den Händlern.
    „Ich liebe diesen Ort“, sagte er zu sich selbst. Zu Hause. Endlich zu Hause.
    Eine verdrossene Stimme riss ihn aus seinen Tagträumen. Ein junger Italiener ließ sich neben ihm auf die Bank fallen. Der Bursche führte offenbar ein Selbstgespräch, denn er schaute Ezio nicht an.
    „Al diavolo! Ich hasse diese verdammte Stadt. Ich wünschte, ich wäre in Rom! Wie man hört, sind die Frauen dort … mmmh … wie reifer Sangiovese am Rebstock, versteht Ihr? Nicht wie hier. Firenze!“ Er spuckte auf den Boden.
    Ezio sah ihn an. „Ich glaube, Euer Problem ist nicht Florenz“, meinte er, verärgert über das, was der junge Mann gesagt hatte.
    „Wie bitte?“
    Ezio wollte antworten, doch da befiel ihn der Schmerz von Neuem. Er fuhr zusammen und begann zu keuchen. Der junge Mann wandte sich ihm zu. „Ruhe bewahren, alter Mann!“
    Er fasste nach Ezios Handgelenk, der um Atem rang. Als er auf die Hand des anderen hinabblickte, fand Ezio den Griff

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