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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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und in dem Bewusstsein, dass dies sehr wohl das letzte Mal sein konnte, dass er sich ihr mitteilte.
    Akkon
    xx novembre MDX
    Meine liebste Schwester Claudia,
    seit einer Woche weile ich nun in Akkon, in Sicherheit und guten Mutes, aber auch auf das Schlimmste gefasst. Die Männer und Frauen, die mich speisten und beherbergten, warnen mich davor, dass der Weg nach Masyaf überlaufen sei von fremden Söldnern und Räubern. Was dies bedeuten könnte, darüber mag ich gar nicht nachdenken.
    Als ich vor zehn Monaten in Rom aufbrach, hatte ich nur ein Ziel vor Augen – ich wollte finden, was unser Vater nicht fand. In dem Brief, von dem Du weißt, erwähnte er im Jahr vor meiner Geburt eine Bibliothek, die in der Tiefe von Altaïrs einstiger Burg verborgen liege. Ein Heiligtum voller Wissen von unbezahlbarem Wert.
    Doch was werde ich finden, wenn ich dort eintreffe? Wer wird mich begrüßen? Eine Schar verbissener Templer, wie ich befürchte? Oder nichts außer dem Heulen eines kalten Windes? Masyaf ist seit fast 300 Jahren nicht mehr die Heimstatt der Assassinen. Wird sich die Feste unserer noch erinnern? Sind wir dort noch willkommen?
    Ach, ich bin dieses Kampfes müde, Claudia … Nicht, weil ich erschöpft wäre, sondern weil unser Kampf nur in eine Richtung zu führen scheint … ins Chaos. Heute habe ich mehr Fragen als Antworten. Deshalb bin ich so weit gegangen – um Klarheit zu finden. Um die Weisheit zu finden, die der große Mentor hinterließ, auf dass ich den Zweck unseres Kampfes und meine Rolle darin besser verstehen lerne.
    Sollte mir etwas zustoßen, liebe Claudia … sollten meine Fähigkeiten mich im Stich lassen oder mein Ehrgeiz mich auf Abwege führen, dann trachte in meinem Andenken nicht nach Rache oder Vergeltung, sondern kämpfe um den Fortgang der Suche nach der Wahrheit, zum Nutzen aller. Meine Geschichte ist eine von Tausenden, und die Welt wird es zu büßen haben, wenn sie zu früh endet.
    Dein Bruder,
    Ezio Auditore da Firenze
    Während Al-Scarab Vorbereitungen für seine eigenen Unternehmungen traf, hatte er zugleich dafür gesorgt, dass sich die besten Ärzte um Ezio kümmerten, die besten Schneider, die besten Köche und die besten Frauen, die Akkon zu bieten hatte. Seine Klingen wurden fein geschliffen und geschärft, seine Ausrüstung vollständig gereinigt, repariert und wo nötig ersetzt und gründlich überholt.
    Als für Ezio der Tag des Aufbruchs nahte, übergab al-Scarab ihm zwei edle Pferde – „Ein Geschenk meines Onkels, er züchtet sie, aber ich habe in meinem Geschäft kaum Verwendung dafür!“ – , zähe kleine Araber, dazu Zaumzeug aus weichem Leder und einen exquisiten, wunderbar gearbeiteten Sattel. Ezio verweigerte weiterhin jegliche Begleitung, nahm aber dankend Vorräte entgegen, die ihm für die Reise durch das ehemalige Kreuzfahrerreich Jerusalem genügen würden.
    Und dann war der Moment des Abschieds gekommen. Der letzte Abschnitt einer langen Reise, und Ezio wusste nicht, ob er sie zum Abschluss bringen würde oder nicht. Doch für ihn gab es einzig diese Reise. Er musste sie unternehmen. Alles Weitere würde sich weisen.
    „Geht hin mit Eurem Gott, Ezio!“
    „ Baraq Allah feeq , mein Freund“, erwiderte Ezio und ergriff die Hand des großen Piraten.
    „Wir werden uns wiedersehen.“
    „Ja.“
    Beide Männer fragten sich in ihrem Herzen, ob es wohl stimmte, doch die Worte waren ihnen Trost. Es war einerlei. Sie schauten einander in die Augen und wussten, dass sie, jeder auf seine Weise, zur selben Gemeinschaft gehörten.
    Ezio stieg auf das größere der beiden Pferde, den Braunen, und wendete das Tier.
    Ohne einen Blick zurück ritt er aus der Stadt hinaus und nach Norden.

9
    Masyaf lag zweihundert Meilen – Luftlinie – von Akkon entfernt. Die scheinbar ruhige Wüstenlandschaft, die sich dazwischen erstreckte, war in Wirklichkeit alles andere als ruhig. Der große osmanische Vorstoß aus dem Herzen des eigentlichen Reiches heraus dauerte seit zweihundert Jahren unerbittlich an und gipfelte im Jahr 1453 in der Eroberung Konstantinopels durch den zwanzigjährigen Sultan Mehmed II . Aber die türkischen Tentakel streckten sich noch immer aus, griffen westwärts bis nach Bulgarien und darüber hinaus, im Süden und Osten nach Syrien und ins einstige Heilige Land. Die Ostküste des Weißmeers mit ihren geschäftigen Häfen und ihren Zugängen übers Wasser von Westen her war ein Kronjuwel, und der osmanische Griff darum war noch schwach. Ezio gab sich

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